Spitzenreiter Altlandsberg knackt die Meister-Serie
10.10.2016 Frauen Ost

Spitzenreiter Altlandsberg knackt die Meister-Serie

10.10.2016 · 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Spitzenreiter Altlandsberg knackt die Meister-Serie

Das war zumindest 45 Minuten lang Handball vom Feinsten. Altlandsbergs Handball-Frauen siegen 27:18 (16:7) bei Germania Fritzlar, dem aktuellen Meister der 3. Liga Ost. Das Team aus Märkisch-Oderland verteidigte damit überzeugend die Tabellenführung.

Nicht nur das! Die MTV-Frauen damit auch die tolle Serie der Gastgeberinnen geknackt. Die letzte Niederlage vor eigenem Publikum hatte es zuvor am 26. März 2014 gegeben (27:28 gegen Mainz). In 27 Punktspiel-Partien war Germania in heimischer Halle unbesiegt. Bis jetzt der MTV über die Nordhessinnen hineinbrach.

Die grün-weißen Gäste von der ersten Sekunde an hellwach. Bianca Trumpf – vor der Saison von den Berliner Füchsen nach Altlandsberg gekommen – stellte zuerst den Fuß in die Tür der Gastgeberinnen. Die Rückraum-Linkshänderin besorgte das 1:0 und das 2:0 – und legte nach. Mit den Treffern 6:1 und zum 10:3 aus MTV-Sicht. Damit war in der 15. Minute bereits fast alles geklärt. Auch weil Martyna Rupp mal wieder Vollgas gab.

Dabei war Fritzlar gewarnt. Vor allem was Bianca Trumpf betrifft. Trainerin Viktoria Marquardt, die „Bibi“ noch aus gemeinsamen Handball-Zeiten kennt, in einer Zeitungsvorschau auf das Spitzenspiel: „Bianca ist, wenn sie mal hochgestiegen ist, kaum noch zu halten.“ Zu halten waren aber auch alle anderen im Gäste-Team ncht. Mit sieben Treffern wurde Martyna Rupp, die Power-Frau aus Plock, diesmal erfolgreichste MTV-Werferin. Aber noch bemerkenswerter: Gegen diesen Klasse-Gegner kamen elf der zwölf eingesetzten Altlandsberger Feldspielerinnen zu Torerfolgen. Wenn das keine Mannschaftsleistung ist? Erfolgreichste Werferin bei Germania war Bibiana Huck mit fünf verwandelten Siebenmetern.

Mit 12:3, 15:5, 20:7 und 23:9 (44. Minute) zogen die Damen aus Märkisch-Oderland davon. Die Zuschauer in Fritzlar trauten ihren Augen nicht. Da konnte es sich Trainer Thomas Klatt in der zweiten Halbzeit wieder leisten, etwas zu experimentieren. Vor allem auch den jungen Spielerinnen zu ihren Erfolgserlebnissen zu verhelfen.

„Wir haben mit großer Konzentration schnell einen hohen Vorsprung herausgeholt, das war sehr lobenswert“, sagte ein zufriedener Team-Manager Wolfram Eschenbach. „Wir haben prima aus der zweiten Reihe getroffen. Aber Grundlage dieses Erfolgs war wieder mal eine sehr gute Abwehr- und Torwartleistung.“

Auch Trainer Thomas Klatt strahlte natürlich. War der MTV-Coach: „Etwas überraschend war vielleicht, dass ich es mir gegen den Meister leisten konnte, in der zweiten Halbzeit über lange Zeit praktisch komplett den sogenannten zweiten Sechser spielen zu lassen. Das haben die vorwiegend jungen Damen auch zu Torerfolgen genutzt. Natürlich gab es in dieser Phase auch viel Unkonzentriertheit und damit Ballverluste, die uns ein noch klareres Ergebnis kosteten. Aber das ist ein Jammern auf einem sehr hohen Niveau.“

Bianca Trumpf kommentierte am Sonntagabend: „Es ist ein schönes Gefühl, dieses Spiel so beherrscht zu haben.“ Wie sah die erfahrene Linkshänderin die tolle Startphase? „Fritzlar hat praktisch immer seinen einen bekannten Spielzug versucht. Den konnten wir mit unserer guten Abwehr immer wieder unterbinden. Vorne haben wir unheimlich viel Tempo gemacht. So konnten wir deren Abwehr immer wieder überlaufen, da kamen vor allem Ruppi und ich zentral immer wieder zu guten Wurfpositionen.“

Übrigens: Mit einem alkoholischen Getränk angestoßen hat die Lehrerin bei der Rückfahrt im Bus nicht. Ihre Erklärung: „Ich bin erkältungsmäßig etwas angeschlagen. Da habe ich etwas gegessen und wollte dann nur noch schlafen, um am Montagfrüh wieder fit vor den Schülern stehen zu können.“ Im Sport und im Beruf vorbildlich.