„Das Leben geht weiter“ – Stimmen zur Halbfinal-Niederlage in Rio
20.08.2016 A-Nationalmannschaft Männer

„Das Leben geht weiter“ – Stimmen zur Halbfinal-Niederlage in Rio

20.08.2016 · Slider, Home, Rio 2016, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

„Das Leben geht weiter“ – Stimmen zur Halbfinal-Niederlage in Rio

„Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt“ – diese Aussage einte an diesem denkwürdigen Freitagabend die deutsche Mannschaft. Nach dem 28:29 gegen Olympiasieger und Weltmeister Frankreich und einer unglaublichen am Ende aber auch punktlosen Aufholjagd heißt es jetzt Kopf hoch fürs Spiel um Bronze! Die Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Dagur Sigurdsson: Frankreich startete toll, hatte einen ganz starken Angriff, und wir kamen nicht zu Gegenstößen. Daher mussten wir im Positionsangriff oft Risiko gehen und mit 7:6 alles versuchen. In der zweiten Hälfte sind wir dann ganz toll zurückgekommen, haben einen tollen Spirit gezeigt und unsere Aufholjagd gestartet. Wir haben dann Charakter bewiesen und einen unglaublichen Kampf hingelegt. Frankreich hat mit Spielern wie Omeyer, Karabatic oder Narcisse aber so viel mehr Erfahrung als wir. Das Leben geht weiter, schließlich ist Frankreich seit zehn Jahren eine Übermannschaft, da muss man sich nicht für ein verlorenes Halbfinale schämen.

Es geht jetzt darum, das Spiel schnell abzuhaken und nach vorne zu schauen. Die Mannschaft hat nach Niederlagen immer ihren Willen gezeigt und sich zurückgekämpft. Alle Halbfinalisten wollen die Medaillen, alle sind motiviert, daher ist es egal, gegen wen wir spielen. Dänemark und Polen sind auf Augenhöhe mit uns.

DHB-Vizepräsident Bob Hanning: Niederlagen gehören zum Sport dazu, und dieses Spiel wird uns noch stärker machen. Aber es hat auch gezeigt, wie brutal Sport sein kann. Wir haben allerdings 40 Minuten nicht das gespielt, wozu wir in der Lage sind. Wenn du aber gegen Frankreich gewinnen willst, musst du 60 Minuten am Limit spielen, da muss alles stimmen, 20 Minuten sind da zu wenig. Schaut man sich das ganze Spiel an, war die Niederlage verdient, es zeigte aber auch die große Perspektive, die unsere Mannschaft noch vor sich hat. Wir müssen jetzt schnell aus dieser Enttäuschung positive Gefühle erzeugen und uns die Bronzemedaille holen.

Rechtsaußen Tobias Reichmann: Wir haben immer an uns geglaubt, das hat mich persönlich an mein Champions-League-Finale erinnert, als wir mit neun Toren hinten lagen. Aber im Endeffekt haben wir uns selbst um die Verlängerung gebracht. Denn bei der letzten Aktion der Franzosen müssen wir cleverer spielen. Am Sonntag sieht das alles aber wieder anders aus, da gibt man nochmal alles, schließlich geht es um eine Medaille.

Kapitän Uwe Gensheimer: Wir sind total enttäuscht. In der letzten Sekunde zu verlieren, ist unglaublich bitter.

Rückraumspieler Steffen Weinhold: Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen, hatten am Anfang nicht den vollen Zugriff, dann haben wir uns aber rangekämpft und immer an uns geglaubt.

Rückraumspieler Julius Kühn: Wir haben Frankreich einen tollen Kampf geliefert und hätten die Verlängerung verdient gehabt. Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir nochmal zurückkommen würden – trotz des schwachen Starts.