Kurpfalz Bären lassen sich vom ESV Regensburg die Suppe versalzen
05.04.2016 Frauen Süd

Kurpfalz Bären lassen sich vom ESV Regensburg die Suppe versalzen

05.04.2016 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Kurpfalz Bären lassen sich vom ESV Regensburg die Suppe versalzen

Es war alles bestens vorbereitet für einen Festtag, der die Meisterschaft und den vorzeitigen Aufstieg bringen sollte. Doch die Fans und Freunde - im Kreis der 800 Zuschauer einer prall gefüllten Neurotthalle - erlebten mit Entsetzen, wie sich das Team 40 Minuten über das Spielfeld quälte. Erst als in der Schlussphase das Team alles auf eine Karte setzte und seine wahren Stärken auspackte, hätte man einen zwischenzeitlichen 11-Tore-Rückstand fast noch wettgemacht. Doch Sina Michels scheiterte 90 Sekunden vor Abpfiff nach ihrem Sololauf an der Fußspitze der gegnerischen Torhüterin. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ skandierten die Gäste, die im bisherigen Rundenverlauf erst vier Spiele gewonnen hatten und auch nach diesem verdienten Sieg auf dem zweitletzten Tabellenplatz rangieren.

Erklärungsversuche für diese sensationelle Niederlage

Natürlich war es sehr beeindruckend, wie couragiert die Gäste aus Regensburg zu Werke gingen. Anna Fuhrmann, Sara Walzik, Linda Baumgardten und Nikola Kubesova brachten mit schnellen Attacken und überlegten Abschlüssen die Bärenabwehr arg in Verlegenheit. Und Trainerin Judith Pimpl schaffte es sogar, die Disqualifikation der bis dahin überzeugenden Jugendnationalspielerin Franziska Peter (kurz vor der Pause) zu kompensieren. Nach einem 1:4 Start enteilte ihr Team bis zu einer 10:19 Halbzeitführung, die im Vorfeld als völlig unwahrscheinlich zu prognostizieren war. Und trotz des vehementen Sturmlaufs der Bären in den letzten 20 Minuten (14:5 Tore) retteten sich die Gäste aufopferungsvoll ins Ziel. Rudi Frank – ratlos und niedergeschlagen

In der Pressekonferenz musste Rudi Frank zugeben, wenige Erklärungen für diesen Spielverlauf zu besitzen. Eine Möglichkeit: Samira Brand, in den letzten Spielen überragend in Abwehr und Tempospiel, musste über eine Viertelstunde auf der Bank bleiben. Damit fehlte der entscheidende Faktor für den Hochgeschwindigkeitshandball, den Ketsch in den meisten Spielen ausgezeichnet hatte und der auch in Gröbenzell Grundlage des Erfolgs war. Beim 15:24 in der 39. Spielminute sah es noch ganz nach einer vernichtenden Niederlage aus. Es spricht aber für die ungeheure Moral der Bärinnen, dass sie nach diesem Fiasko fast noch den Vorsprung egalisiert hätten.

Noch drei Matchbälle zu Meisterschaft und Aufstieg

Für Panik besteht kein Grund. Noch haben es die Kurpfalz Bären in der eigenen Hand, die Meisterschaft und den Aufstieg in die zweite Bundesliga perfekt zu machen. Beim ebenfalls abstiegsgefährdeten VFL Waiblingen werden am kommenden Samstag die Trauben allerdings auch sehr hoch hängen – zumindest dann, wenn der Tiefschlag am vergangenen Samstag Wirkung zeigen sollte. Und eine Woche später ist mit Sulzbach/Leidersbach erneut eine Mannschaft zu Gast, der der Abstieg in die Oberliga droht. Eines ist klar: In den Trainingseinheiten dieser Woche werden die Bärenverantwortlichen nicht nur an der Spieltaktik feilen müssen, sondern auch psychologische Aufbauarbeit zu verrichten haben.

Die Kurpfalz Bären spielten in folgender Aufstellung: Katja Heinzmann und Hannah Melching im Tor, Sina Michels 4, Lena Feiniler 3, Anna Widmaier, Lene Ebel 1, Samira Brand 3, Lea Marmodee, Saskia Fackel 6, Katrin Schneider 6, Elena Fabritz 5, Yvonne Rolland 2, Rebecca Engelhardt, Justine Stindl.

ESV Regensburg: Chiara Zellner, Ines Flesch, Sara Walsik 6, Anna Fuhrmann 5, Dorothee Mooser, Sophia Rektorschick 1, Nina Bestle 1, Linda Baumgardten 10, Nikola Kubesova 5, Lisa Haberkorn 2, Franziska Peter 1.