Frogs zeihen sich sehr gut gegen Bundesligisten aus der Affäre
Drittligist SV Henstedt-Ulzburg unterliegen dem Erstliga-Aufsteiger Füchse Berlin erst am Ende deutlich mit 19:40 (10:16). „Frogs-Ladies“ feiern trotz der deutlichen Pleite in Runde zwei des DHB-Pokals mit 150 begeisterten Zuschauern im Jubelkreis einen couragierten Auftritt.
Die Rollen waren klar verteilt in der 2. Runde des DHB-Pokals. Die Drittliga-Frauen des SV Henstedt-Ulzburg wollten gegen die mit den Nationalspielerinnen Natalie Augsburg und Christine Beier und der international erfahrenen Torfrau Julia Plöger angereisten Erstliga-Damen aus der Landeshauptstadt nicht untergehen. Bis weit in die zweite Halbzeit hinein (45.; 17:25) hatte Erstligist Füchse Berlin Reinickendorf BTSV von 1891 e.V. dann mehr Mühe mit den couragiert auftretenden Frogs-Ladies, die sich vor Saisonbeginn nach dem Abgang einiger Leistungsträgerinnen neu formiert haben.
Im Schatten der Zweitliga-Herren des Vereins und mit sehr kärglichen finanziellen Mitteln ausgestattet, setzt das Team der Not gehorchend auf die Jugend. Das unterstrich der neue Trainer Sebastian Schräbler, der von DHB-Jugend-Auswahlcoach Frank Hamann assistiert wird. Schräbler kam zu Saisonbeginn für Volker Paul, der zum Herren-Schleswig-Holstein-Ligisten Schülp/Westerrönfeld wechselte. Ein Viertelstunde vor Schluss brachte er unter dem Applaus der Zuschauer seine junge Garde, schickte mit Katrin Grawitter, Kristin und Johanna Bahde, Maxi Bech, Sabrina Langmann und Alina Wandschneider sechs A-und B-Jugendliche auf das Parkett und ließ die Abteilung „Jugend forscht“ auch trotz nicht übersehbarer Nervosität auf der Platte.
Die Youngster dankten es mit einer engagierten Vorstellung machten den etablierten Berlinerinnen das Leben so schwer wie möglich, spielten sich einige Chancen heraus, hatten vor dem gegnerischen Tor aber zu viel Respekt. Immerhin Wandschneider traf aus der Distanz. „das war ein erster Schritt. Unsere Talente brauchen Zeit, sich zu entwickeln. Solche Spiele motivieren nicht nur, es sind auch wichtige Einsatzzeiten, die für die Mädels extrem wichtig sind“, weiß Schräbler, der weiter auf die Jugend setzen wird. Im Pokal fehlten ihm mit Celine Meißner, Hanna Belgardt, Katharina Rahn und Steffi Schoeneberg vier Talente des VfL Bad Schwartau, die ausgestattet mit einem Zweitspielrecht beim SVHU ihre Erfahrungen im Damen- Handball machen können. Das Quartett war mit dem Stammverein in der Jugend-Bundesliga im Einsatz. So mussten es gegen die Füchse zunächst die etablierten Spielerinnen richten.
Angeführt von Tina Pejic, Laura Neu, Janicke Bielfelt und Marleen Völzke bereitete der „Underdog“ dem Favoriten lange Zeit mehr Probleme, als dem Lieb war. Bis drei Minuten vor der Pause lag der SVHU immer beim 10:13 noch in Schlagdistanz, doch dann spielten die Hauptstädterinnen ihre Cleverness und zunehmend auch ihre bessere Kondition aus. Bei den Gastgeberinnen warfen Tina Pejic (5) und Laura Neu (4) die meisten Tore. Für die Füchse trafen Daniela Gustin (7), Natalie Augsburg (6) und Christine Beier (6) am besten.
Immerhin hatte der SVHU am Vortag noch ein Pflichtspiel in der 3. Liga Nord absolviert. Wie hart der Alltag in der 3. Liga ist, dokumentiert die deutliche 16:30 –Niederlage gegen den Meisterschaftsfavoriten SV Werder Bremen. „Bremen war sehr gut, wir waren schlecht.“, bilanzierte Schräbler die ernüchternde Pleite. „Es war gut, dass wir gleich am nächsten Tag die Chance genutzt haben, uns vor eigenem Publikum zu rehabilitieren. Die Mannschaft hat wie ausgewechselt gespielt“.
Mit 4:4 Punkten liegt das neu formierte, junge SVHU-Team nach vier Spielen im Soll. „Wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt sichern“, sagt Schräbler. Im Umfeld der Mannschaft wird derweil intensiv an verbesserten Rahmenbedingungen gearbeitet. „Wir suchen Sponsoren für das „Projekt Frogs-Ladies“. Dieser Mannschaft gehört die Zukunft“, sagt Peter Waschkowitz, der Sponsoring und Marketing koordiniert.