„Auf uns wartet eine rosige Zukunft
21.08.2016 A-Nationalmannschaft Männer

„Auf uns wartet eine rosige Zukunft" - die Stimmen zur Bronzemedaille

21.08.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam, Rio 2016 · Von: tk

„Auf uns wartet eine rosige Zukunft" - die Stimmen zur Bronzemedaille

Mit dem 31:25-Sieg gegen Polen haben die „Bad Boys" nach dem Europameistertitel im Januar nicht nur die zweite Medaille in diesem Jahr gewonnen, sondern auch Geschichte geschrieben: Erstmals gewannen deutsche Handballer eine Olympische Bronzemedaille. Die Stimmen zum Sieg gegen die polnische Auswahl: 

Bundestrainer Dagur Sigurdsson: „Wir waren heute von Beginn an das stärkere Team und hatten immer den Kopf oben. Ich hatte schon vor dem Spiel ein sehr gutes Gefühl. Wir sind ein sehr junges Team, haben zudem auch das erste Halbfinale gespielt. Daher waren wir ein bisschen frischer und hatten mehr Energie. Zudem waren wir mental stärker. Es kamen heute viele Dinge zusammen. 

Ich möchte auch der polnischen Mannschaft zu einem starken Turnier gratulieren. Das Spiel um Platz drei ist meiner Meinung nach das schwierigste Spiel im Handball. Vor allem von der mentalen Seite. Das Spiel heute hat aber auch gezeigt, wie weit unsere Mannschaft schon ist. Ich bin sehr froh und stolz auf die Mannschaft." 

Talant Dujshebaev (Nationaltrainer Polen): „Herzlichen Glückwunsch an die deutsche Mannschaft zum Gewinn der Bronzemedaille. Sie waren von Anfang bis zum Ende das bessere Team und körperlich fitter. Wir hatten heute auch nicht die mentale Stärke, daher haben wir es leider nicht geschafft, die Medaille zu holen. Dennoch bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft und sehr froh darüber, mit solch einem großartigen Team zusammenarbeiten zu dürfen. Hätte mir jemand im April beim vorolympischen Turnier gesagt, dass wir in Rio im Halbfinale stehen werden und nur ein ganz kleines Stück vom Finale entfernt sind, hätte ich das angenommen."

Alexander Haase (Co-Trainer): „Das ist einfach nur der Wahnsinn. Am Anfang der zweiten Halbzeit haben wir etwas gezittert, als beide Mannschaften extrem viele Fehler gemacht haben. Das ist aber der Situation geschuldet. Wir haben uns aber echt nochmal aufraffen können, eine Energieleistung gezeigt und am Ende auch verdient gewonnen. Wir sind wirklich happy: Bronze ist Bronze." 

Julius Kühn: „Das ist einfach überragend. Dass wir nach diesem harten Halbfinalaus gegen Frankreich so wieder zurück gekommen sind, ist natürlich um so schöner. Es wartet eine rosige Zukunft auf uns. Es sind noch sehr, sehr viele junge Spieler mit dabei, die bestimmt noch ein paar Jahren zusammen spielen. Daher denke ich, dass man in der Zukunft noch einiges erwarten kann.

Zudem hat man bei diesem Turnier gesehen, dass der Europameistertitel keine Last für uns ist, sondern uns nur noch mehr Selbstvertrauen gegeben hat - so sind wir zu Olympia-Bronze gekommen. Nach der Siegerehrung werden wir uns auf den Weg zum Deutschen Haus machen und dann schauen wir mal, wie lange das noch stehen bleibt (lacht)."

Fabian Wiede: „Das ist einfach nur ein mega Gefühl. Wir haben uns nach dem Frankreich-Spiel in der Kabine zusammengerauft, gut regeneriert und waren heute fit und haben das Spiel verdient gewonnen. Wir waren in allen Belangen besser. Wir wollten unbedingt die Medaille haben und haben nach der Halbfinalniederlage den Kopf ausgeschaltet und waren fokussiert. Das hat man auch gesehen. Das ist einfach nur geil. Dagur hat einen großen Anteil daran, wo wir jetzt stehen. Er hat viele Neuerungen in der Nationalmannschaft eingeleitet und arbeitet gerne mit jungen Spielern zusammen."

Bob Hanning (DHB-Vizepräsident Leistungssport): „Wir haben die Mission erfüllt, uns in der Weltspitze festgesetzt und haben die WM vor Augen. Die Bronzemedaille gewonnen zu haben ist ein unfassbar schönes Gefühl. Gerade für die Mannschaft, die soviel investiert hat in dieses Turnier. Von daher sind wir natürlich unglaublich glücklich, dass sich die ganze Arbeit bezahlt gemacht hat und der Weg der EM so konsequent weitergegangen wurde. 

Wir haben gesagt, wir wollen 2020 Olympisches Gold. Wir haben jetzt schon sehr, sehr schnell sehr viel Erfolg gehabt, was gut ist, weil es das Ganze vereinfacht. Aber es wird nach wie vor ein harter Weg sein, das zu stabilisieren. Man muss aber auch einfach sagen, dass andere Mannschaften große Spieler abgeben werden, wir allerdings junge und gute neue Spieler dazukriegen werden.

Von daher ist der Weg, den wir vor zwei Jahren eingeschlagen haben, mit dem Gewinn der heutigen Bronzemedaille und dem Ankommen in der Weltspitze gut weitergegangen. Letztendlich zeigt das auch, dass es der richtige Weg ist. Von daher macht uns das sehr glücklich. Wenn mir einer vorher gesagt hätte, wir werden Europameister und holen Bronze bei Olympia, dann hätte ich das sicherlich in den kühnsten Träumen nicht gewagt zu träumen. 

Aber wenn man die sieht, wie die Mannschaft arbeitet und sich auch im Turnier von Spiel zu Spiel entwickelt hat, dann spricht das dafür, dass hier etwas Großes heranwachsen kann. Heute wollen wir aber erst einmal feiern."

Steffen Weinhold: Es war natürlich nicht leicht nach dem Halbfinale. Dagur hat die richtigen Worte gefunden, sodass wir uns wieder relativ schnell auf das Spiel heute eingestellt und das Spiel gegen Frankreich aus den Köpfen bekommen haben. Man hat gesehen, dass heute jeder unbedingt diese Medaille wollte." 

Andreas Wolff: Das wir mit einer Medaille nach Hause fliegen können, ist natürlich der Wahnsinn. Wir haben den Erwartungsdruck von vor dem Turnier gut gemeistert. Ich denke auch, dass wir die Chance haben, 2020 Gold zu holen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die zu 90 Prozent gerade ihr zweites Turnier gespielt hat. Wir waren zweimal im Halbfinale und einmal sogar im Finale. Das ist natürlich ein unglaublich wertvoller Erfahrungsschatz, den wir in die weiteren Turniere mitnehmen können. Auch Niederlagen wie gegen Frankreich helfen einem Sportler zu wachsen und ich denke auch, dass wir unsere Lehren aus dem Frankreich-Spiel ziehen werden."