Favorit lange geärgert - HSG Konstanz muss Pforzheim erst am Ende ziehen lassen
20.09.2016 Jugend-Bundesligen

Favorit lange geärgert - HSG Konstanz muss Pforzheim erst am Ende ziehen lassen

20.09.2016 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: pm verein

Favorit lange geärgert - HSG Konstanz muss Pforzheim erst am Ende ziehen lassen

Die HSG Konstanz als Tabellenführer des ersten Spieltages beim Meisterschaftsfavoriten aus Pforzheim – es war nicht abzusehen, ob die noch nicht aussagekräftige Konstellation auch hält, was sie verspricht. Nach einer guten Partie kann die Frage mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden. Obwohl es das Endergebnis (32:25) nicht auszudrücken vermag: Mehr als 50 Minuten lang bot die junge Mannschaft der HSG Konstanz dem Favoriten in der Goldstadt mehr als nur Paroli und lag sehr lange selbst in Führung.

HSG-Trainer Thomas Zilm war deshalb auch etwas enttäuscht, dass der tolle Auftritt seiner Mannschaft nicht mit einem besseren Resultat belohnt wurde: „Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. Wir haben gut gespielt und Pforzheim richtig gefordert.“ Zwar gingen die Gastgeber mit ihrer 3:2:1-Abwehr zunächst mit 6:3 in Führung (9.), doch Konstanz begeisterte bald wieder mit seinem spektakulären Tempohandball und nutze die Schnittstellen dieser Formation eiskalt aus. Selbst eine Spitzenmannschaft wie Pforzheim hatte nun große Probleme, dieses hohe Tempo der HSG mitzugehen. Nach 24 Minuten übernahm die Truppe des Trainergespanns Zim/Korb das Zepter, ging mit 12:11 in Front und nach den ersten 30 Minuten mit einem Tor Vorsprung in die Kabine (15:14).

Dabei hätte die Konstanzer Führung sogar noch deutlicher ausfallen können – wenn die HSG ihre Chancen etwas besser genutzt und dem jungen Team nicht ein paar technische Fehler unterlaufen wären. Zilm: „Wir haben es versäumt, uns bereits hier ein größeres Polster zu erarbeiten. Trotzdem, auch wenn wir ein paar freie Chancen ausgelassen haben, die Jungs haben richtig stark mitgehalten.“ So auch nach der Pausenansprache. Mit gleichem Elan, dem gleichen gefährlichen Umschaltspiel mit dem siebenmal erfolgreichen Rechtaußen Jerome Portmann konnte sich die HSG nach 37 Zeigerumdrehungen durch einen erfolgreich verwandelten Siebenmeter von Manuel Wangler auf 21:19 absetzen.

Bis dahin gelang es den Gästen, Pforzheim erfolgreich den Wind aus den Segeln zu nehmen und dem Favoriten ihr Spiel aufzuzwingen. Wieder waren es kleine technische Fehler und das Auslassen einiger Großchancen, sonst hätte Konstanz schon deutlicher führen können. Einige Zeitstrafen wirkten sich in der Schlussviertelstunde allerdings fatal auf das Spiel der Zilm-Equipe aus. „Diese Strafen haben uns etwas den Schwung und die Geschwindigkeit genommen“, erklärte der B-Lizenzinhaber, „und ein Gegner der Klasse von Pforzheim bestraft eben jeden noch so kleinen Fehler sofort.“ Der Meisterschaftsfavorit nutzte die kurze Schwächephase seines Gegners und setzte sich erstmals etwas ab: 26:23 (48.). Bis zum 25:28 (53.) war für Konstanz dennoch die Überraschung in Reichweite, bevor in den letzten Minuten nichts mehr gelang und Pforzheim noch vier weitere Treffer zum letztlich deutlich zu hohen 32:25-Heimsieg nutzen konnte.

„Wir sind dem Rückstand hinterhergelaufen als der Druck immer größer wurde und haben uns leider durch eigene Fehler selbst um die Früchte unserer guten Arbeit gebracht“, bilanzierte Ex-Bundesligaprofi Thomas Zilm. „Ich bin dennoch nicht unzufrieden, weil wir bis zum Ende mit unserem hohen Tempo einer Spitzenmannschaft Paroli geboten haben. Wir waren nicht schlechter, die SG einfach noch ein wenig cleverer und glücklicher, auch wenn der Sieg am Ende natürlich verdient war.“ Am kommenden Samstag kann seine junge Mannschaft im Südbaden-Derby bei der SG Ottenheim/Altenheim beweisen, dass sie aus ihren Fehlern gelernt hat.

HSG Konstanz: Kristian Bozin, Louis Wall (Tor); Jerome Portmann (7), Patrick Volz, Marc Plesse, Jonas Hadlich, Carl Gottesmann (4), Pascal Mack, Joel Mauch (2/1), Samuel Löffler (4), Jan-Nicolai Geistler (1), Moritz Dierberger (1), Manuel Wangler (6/2), Johnny Polis.

Zuschauer: 120.