Altlandsberg mit neuem Kader in die Saison
16.09.2016 Frauen Ost

Altlandsberg mit neuem Kader in die Saison

16.09.2016 · 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Altlandsberg mit neuem Kader in die Saison

Nach Monaten der Vorbereitungs-Schufterei geht es am Sonnabend los mit der 3. Liga. Der MTV Altlandsberg tritt um 17 Uhr in der Biberthalle bei der HG Zirndorf an. Das ist der aktuelle Bayern-Meister und Aufsteiger in die 3. Liga Ost.

Die Damen aus Märkisch-Oderland haben sich sehr gründlich auf die neue Saison vorbereitet. Das war auch dringend notwendig. Einmal, weil die Staffel Ost mit den Mannschaftszugängen, wie dem ehemaligen Bundesligisten Füchse Berlin, dem Zweitliga-Absteiger Kirchhof oder dem enorm aufgerüsteten Aufsteiger Markranstädt, deutlich an Qualität gewonnen hat. Zum anderen, weil sich der MTV-Kader ziemlich veränderte. Was bekanntermaßen in solchen Fällen nicht nur technisch-taktische Anforderungen stellt. Sondern auch integrative.

Letzteres ist nicht zu unterschätzen. Aber auch in dieser Frage ist man beim Team von Kapitän Sophie Lütke gut vorangekommen, wie man sich gerade beim Treffen mit den Sponsoren überzeugen konnte. Einer von ihnen ist im weitesten Sinne auch Winfried Dreger, beim MTV mit Gerätschaften der Deutschen Talentförderung für die Leistungsdiagnostik zuständig: „Als sich die Spielerinnen im Tagungscafé der Erlengrund-Halle gegenseitig vorstellten, war ich total Überrascht vom Auftritt, den Lucyna Trzczak hinlegte. Alles in bestem Deutsch. Als sie vor einem Jahr zu uns kam, konnte sie gerademal guten Tag sagen…“. Lucy, die 20-jährige polnische Flügelflitzerin, hat eben nicht nur in der Halle geackert, sondern auch in der Volkshochschule.

Zur aktuellen personellen Situation. Einige Spielerinnen sind nach der vergangenen Saison aus dem Altlandsberger Drittliga-Kader ausgeschieden. Darunter eine komplette Rückraumreihe mit der verdienstvollen Manja Berger, die jetzt in der 2. Mannschaft mitmischt.

Aber der MTV hat mehr als guten Ersatz gefunden. Für die Manja-Berger-Position (Rückraum rechts) kam Bianca Trumpf von den Füchsen. Auch die Slowakin Dagmara Stuparicova (Linksaußen, Rückraum Mitte) wechselte vom Berliner Ex-Bundesligisten zu den Grün-Weißen. Mit Martyna Rupp kam eine erfahrene und torgefährliche Polin vom Zweitligisten Halle-Neustadt zum MTV. Und mit Anne-Christine Miniers (von Ajax Neptun Berlin-Köpenick) steht ebenfalls für die Fernwurfreihe eine hoch talentierte 22-Jährige parat. Fest ins Drittliga-Aufgebot rückte bekanntlich auch die 17-jährige Melanie Wüstner, eine Flügelspielerin aus dem eigenen Nachwuchs. Beim Pokal-Sonntag zuletzt in Hennigsdorf war sie zwölfmalige Torschützin.

Geführt wird die Mannschaft bis auf Weiteres von Thomas Klatt, Handball-Abteilungsleiter und in der vorigen Saison Coach der Altlandsberger Männer in der Oberliga. Der verdienstvolle Fabian Lüdke, der noch entscheidend bei der Saisonvorbereitung half, ist ja in den männlichen Nachwuchsbereich der Füchse gewechselt.

Und nun blickt der MTV in Richtung Franken. Zum Start steht gleich die längste Wettkampfreise der Saison an. Von A, wie Altlandsbergs, bis Z, wie Zirndorf, sind es rund 500 Bus-Kilometer. Das wird anstrengend. Kleiner Trost: Der Liga-Neuling muss diese Entfernung und mehr gleich viermal absolvieren – zu den Füchsen, zum TSC, zum Frankfurter HC und zum MTV.

Wie ist das sportliche Leistungsvermögen der Damen aus der Kreisstadt (25500 Einwohner) in der Nähe von Fürth zu bewerten? Schwer zu sagen. Zuletzt gab es in der 1. Runde des DHB-Pokals eine 25:42-Heimniederlage gegen den Zweitligisten TSG Ketsch. Das allerdings nach einem nur knappen (15:17) Halbzeitrückstand. Besonders stolz war man auf die 25 Tore, die man gegen den hohen Favoriten warf. Attila Kardos, seit 2015 HGZ-Trainer, im Frankenfernsehen: „Ich bin total zufrieden. Die Mannschaft hat super gekämpft und einige Schmankerl, die man eigentlich vom Zweitligisten erwartet hatte, waren auch zu sehen.“

Dem Sonnabend-Gegner fehlt es offensichtlich nicht an Selbstbewusstsein. Was man allerdings auch von den MTV-Damen sagen kann. Viel Erfahrung, gute Resultate gegen internationale Erstligisten und klare Siege in den Vergleichen mit unterklassigen Teams dürften dazu beigetragen haben. „Natürlich wollen wir mit unserer Mannschaft um den Staffelsieg mitspielen“, so Team-Manager Wolfram Eschenbach. „Nachdem wir in der vorigen Saison mit einem kleineren und sicherlich nicht so erfahrenem Kader Platz drei geschafft haben, kann es ja gar kein anderes Ziel geben. Aber wir wissen, dass das kein Selbstläufer wird.“

Altlandsbergs Drittligist ist in der Staffel Ost bereit für den Startschuss – auch wenn er 500 Bus-Kilometer entfernt fällt. Der Heim-Auftakt steht dann eine Woche später gegen Bad Salzuflen an.

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