Gnadenlos ausgekontert - Union Halle kommt in Fritzlar unter die Räder

Die Handballerinnen der HSG Union ’92 Halle haben bei SV Germania Fritzlar eine historische Niederlage quittiert. Nie zuvor in ihrer bald fünfjährigen Drittligazugehörigkeit erzielten die Lindenstädterinnen so wenig Tore wie beim gestrigen 16:34 (12:19).

Ungleiche Kräfteverhältnisse herrschten in der Sporthalle der König-Heinrich-Schule schon vor dem Anpfiff. Während auf der Bank der Nordhessen eine komplette Ersatzsieben Platz nahm, beschränkte sich der Haller Kader auf zehn Spielerinnen. Dazu kam: Sina Speckmann war im Training am Freitag umgeknickt und konnte nur mit einem Tapeverband auflaufen.

Zuvor hatte Speckmann ihr Team mit 1:0 in Führung gebracht, kurz darauf erhöhte Marleen Fräßdorf sogar auf 2:0. Bis zum 4:3 (6.) blieb Halle vorn, dann nahm das Unheil seinen Lauf. Auch, weil die heimstärkste Mannschaft der Liga jeden Fehler der Union gnadenlos bestrafte. „Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die im Gegenstoß so stark ist“, schwärmte Thiede. 22 der 34 Gegentreffer kassierte Halle über direkte Konter oder die zweite Phase, dazu sechs per Siebenmeter. Dass die Haller Abwehr im Positionsspiel relativ sicher stand, war ein schwacher Trost. Im zweiten Abschnitt gelangen den Gästen auch deshalb nur noch vier Treffer, weil Anna-Lena Bergmann und Josephine Löbig nach ihren zuletzt starken Leistungen die besondere Aufmerksamkeit der Fritzlarer Abwehr genossen.

Thiede nahm eine Teilschuld für die bittere Niederlage anschließend auf seine Kappe. „Wir haben in den vergangenen Wochen im Training die Basics vernachlässigt. Das hat sich heute gerächt“, sagte er.