Deutsche Frauen verlieren letzten EURO-Test knapp
30.11.2014 A-Nationalmannschaft Frauen

Deutsche Frauen verlieren letzten EURO-Test knapp

30.11.2014 · Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: BP

Deutsche Frauen verlieren letzten EURO-Test knapp

Acht Tage vor dem ersten EURO-Spiel im kroatischen Varazdin haben die deutschen Handballerinnen ihren letzten EURO-Test hauchdünn verloren. Am Sonntag gab es vor 1910 Zuschauern in Hamm eine 23:26 (10:13)-Niederlage gegen den EM-Teilnehmer Rumänien. Das Team von Bundestrainer Heine Jensen zeigte in der Schlussphase eine tolle Moral, schaffte es aber nicht, die Partie noch zu drehen.

Wie schon bei der 23:27-Niederlage gegen den gleichen Gegner 24 Stunden zuvor in Krefeld musste Bundestrainer Heine Jensen auf die Rückraumspielerinnen Susann Müller (Fingerbruch) und Nadja Nadgornaja (Fußverletzung) verzichten, zudem fehlte Kapitänin Isabell Klein, die nach einem Mittelhandbruch für die EM definitiv ausfällt.

„Wir konnten den Ausfall unserer Linkshänderinnen im Rückraum nicht kompensieren und haben von der rechten Seite zu wenig Druck ausgeübt“, war für Jensen daher ein Grund für die Niederlage im letzten EURO-Test.

So kam es, dass zwischenzeitlich ein blutjunger Rückraum mit Xenia Smits (20 Jahre alt), Kim Naidzinavicius (23) und Shenia Minevskaya (20) auf dem Feld stand. Gestartet war Jensen mit der über 60 Minuten überragenden Katja Schülke im Tor sowie den Feldspielerinnen Marlene Zapf (RA), Minevskaya (RR), Naidzinavicius (RM), Laura Steinbach (RL) und Natalie Augsburg (LA).

Nachdem Cristina Neagu im ersten Test 14 Treffer erzielt hatte, „erfreute“ sich die ehemalige Welthandballerin der kurzen Deckung von Anne Müller, die ihre Handballkarriere in Hamm begonnen hatte. Neagu erzielte diesmal nur zwei Feldtore, wurde aber auch in der Pause ausgewechselt.

Im deutschen Angriff setzte zunächst Naidzinavicius die Akzente, das 5:4 war bereits ihr vierter von insgesamt fünf Treffern, die sie wie schon am Vortag zur besten deutsche Torschützin machten. Dennoch schafften es die Rumäninnen die Führung zu übernehmen, nutzten die vielen vergebenen Chancen der DHB-Auswahl, um sich zwischenzeitlich auf 12:8 abzusetzen.

„Die Chancenverwertung war das große Manko, wir haben zu viele Hundertprozentige vergeben“, lautete Nadgornajas Halbzeitanalyse in Sport 1: „Katja Schülke hat uns aber im Spiel gehalten.“

Die Leipziger Torfrau war der Turm in der Schlacht, sie war der Grund dafür, dass die Deutschen beim 10:12 wieder dran waren. Nach dem Pausenstand von 10:13 änderte Jensen seine Formation: Minevskaya, die zwischenzeitlich im linken Rückraum gespielt hatte, fing auf der Mitte an. Svenja Huber übernahm von Zapf auf der rechten Außenbahn.

Und im Gegensatz zum Vortag, als die DHB-Auswahl zu Beginn der zweiten Hälfte nicht ins Spiel fand, lief es in Hamm anfangs besser – beim 14:15 war die Chance auf den Ausgleich wieder da, auch weil die Rumäninnen ihrerseits munter durchwechselten – Adriana Nechita, Valentina Ardean-Elisei und Cristina Neagu durften zur Pause schon zum Duschen.

Trotz einer starken Defensivleistung schaffte das Team von Heine Jensen dennoch nicht die Wende – im Gegenteil: Nach dem 15:16 markierten die Gäste eine 7:2-Serie, hatten das Spiel beim 23:17 in Minute 53 entschieden, da half auch eine Auszeit des Bundestrainers nicht mehr. Immerhin zeigten die Gastgeber eine tolle Moral, gaben sich nicht auf und verkürzten den Rückstand.

„Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns, gerade was die Chancenverwertung betrifft“, meinte Jensen, der darauf hofft, dass Susann Müller bis zum Ende dieser Woche wieder fit wird.

Immerhin kam Xenia Smits einen Tag nach ihrem Debüt in der Frauenmannschaft beim 18:23 zu ihrem ersten Länderspieltreffer im Seniorenbereich. Nadgornajas Ausblick auf den Rest der Vorbereitung: „Im Hinblick auf die EM müssen wir uns in Abwehr und Angriff verbessern. Vorne vor allem, was die Chancenverwertung und die Gegenstöße betrifft. Denn in Kroatien warten schwere Gegner.

Die deutsche Mannschaft hält noch bis zum kommenden Mittwoch ihr Quartier im SportCentrum Kamen-Kaiserau. Nach kurzem Heimaturlaub trifft sich das EURO-Team am kommenden Samstag in Frankfurt am Main wieder und fliegt tags darauf nach Zagreb. Die Vorrunde der EURO beginnt am Montag, 8. Dezember, in Varazdin mit dem Spiel gegen die Niederlande (ab 17.55 Uhr live bei Sport1). Weitere Gegner sind Co-Gastgeber Kroatien (10. Dezember, 20.15 Uhr, Sport1) und Schweden (12. Dezember, 17.55 Uhr, Sport1).

 

Deutschland - Rumänien 23:26 (10:13)

Deutschland: Schülke, Woltering; Zapf (1), Lang, Augsburg, A. Müller (1), Loerper (1), Smits (1), Minevskaja (3/2), Naidzinavicius (5), Steinbach (4), Althaus (1), Huber (2), Geschke (4), Wohlbold, Schulze
Rumänien: Munteanu, Dedu, Ungereanu; Pirvut, Bondar (1), Pintea, Nechita (2), Neagu (5/3), Tacalie (2), Perianu (5), Ardean-Elisei (1), Ciuciulete, Puiu (1), Zamfir (4), Babenau (2/1), Hotea, Chintoan (2), Chiper (1)
Schiedsrichter: Brunovsky/Canda (Slowakei). - Zuschauer: 1910 - Siebenmeter: 2:2:4/4 - Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Naidzinavicius/zwei, Augsburg - Boncar, Chintoan/je zwei, Tacalie, Zamfir). - Spielfilm: 4:3 (8.), 5:5 (11.), 8:9 (20.), 8:12 (22.), 10:12 (29.), 10:13 - 14:15 (36.), 15:18 (40.), 17:20 (48.), 17:23 (53.), 21:25 (57.), 23:26.