Mit Multiplikatoren-Workshops Impulse zum Kinderhandball verstärken
14.04.2016 Trainer

Mit Multiplikatoren-Workshops Impulse zum Kinderhandball verstärken

14.04.2016 · Slider, Home, Jugend, Trainer · Von: tk

Mit Multiplikatoren-Workshops Impulse zum Kinderhandball verstärken

Eine nachhaltige Nachwuchsförderung ist im Deutschen Handballbund von elementarer Bedeutung und fängt bereits im frühesten Kindesalter an. Wohin eine erfolgreiche Nachwuchsförderung führen kann, haben nicht zuletzt die „BadBoys“ mit ihrem EM-Titel in Polen gezeigt. Um das Interesse für den Kinderhandball in den Vereinen und an den Grundschulen zu verstärken, veranstaltet der DHB in den kommenden Monaten vier Multiplikatoren-Workshops. Der erste Workshop findet bereits am 23./24. April in Regensburg statt. Anmeldeschluss für die Veranstaltung ist der 15. April. Im Interview mit dhb.de erklärt Bundeslehrwart Michael Neuhaus das Projekt.

Herr Neuhaus, welche Ziele verfolgt der Deutsche Handballbund mit den Kinderhandball-Multiplikatoren-Workshops?
Michael Neuhaus: Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir zusätzliche Impulse zum Thema Kinderhandball geben. Das umfasst sowohl die Vereinslandschaft als auch den Bereich Schule – dabei speziell den Bereich Grundschule. Das ist ja ein Anliegen, das der DHB kontinuierlich verfolgt, wobei die eigentlichen Aktionen üblicherweise durch die Landesverbände begleitet werden.
Ein weiteres Ziel besteht darin, mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Eben mit denen, die an der Basis mit den Kindern arbeiten, entweder im Verein oder in der Schule, und dabei zu erfahren, wo der Schuh drückt, wo es vielleicht Hemmnisse gibt oder was es so anspruchsvoll macht, unsere Sportart an der Basis zu vermitteln.

Der Handball ist vor allem an den Grundschulen nicht so präsent. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe dafür?
Michael Neuhaus: Ein grundsätzliches Problem ist, dass unsere komplexe Sportart Handball im Altersbereich von Grundschülern methodisch reduziert vermittelt werden muss. Man kann eben mit Sechsjährigen nicht so Handball spielen wie mit Zwölfjährigen. Das heißt, die Lehrkräfte müssen methodische Hinweise kriegen, wie sie mit unserem komplexen Spiel umgehen können. Das ist aber nur ein Aspekt.
Ein zweiter Grund besteht darin, dass die Sportlehrerinnen und Sportlehrer an den Grundschulen nicht unbedingt eine fachspezifische Ausbildung im Thema Handball haben. Die Lehrpläne in den Grundschulen sehen auch gar nicht vor, dass ein Spiel wie Handball oder auch Basketball vermittelt wird. Da wird eher von Wurfspielen oder vorbereitenden Spielen gesprochen. Zu den beiden bereits genannten Problemen kommt hinzu, dass die Grundschulen in der Regel kleine Einfachsporthallen haben. Die haben beispielsweise gar keine Tore oder Torkreise. Damit fällt es vielen Lehrkräften schwer, sich vorzustellen, wie man trotzdem ein Spiel wie Handball vermitteln kann.
Das sind nur einige Gründe, die bei weitem nicht alle Probleme abdecken. Aber weil es eben so kompliziert und vielschichtig ist, sind wir der Meinung, dass die Workshops eine gute Gelegenheit sind, mit den Beteiligten vor Ort intensiv in den Dialog zu treten.

Wie sind die Workshops aufgebaut?
Michael Neuhaus: Wie bei unseren üblichen Traineraus- und -fortbildungen wird es einen Wechsel von Theorie und Praxis geben. Ein weiterer wichtiger Block sind aber auch die Diskussions- und Gesprächsphasen. Insgesamt sollen den Teilnehmern von unseren Fachleuten möglichst viele Anregungen gegeben werden, die möglichst ganz praktisch im Alltag umzusetzen sind.

Auf welche Referenten dürfen sich die Teilnehmer freuen?
Michael Neuhaus: Das Referententeam zählt von der Besetzung zu den profiliertesten Fachleuten, die wir zum Thema Kinderhandball im DHB anbieten können. Sie werden bei den Teilnehmern unserer Workshops gewiss Appetit für die Arbeit an der Basis wecken.

Angesetzt sind im Jahr 2016 vier Workshops. Gibt es schon Planungen über dieses Jahr hinaus?
Michael Neuhaus: Bislang noch nicht konkret, aber die Resonanzförderung für den Kinderhandball in Vereinen und Schulen wird dem DHB auch in den kommenden Jahren ein großes Anliegen sein.

Weitere Informationen über das Projekt mit weiteren Rahmendaten zu den einzelnen Workshops, Kontakten und dem Anmeldeformular

Die Broschüre „Handball für die Grundschule“ dient als wertvolle Unterrichtshilfe für Lehrer. Die besonderen Bedingungen des Sportunterrichtes in der Grundschule sind Grundlage der Konzeption: Eine heterogene Lerngruppe, eine kleine Halle, der pädagogisch geprägte Bildungsauftrag, u.v.m.