Union vor ungewisser Zukunft - Letzte theoretische Chance in Osterode
16.04.2016 Frauen Ost

Union vor ungewisser Zukunft - Letzte theoretische Chance in Osterode

16.04.2016 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein/westfalen-blatt

Union vor ungewisser Zukunft - Letzte theoretische Chance in Osterode

Gut möglich, dass der Abstieg von Union 92 Halle aus der 3. Liga der Handballfrauen an diesem Sonntagabend unumstößlich feststeht. Was auch nach dem Auswärtsspiel bei der HSG Osterode/Harz am vorletzten Saisonspieltag offen bleiben wird, ist indes die sportliche Zukunft der ersten Mannschaft.

Zahlreiche Gespräche und Verhandlungen hat HSG-Vorsitzender Ernst-August Stüssel in den vergangenen Wochen geführt (WB-Interview vom 6. April), natürlich auch vor dem Hintergrund des drohenden Abstiegs. Aber noch immer ist kein personelles Gerüst für ein schlagkräftiges Oberligateam in Sicht. Stüssel: »Es sieht nicht gut aus, gibt immer noch viele offene Fragen und Unwägbarkeiten – zum Beispiel, was die berufliche Zukunft unserer derzeitigen Spielerinnen, aber auch die sportliche Situation der Vereine möglicher Neuzugänge angeht.« Fest steht, dass die HSG Union fünf wichtige Spielerinnen verlassen werden: Neben den bereits längerfristig feststehenden Abgängen Katrin Thiede, Edda Sommer (beide Laufbahnende) und Josy Löbig (zurück nach Verl) haben sich diese Woche auch Edita Medjedovic (tritt kürzer/wahrscheinlich Handballpause) und Mareen Stüker (wie berichtet ebenfalls nach Verl) für die kommende Saison verabschiedet. Ernst-August Stüssel steckt zwar bisher nicht auf, hat aber eine Entscheidung getroffen: Selbst wenn noch Platz zehn der Abschlusstabelle erreicht werden sollte, wird Union nicht an der Abstiegsrelegation der Drittliga-Drittletzten teilnehmen. Bis Ende der kommenden Woche will Stüssel mit Blick auf den Personalbestand klarer sehen: »Sollte sich dann kein oberligatauglicher Kader abzeichnen, müssten wir beim HV Westfalen bis dahin den Antrag stellen, in eine noch tiefere Klasse eingruppiert zu werden.«

Die Spielerinnen und Trainer Steffen Thiede konzentrieren sich unterdessen vor dem vorletzten Saisonspieltag auf die Auswärtsaufgabe bei der HSG Osterode/Harz. Drei Punkte Rückstand zu den mitgefährdeten Teams Osterode und Bayreuth und die allgemeine Abschiedsstimmung bei Union lassen einen Sieg unwahrscheinlich erscheinen. Aber Thiede lässt an der Integrität der Spielerinnen keine Zweifel aufkommen. Dazu stecke zu viel Erfahrung, Ehrgeiz und Leidenschaft für den Sport in der Mannschaft. Und der Hunger, Spiele zu gewinnen.

»Osterode ist eine Mannschaft, die wir schlagen können«, sagt Thiede mit Verweis auf das mit 25:22 gewonnene Hinspiel, in dem die ersatzgeschwächte Union seinerzeit alles abgerufen hatte. Aus den Analysen und dank Jana Seegers, die in der Vorsaison selbst noch am Rand des Harzes spielte, kennt das Haller Team den kommenden Gegner sehr genau.

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