Richtlinien für den Kinderhandball – Spielerlebnis steht weiter vor dem Spielergebnis
07.09.2016 Jugend

Richtlinien für den Kinderhandball – Spielerlebnis steht weiter vor dem Spielergebnis

07.09.2016 · Slider, Home, Trainer, Jugend · Von: oti

Richtlinien für den Kinderhandball – Spielerlebnis steht weiter vor dem Spielergebnis

Für die Minis und die Spielklassen der E- und D-Jugend steht für Georg Clarke das Spielerlebnis nach wie vor vor dem Spielergebnis. Das Präsidium des Deutschen Handballbundes hat die Durchführungsbestimmungen für eine einheitliche Wettkampfstruktur im Kinderhandball modifiziert – und damit an das zum 1. Juli durch die Internationale Handballföderation geänderte Regelwerk angepasst. Clarke, Vizepräsident Jugend, Schule und Bildung des DHB: „Mit den jetzt veröffentlichten Erläuterungen und Zusatzinformationen geben wir den Trainern der Jüngsten unseres Sports Instrumente an die Hand, den Nachwuchs altersgerecht an den Handballsport heranzuführen.“

Zusammengestellt hat die Handreichung, die neben der Beschreibung der verbindlichen Spielweisen auch Beobachtungskriterien und die Darstellung von Organisationsformen auch Empfehlungen zur Umsetzung vor Ort enthält, Bundeslehrwart Michael Neuhaus. „Gemeinsames Ziel aller im Kinderhandball Beteiligten ist es, unsere Spielanfänger für den Handballsport zu begeistern und ihre Spielfähigkeit durch alters-und entwicklungsgemäße Trainingsinhalte und Methoden systematisch zu fördern“, sagt Neuhaus. „Das offensive Verteidigen und damit das Agieren in großen Räumen bleibt im Kinderhandball unsere übergeordnete Leitlinie.“

Georg Clarke: „Bei unseren Jüngsten müssen Spielfreude und Kreativität im Vordergrund stehen. Im Altersbereich von den Minis bis zur D-Jugend sind die technischen und taktischen Fertigkeiten noch nicht so weit ausgeprägt. Nicht nur das Training, auch der Spielbetrieb muss am Können ausgerichtet sein.“ Mit der aktuellen Veröffentlichung gebe man den Vereinen, den Trainern, aber genauso den Eltern neben den Durchführungsbestimmungen pädagogische Leitlinien an die Hand. „Als Erklärung und damit als Überzeugungshilfe, warum das Spiel der Kleinen anders ist als das der Großen.“

Die Durchführungsbestimmungen für eine einheitliche Wettkampfstruktur im Kinderhandball fußen laut Clarke auf der aktuellen Rahmentrainingskonzeption des Deutschen Handballbundes, deren Grundstock Mitte der 90-er Jahre unter Federführung von Arno Ehret entwickelt worden war und die später Heiner Brand fortschrieb. Aktuell wird die Rahmentrainingskonzeption durch DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld und Nachwuchskoordinator Axel Kromer überarbeitet. Bundeslehrwart Michael Neuhaus geht davon aus, dass auf deren Arbeitsergebnisse zur Saison 2017/2018 eine erneute Modifizierung der Durchführungsbestimmungen für den Kinderhandball erfolgt, die dann auch den Spielbetrieb der C-Jugend berücksichtigen, für den ein Teil der Landesverbände schon heute eigene Richtlinien herausgegeben hat.

Georg Clarke: „Die Rückmeldungen, die wir zu den Durchführungsbestimmungen erhalten, sind unterschiedlich. Uns ist wichtig, dass die Trainer die Spieler der jüngsten Altersklassen in Ruhe und zielorientiert entwickeln können.“ Der Vizepräsident wähnt den DHB mit dieser Handhabe auf dem richtigen Weg. „Auch andere Spitzenverbände gehen inzwischen dazu über, ihre Wettbewerbe den tatsächlichen Möglichkeiten des Nachwuchses anzupassen.“