Hauchdünner Sieg in Zürich - zweiter Erfolg in der EM-Qualifikation für DHB-Männer
05.11.2016 A-Nationalmannschaft Männer

Hauchdünner Sieg in Zürich - zweiter Erfolg in der EM-Qualifikation für DHB-Männer

05.11.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Hauchdünner Sieg in Zürich - zweiter Erfolg in der EM-Qualifikation für DHB-Männer

Die „Bad Boys“ haben auf dem Weg zur EHF EURO 2018 in Kroatien ihre weiße Weste gewahrt - allerdings glücklich: Am Samstagabend sicherte die Torwartleistung von Andreas Wolff und am Ende Silvio Heinevetter den hauchdünnen 23:22 (12:11)-Sieg vor 10.040 Zuschauern im Hallenstadion Zürich gegen die Schweiz. Bester DHB-Torschütze war Steffen Weinhold mit vier Treffern - darunter auch dem Siegtreffer in der Schlussminute. Somit haben die „Bad Boys“ von Bundestrainer Dagur Sigurdsson nun - und nach dem 35:24 gegen Portugal im ersten EM-Qualifikationsspiel am Mittwoch - das Optimum von 4:0 Punkten auf dem Konto.

Sigurdsson hatte in Zürich exakt die gleiche Startformation aufs Feld beordert wie am Mittwoch in Wetzlar: Wolff, Gensheimer, Drux, Ernst, Häfner, Reichmann und Wiencek im Angriff. Und wie schon gegen Portugal überzeugte Spielmacher Simon Ernst in der Offensive, erzielte alle drei Treffer vor der Pause. Und wie in Wetzlar stand Torwart Wolff zwischenzeitlich wie eine Wand, sorgte für ein Raunen unter den 10.040 Fans beim neuen Schweizer Zuschauerrekord, als er innerhalb von 15 Sekunden gleich drei Würfe von Lukas von Deschwanden abwehrte. Unter den Zuschauern war auch IHF-Präsident Dr. Hassan Moustafa.

Dank Ernst, Wolff und den Treffern von Paul Drux setzte sich der Europameister locker auf 8:4 ab, erhielt in der Folgezeit aber einige Zeitstrafen, die den Spielfluss erheblich störten. Und als Bundesligastar Andy Schmid bei den Schweizern das Zepter übernahm und Tor um Tor erzielte, hieß es kurz vor der Pause plötzlich 11:11.

Nach dem Seitenwechsel war es dann erneut Wolff, der dafür sorgte, dass die deutsche Mannschaft erst einmal nicht ins Hintertreffen geriet. Aber die Gastgeber ließen sich nicht abschütteln, auch weil Torwart Nikola Portner sich erheblich gesteigert hatte. Nach 47 Minuten kochte das Züricher Hallenstadion, als Cedrie Tynowski beim 20:19 zur ersten Schweizer Führung traf - gegen den gerade zuvor eingewechselten Silvio Heinevetter.

Die Leichtigkeit der Anfangsphase fehlte den „Bad Boys“ nun, aber sie konnten auf ihre Torhüter zählen, wenn es drauf ankam. Nun war es Heinevetter, der die Fehler ausbügelte, die sich seine Teamkameraden im Angriff leisteten. Beim 20:21-Rückstand nahm Sigurdsson seine Auszeit. In die letzten fünf Minuten ging die DHB-Auswahl mit einem 21:22. Beide Torhüter - Heinevetter und Portner - wuchsen nun über sich hinaus.

Noch 75 Sekunden - Sigurdsson nimmt beim Spielstand von 22:22 und eigener Überzahl seine letzte Auszeit. Die Halle tobt und bebt, kein Zuschauer sitzt mehr. Weinhold trifft zum 23:22, Auszeit Schweiz, nun wieder vollzählig, noch 48 Sekunden. Der letzte Angriff - Luka Maros wirft rechts am Tor von Heinevetter vorbei, Abpfiff. Die deutsche Mannschaft tanzt übers Feld, die Schweizer werden trotz der Niederlage mit Ovationen verabschiedet.

Die EURO-Qualifikation pausiert nun bis nach der WM in Frankreich, Anfang Mai gibt es den Doppelpack gegen Slowenien, die finalen Partien in Portugal und Zuhause gegen die Schweiz folgen dann im Juni. Die Auslosung der Vorrundengruppen findet Ende Juni im Rahmen der Beach-EURO in der kroatischen Hauptstadt Zagreb statt.

 

Schweiz - Deutschland in Zürich 22:23 (11:12)

Schweiz: Wick, Portner; Schmid (5), Meister (1), Liniger (2), Tynowski (2), Vernier (2), Svajlen, Lier, Alili, Sidorowicz (1), Delhees (1), von Deschwanden (2), Röthlisberger (1), Küttel (1), Maros (4)
Deutschland: Heinevetter, Wolff; Gensheimer (3), Lemke, Wiencek (2), Reichmann (2), Weinhold (4), Fäth, Groetzki, Häfner (1), Weiß, Musche, Ernst (3), Pieczkowski (2), Kohlbacher (3), Drux (3)
Zuschauer: 10.400. - Siebenmeter: 0/1:0/2 (Liniger, Gensheimer und Reichmann verwerfen). - Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Meister, Röthlisberger/4, Vernier  – Wiencek/4, Weinhold, Ernst). - Spielverlauf: 2:3 (5.), 4:6 (10.), 4:8 (13.), 7:9 (19.), 9:10 (24.), 11:11 (29.), 11:12  - 13:13 (35.), 15:17 (42.), 18:18 (46.), 20:19 (47.), 21:21 (55.), 22:23.