Bester Angriff, viele Strafen, starke Torhüter - die DHB-Vorrundenbilanz
16.08.2016 A-Nationalmannschaft Männer

Bester Angriff, viele Strafen, starke Torhüter - die DHB-Vorrundenbilanz

16.08.2016 · Slider, Home, Rio 2016, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Bester Angriff, viele Strafen, starke Torhüter - die DHB-Vorrundenbilanz

Alle Würfel in Sachen Viertelfinals sind gefallen, der deutsche Gegner (Katar) steht fest und nach 30 Partien ist die Vorrunde des Olympischen Männer-Handball-Turniers von Rio Geschichte. Hier alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten zum bisherigen Turnierverlauf und den Viertelfinalisten:

Die Viertelfinals:

Mittwoch, 17. August:
15.00 Uhr: Brasilien - Frankreich
18.30 Uhr: Deutschland - Katar
22.00 Uhr: Dänemark - Slowenien

Donnerstag, 18. August:
1.30 Uhr: Kroatien - Polen

alle Angaben in deutscher Zeit

So geht es weiter:

Im Halbfinale (Anwurfzeiten Freitag, 19. August, 20.30 Uhr, und Samstag, 20. August, 1.30 Uhr) kommt es zu folgenden Duellen:

Sieger der Partie Deutschland/Katar gegen Sieger der Partie Brasilien/Frankreich

Sieger der Partie Dänemark/Slowenien gegen Sieger der Partie Kroatien/Polen

Damit steht fest, dass mindestens eine europäische Mannschaft auch das Finale erreicht.

Medaillenspiele:

Sonntag, 21. August, 15.30 Uhr deutscher Zeit: Spiel um Platz 3

Sonntag, 21. August, 19 Uhr deutscher Zeit: Finale

Die Plätze 5-8 werden nicht ausgespielt, sondern ergeben sich aus dem Abschneiden in der Vorrunde.

Die Viertelfinalteilnehmer:

Nur drei der acht Teams, die in Rio das Viertelfinale erreicht haben, waren vor vier Jahren in London in der Runde der letzten Acht: Olympiasieger Frankreich, Bronzemedaillengewinner Kroatien sowie Dänemark. „Neu“ sind Deutschland, Katar, Brasilien, Polen und Slowenien, die sich allesamt überhaupt nicht für das Turnier in London qualifiziert hatten.

Aber nicht nur deswegen ist die Zusammensetzung der Viertelfinals in Rio historisch: Erstmals seit der Einführung des Olympischen Hallenhandballs im Jahr 1972 stehen Mannschaft aus drei Kontinenten unter den letzten Acht des Männerturniers: Diese außer-europäische Rolle war zuvor nur Korea (Silbermedaillengewinner 1988) bzw. wahlweise Ägypten oder Tunesien (wie 2012) zugekommen. Brasilien ist die erste panamerikanische Männermannschaft überhaupt in einem Olympischen Männer-Viertelfinale. Katar schaffte es bei seiner Olympiapremiere ebenfalls unter die besten Acht. Von 1936 bis 1984 und seit 1992 gingen alle Medaillen bei Olympischen Männerturnieren an europäische Mannschaften. Südkorea ist die einzige Ausnahme.

Vorrundenbilanz:

Punkte:

Vier Siege aus fünf Vorrundenspielen errangen vier Mannschaften: Deutschland und Slowenien in Gruppe B sowie Frankreich und Kroatien in Gruppe A. Somit blieb im Männerturnier keine Mannschaft verlustpunktfrei - was Russland bei den Frauen gelungen war.

Angriff und Abwehr:

Die deutsche Mannschaft stellt den besten Angriff aller zwölf Vorrunden-Teilnehmer in Rio mit 153 Treffern, was einem Schnitt von 30,6 Toren entspricht. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Titelverteidiger Frankreich (152) und Kroatien (147).

Mit einer Effektivität von 71% ist Deutschland ebenfalls Spitzenreiter und liegt zehn Prozent über dem Durchschnitt der Vorrunde. Überragend war die deutsche Mannschaft bei Gegenstößen: 90 Prozent aller Konter landeten im gegnerischen Tor

In der Defensivwertung sieht es allerdings anders aus: Nur drei Mannschaften haben mehr Tore kassiert als die DHB-Auswahl mit 141. Slowenien und Frankreich kommen auf 126 Gegentore, Dänemark und der nächste deutsche Gegner Katar auf 127.

Torschützen:

Mit 27 Treffern (davon 13 Siebenmetern) ist Uwe Gensheimer bester Werfer der DHB-Auswahl und liegt damit in der Gesamttorschützenliste auf Rang sechs. Unter den besten 25 Werfern der Vorrunde finden sich in Tobias Reichmann (25) sowie Paul Drux und Kai Häfner (beide 18) drei weitere Deutsche. An der Spitze liegt der in Flensburg spielende Däne Lasse Svan mit 36 Toren. Zwei Spieler des deutschen Viertelfinalgegners Katar sind auf den Plätzen drei und vier: Rafael Capote (31) und Zarko Markovic (29).

Torhüter:

Mit einer Quote von 35 Prozent gehaltenen Bällen liegt Silvio Heinevetter auf Rang zwei hinter dem Katarer Danijel Saric (38 Prozent). Nimmt man die Zahl der gehaltenen Würfe, ist der Tunesier Marouen Maggaiz (50) die Nummer 1 vor Saric (48), in dieser Wertung ist Andreas Wolff Fünfter mit 41 Paraden. Dafür hat kein anderer Torwart in Rio mehr Siebenmeter pariert als der Neu-Kieler mit fünf. Und Wolff führt noch in einer anderen Wertung: Kein Torwart hat mehr Tore erzielt als er (4).

Strafen:

Einen „Spitzenplatz“ nimmt die DHB-Auswahl auch bei den Strafen ein: Mit 37 Zeitstrafen und zwei Roten Karten ist der Europameister Zweiter hinter Slowenien (43 Zeitstrafen, keine Rote Karte). Am fairsten war bislang Frankreich mit 13 Zeitstrafen und einer Roten Karte.