22:23 - Frogs-Ladies gewinnen zum Abschluss auch in Wismar
22:23 - Frogs-Ladies gewinnen zum Abschluss auch in Wismar
Die Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg runden ihre überragende Saison in der 3. Liga Nord mit einem knappen 22:23-Auswärtserfolg bei der TSG Wismar. Vor einer großen Kulisse mit 720 Zuschauern gelang des Frogs-Ladies zum wiederholten Male eine starke Schlussphase.
Die zahlreichen Zuschauer in Wismar verabschiedeten zunächst einige Spielerinnen und die Trainer. Die Zeremonie zog sich etwas in die Länge, so dass der letzte Teil des Aufwärmens in den Kabinengang verlegt wurde. Entgegen der eigenen Vereinbarung fanden die Frogs-Ladies um Kapitänin Tina Pejic wieder einmal nur schwer in das Spiel. Vor allem in der Abwehr besetzte man eher die Zuschauer-Rolle und ließ die gegnerischen Rückraumwerferinnen Vivien Erdmann und Svea Pinkohs in aller Ruhe schalten und walten. Kein Wunder, dass es nach 16 Spielminuten 10:5 für die heimische TSG stand und dass das fanatische Publikum bereits mit den Feierlichkeiten auf den Rängen begann. Das fällige Time-Out nutzten Sebastian Schräbler und Frank Hamann, um ihre Mannschaft endgültig aufzuwecken und mit kurzen, klaren Anweisungen die Aufholjagd zu starten. Plötzlich stand die Frogs-Abwehr besser und agierte wesentlich aufmerksamer. Tina Pejic und Marleen Kadenbach per Strafwurf verkürzten. Maren Gajewski, die zum Saisonende trotz Abi-Prüfungen immer besser in Form kommt, konnte ebenfalls zweimal einnetzen. Beim 11:11 wurde die Arena in Wismar zum ersten Mal etwas leiser. Nun waren die Frogs-Fans zu hören und trommelten mit allen Kräften. Die TSG-Fans schalteten daraufhin von den anfänglichen Feierlichkeiten auf Feindlichkeiten gegen die Frogs-Ladies auf dem Feld und auf der Bank um.
„Wir wussten, dass es in Wismar immer besondere Spiele sind und dass die Fans die Gesetze der sportlichen Fairness manchmal nicht so genau nehmen“, beschrieb Co-Trainer Frank Hamann. Das Schiedsrichtergespann vernahm ebenfalls einige Beleidigungen von der Tribüne, die direkt hinter der SVHU-Bank abgefeuert wurden. Die Bank stand dadurch kurz vor einer Zeitstrafe wegen Meckerns, konnte aber glücklicherweise auf die Zuschauer verweisen.
Der Spielverlauf blieb bis zum Pausenpfiff spannend. Katharina Rahn und Tina Pejic konnten zweimal vorlegen, aber die TSG glichen vor dem Seitenwechsel zum 14:14 aus.
Im zweiten Durchgang agierten beide Teams auf Augenhöhe. Die knappen Führungen wechselten ständig, so dass die Zuschauer bis zum Ende ein äußerst spannendes Spiel verfolgen konnten. In der Schlussphase zeigten sich die Frogs wie schon in den letzten Wochen von ihrer besten Seite. In der Abwehr wurde gekämpft, Torhüterin Franziska Nikolaus entschärfte einige TSG-Würfe und im Angriff gelangen einige sehenswerte Aktionen. Leider ließen Marleen Völzke, Tina Pejic und Marleen Kadenbach bei ihren Strafwürfen aus der Ruhe bringen und sammelten insgesamt 5 „Fahrkarten“ vom Siebenmeterstrich. Somit hätte schon früher eine Entscheidung fallen können. Die Abschlussschwäche nutzte die TSG geschickt aus und verkürzte auf 22:23. Marleen Völzke spielte den Ball nach dem letzten Anwurf zu leichtfertig in die gegnerischen Hände, so dass Tina Pejic in der Rückzugphase ein taktisches Foul kurz hinter der Mittellinie nutzen musste, um das Spiel zu stoppen. Es folgten die berechtigte Rote Karte und ein Freiwurf für die TSG bei noch 3 Sekunden auf der Spieluhr. Der Kempa-Versuch landete aber am Pfosten, so dass die Frogs-Ladies tatsächlich auch das schwere Auswärtsspiel in Wismar erfolgreich beenden konnten.
Die Frogs-Ladies trainieren in der kommenden Woche in lockerer Umgebung und Atmosphäre, um dann die erste Pause einzulegen. Die beiden SVHU-Trainer Sebastian Schräbler und Frank Hamann müssen dagegen konzentriert die Personalplanungen abschließen und die Vorbereitung auf die kommende Saison planen. Die Mannschaft bleibt erfreulicherweise fast komplett zusammen, so dass Schräbler und Hamann nur punktuell Positionen neu besetzen müssen.
Am Ende der Saison sagt das gesamte Team „Dankeschön“ zu allen Fans, Helfern und Unterstützern, ohne die diese Saison nicht möglich gewesen wäre.
SVHU: Merline Wünsche, Franziska Nikolaus; Kristin Bahde (2/1), Janicke Bielfeldt (1), Maren Gajewski (3), Marleen Kadenbach (2/1), Helen Andersson, Annika Fimmen, Katharina Rahn (2), Tina Pejic (3), Annika Jordt (2), Marleen Völzke (6), Inga Schlegel, Karen Wessoly (2).
