Gladbeck lässt in Leichlingen die Chance aus, Bonuspunkte für den Klassenerhalt zu sammeln

Die Chance war da: Der VfL Gladbeck hätte im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga West so etwas wie Bonuspunkte sammeln und den Sturz auf den viertletzten Tabellenplatz verhindern können. Mit 31:34 (16:18) musste sich die Mannschaft von Trainer Sven Deffte beim Leichlinger TV beugen. Am Sonntag erhielt sie dann insofern eine gute Nachricht, als sich der Tabellendrittletzte SG OSC Löwen Duisburg beim Schlusslicht Soester TV geschlagen geben musste, und zwar mit 22:23 (12:12), so dass das Polster der Gladbecker (18:30 Punkte) auf die Duisburger (15:33) sechs Spieltage vor dem Saisonende bei drei Zählern bleibt.

Nach einer Begründung für die 14. Niederlage in dieser Saison brauchte der 35-jährige Gladbecker Coach gar nicht lange zu suchen. „Es gibt eine ganz einfache Erklärung für diese Niederlage“, sagte Sven Deffte. „Wir vergeben zu viele freie Würfe.“ Was allerdings auch daran lag, dass Ante Vukas zwischen den Pfosten der Pirates ein Klasse-Spiel machte. Was für seine Vorderleute an diesem Abend nicht unbedingt so galt. Dennoch war Frank Lorenzet, der Trainer und Manager des jetzt Tabellenvierten, zufrieden war. „Wir hatten nur am Anfang ein paar Probleme, konnten uns dann aber kontinuierlich steigern und am Ende einen ungefährdeten Sieg einfahren“, sagte er.

Diese Probleme spiegelten sich in Zahlen so wider, dass der VfL Gladbeck zunächst den Ton angab und vorne lag – mit 2:0, 3:1, 4:2 und auch 5:3. Doch dann gelang dem Leichlinger TV dank der Treffer von Felix Janssen sowie zweimal Valdas Novickis ein 3:0-Lauf zur 6:5-Führung, die Lukas Krings ein letztes Mal ausglich, ehe die Pirates bis zum Schlusspfiff die Nase vorn hatten. Hoffnung keimte für die Gäste aus dem nördlichen Ruhrgebiet noch einmal auf, als ihrem Top-Torschützen Max Krönung der 23:25-Anschlusstreffer geglückt war. Doch dann fehlte dem VfL vor allem die Nervenstärke, um den Favoriten wirklich noch einmal in Bedrängnis zu bringen. Dank der Treffer von Valdas Novicki und David Kreckler zogen die Pirates auf 27:23 davon und ließen sich anschließend auch von der Roten Karte gegen ihren Kreisläufer Felix Janssen (dritte Zeitstrafe in der 49. Minute) nicht mehr beeindrucken.

„Es bleibt dabei, dass sich der VfL nicht für den Aufwand belohnt, den er betreibt“, schreibt die Gladbecker WAZ. „Das kann im Abstiegskampf noch zum Problem werden, auch wenn die Mannschaft eigentlich viel zu gut für den Abstieg spielt.“ Und da war es auch nur gut, dass die SG OSC Löwen Duisburg am Sonntagabend beim Tabellenschlusslicht Soester TV strauchelten, bei dem Torwart Dennis Zielony nach seinem am 9. März 2014 erlittenen Kreuzbandriss sein Comeback gefeiert hat.

Diesen Sonntag hatte Frank Lorenzet übrigens genutzt, um der Öffentlichkeit seine drei neuen Spieler für die kommende Saison zu präsentieren: Joshua Reuland von der HSG Rheinbach-Wormersdorf, Torwart Damian Bungart von der HSG Bergische Panther sowie Kevin-Christopher Brüren vom Liga-Rivalen SG OSC Löwen Duisburg, den Linkshänder, der nach seiner schweren Ellbogen-Verletzung an seinem Comeback arbeitet. „Damit setzen wir unseren Weg, mit jungen, ehrgeizigen Spielern aus der Region zu arbeiten, fort. Nur so können wir auf Dauer in der 3. Liga bestehen“, erklärte Frank Lorenzet dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Leichlinger TV: Vukas, Ferne; Lange (5), Janssen (4), Hilger (7), Menzlaff (3), Novickis (6), Lajnef (4), Padeken, Munkel, Ranftler (3), Kreckler (2).

VfL Gladbeck: Deffte (1.-24., 52. -60.), Schmidt (24.-52.) – Krings (4), Sankalla (2), Steinbach, Kunze (1), Tolstych, Krönung (8/1), Mollenhauer (7), Bach (5), Leibner (1), Kryzun, Dreiszis (3).