BVB II-Trainerin Dagmara Kowalska streift Trikot über und trifft sieben Mal
Nichts Neues, möchte man sagen: Die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen bleibt das sieglose Tabellenschlusslicht der 3. Liga West. Im Kellerduell setzte es bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund, die ihren ersten Saisonsieg feierte, eine 19:26 (10:9)-Niederlage. „In der kurzen Zeit habe ich noch keine großen Umstellungen vornehmen können“, sagte HSG-Trainer Eckhard Weber, der die Nachfolge des zurückgetretenen Christian Grzelachowski angetreten hat und einst Co-Trainer von Jürgen Gerlach beim siebenmaligen Deutschen Meister TV Lützellinden war. „Wir müssen jedoch längerfristig denken, da uns zurzeit noch die Grundvoraussetzungen fehlen.“
Etwas ungewöhnlich war das Bild, das die BVB-Zweite vor nur 100 Zuschauern in der Sporthalle Wellinghofen bot. Weil Trainerin Dagmara Kowalska, die die A-Jugendlichen Theresa Kuhlmann, Franziska Sattler und Inga Spaan nominiert hatte, wegen der Personalnot ins Trikot schlüpfte und prompt sieben Treffer zum Sieg beisteuerte, saß die Cheftrainerin der Dortmunder Zweitliga-Mannschaft auf der Bank: Ildiko Barna. Und die sah einen hervorragenden Start. Maren Rynas (2) und Dagmara Kowalska sorgten für eine 3:0-Führung der Gastgeberinnen, die dann jedoch nach ihrer 8:7-Führung einen 0:3-Lauf hinnehmen mussten. Carolin Kraft – die Rückraum-Mitte-Frau war die einzige HSG-Spielerin, die wirklich Torgefahr ausstrahlte – sowie zweimal Johanna Müller von der Siebenmeter-Marke brachten das Team aus Wetzlar mit 10:8 nach vorne.
Bis zum 12:12 war dann alles offen, ehe die Dortmunder Zweite, gestützt auf eine starke 5:1-Deckung, zum vorentscheidenden Schlag ausholte, nämlich einem 5:0-Lauf zur 17:12-Führung. „In dieser Phase haben wir Überzahlsituationen genutzt und die Gegenstöße konsequent abgeschlossen“, erklärte Dagmara Kowalskas Trainer-Kollege Frank Moormann den Ruhr-Nachrichten.
Jener 0:5-Lauf machte Eckhard Weber reichlich zu schaffen. „Wenn wir in den Positionsangriff gekommen sind, haben wir viel zu früh abgeschlossen“, sagte der Coach der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen. „In diesen sechs Minuten haben wir das Spiel verloren. Technische Mängel sind unübersehbar.“ Dabei hatte er in der ersten Hälfte gute Ansätze erkannt, gerade in der 3:2:1-Deckung, hinter der die bestens aufgelegte Charline Röhr im Tor stand.
Als die Dortmunderinnen ihren Vorsprung dank der Treffer von Carolin Hohloch und Maren Rynas gar auf sieben Treffer ausgebaut hatten (23:16 zu Beginn der 53. Minute), war auch die letzte HSG-Hoffnung dahin. Und Trainer Eckhard Weber war auch ein bisschen bedient und fällte ein klares Urteil „Die nötige Physis ist im Moment nicht gegeben, was auch daran zu erkennen ist, dass man 30 Minuten ordentlich spielt und dann in den zweiten 30 Minuten nicht mithalten kann“, sagte der Trainer des Tabellenletzten im Gespräch mit mittelhessen.de. „Wir werden konsequent ein Programm durchziehen, damit gewisse Automatismen reinkommen.“
Borussia Dortmund II: Wilkus, Weste – Prumbaum, T. Kuhlmann, Kowalska (7), Hohloch (8/5), Koopmann, H. Kuhlmann, Spaan (1), Wolf (1), Rynas (7), Brinkhus, Sattler, Feldmann (2).
HSG Dutenhofen/Münchholzhausen: Röhr, Weller – S. Schmidt (1), M. Schmidt, Camdzic, Bender, Lintl, Oestreich, Kreiling, Ruppel (1), Nowak (4), Kraft (7), Müller (6/6), Hahn.