Mit kühlem Kopf und heißem Herz: Deutschland steht im Halbfinale

Mit einer unglaublich disziplinierten Leistung über sechzig Minuten hat die deutsche U18-Auswahl mit 35:29 (19:15) gegen favorisierte Koreanerinnen gewonnen und sich den Traum vom Halbfinale erfüllt. Das Team von Frank Hamann und Nico Kiener war hervorragend auf die Partie eingestellt und ließ Korea nicht den Hauch einer Chance. Aus einer überragenden Mannschaftsleistung stochen Jessica Jochims (20 Paraden), Emily Bölk (11 Tore) und Alina Grijseels (9) hervor. Im Halbfinale treffen die DHB-Talente am Freitag um 19.30 Uhr auf den Gewinner der Partie Russland gegen Dänemark (Anpfiff 19.30 Uhr). „Ich bin überwältigt von dem, was die Mannschaft hier heute gespielt hat, obwohl sie schon so viel in den Knochen hat. Ich ziehe den Hut davor, ein solches Spiel hier hinzulegen. Ich danke aber auch der Mannschaft Koreas für dieses Match. Die haben immer dagegen gehalten. Das hat heute so viel Spaß gemacht", sagte ein begeisterter Frank Hamann nach der Partie.

Die deutsche Auswahl fand glänzend in die Partie, spielte die Angriffe diszipliniert bis zur Tormöglichkeit aus und ging trotz einer frühen Zeitstrafe gegen Luisa Sturm mit 3:1 in Führung. Jessica Jochims war in der Anfangsphase mit zwei gehaltenen Strafwürfen ein starker Rückhalt. Emily Bölk und Franziska Peter bauten die Führung auf 5:2 aus und zwangen Korea zu einer frühen Auszeit. Die DHB-Auswahl spielte beherzt weiter, agierte im Angriff mutig und baute die Führung durch Nele Reimer auf 8:4 in der Minute aus. Jede gelungene Aktion im deutschen Spiel wurde von der Bank lautstark bejubelt.

Als Korea in Überzahl auf 9:7 verkürzen konnte, zeigte sich die Mannschaft unbeeindruckt und hatte in der 18. Spielminute den alten Vier-Tore-Vorsprung beim 12:8 wieder hergestellt. Die flinken Koreanerinnen kamen nur durch Einzelaktionen zum Torerfolg, die deutsche Auswahl hingegen war perfekt auf die Spielweise des Gegners eingestellt. Auch als Korea das Abwehrsystem von einem 6:0 mit vorgezogenen Halben auf ein noch offensiveres 3:3 umstellten, hatten die deutschen Spielerinnen um die starke Alina Grijseels die richtige Antwort und die Spielmacherin war es auch, die in der 28. Minute die Führung auf 18:13 ausbaute. Mit der Halbzeitsirene verkürzte Sojeong Yu durch einen verwandelten Strafwurf auf 19:15.

Die ersten Sekunden nach Wiederanpfiff gehörte Korea: Mit zwei schnellen Toren kamen sie bis auf 19:17 heran. Doch die deutsche Auswahl überstand auch diese Stresssituation und verschaffte sich durch Tore von Josephine Körner und Emily Bölk beim Stand von 22:17 ein Fünf-Tore-Polster. In allen Bereichen war die deutsche Auswahl hellwach, leistete sich kaum Fehler und hatte mit Jessica Jochims zudem noch ein klares Plus auf der Torhüterposition. Korea wurde zunehmend nervöser, was die DHB-Talente eiskalt ausnutzten, um die Führung auf 26:19 auszubauen. Als Korea in der 44. Minute die Auszeit nahm, stand Deutschland beim 29:20 schon mit einem halben Bein im Halbfinale. Und als Emily Bölk kurz danach mit einem Hammer aus zwölf Metern Distanz traf, war der Vorsprung auf unglaubliche zehn Treffer angewachsen.

Dann sorgten drei schnelle Tore Koreas und eine Pressdeckung auf Emily Bölk für kurze Verunsicherung, ehe Alina Grijseels sich ein Herz fasste und mit einem tollen Schlagwurf zum 31:23 traf. Zwei weitere Gegentore ließen den Abstand schmelzen, Korea warf noch einmal alles in die Waagschale. Doch Deutschland wehrte sich und hielt auch in Unterzahl dagegen. Als dann auch noch die eingewechselte Dana Centini beim Stand von 35:29 einen Strafwurf parierte, brachen alle Dämme und die letzten Sekunden auf der Anzeigetafel gingen im deutschen Jubel unter. „Dieses Spiel ist eine wichtige Erkenntnis für die weitere Laufbahn der Spielerinnen, wie erfolgreich man sein kann, wenn man das umsetzt, was die Trainer an Aufgaben mitgeben. Riesenkompliment und Glückwunsch an alle Beteiligten", sagte Leistungssportkoordinator Maik Nowak.

Deutschland - Korea 35:19 (19:15)

Deutschland: Jochims, Centini; Körner (3), Irmler, Grijseels (9), Burkholder, Reimer (4), Pichlmeier, Rode, Bok, Sturm (3), Ingenpaß, Mitrovic (1), Friedberger (2), Peter (2), Bölk (11)

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