Der TuS Ferndorf hat sich entschieden und beantragt die Lizenz für die 2. Bundesliga
27.03.2015 3. Liga

Der TuS Ferndorf hat sich entschieden und beantragt die Lizenz für die 2. Bundesliga

27.03.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Der TuS Ferndorf hat sich entschieden und beantragt die Lizenz für die 2. Bundesliga

Trotz der noch nicht geklärten finanziellen Situation für die kommende Saison und der zahlreichen Abgänge – Bennet Johnen, Heider Thomas, Niklas Weis (alle zum Neusser HV), Simon Breuer (SG Ratingen), Moritz Barkow (Wilhelmshavener HV) und David Breuer, dem der Klub kein neues Vertragsangebot macht und der wohl wie sein Bruder auch zur SG Ratingen gehen wird – hat der TuS Ferndorf beschlossen, für 2015/16 die Lizenz für die 2. Bundesliga zu beantragen. Das gab der Verein einen Tag vor dem Auswärtsspiel des Spitzenreiters der 3. Liga West beim TV Korschenbroich (Freitag, 20 Uhr) bekannt.

„Es hat sich einiges bewegt. Wir haben sowohl Zusagen als auch viele positive Zeichen von Sponsoren erhalten, das freut uns sehr“, sagt Dirk Stenger, einer der beiden Geschäftsführer der TuS Ferndorf Handball GmbH. „Dennoch müssen wir intensiv weiterarbeiten, den angestrebten Etat zu erreichen, denn Stand heute ist dieses Ziel noch nicht erreicht.“ Doch die Signale stimmen die Handball-Verantwortlichen im Nordsiegerland positiv. „Alles in allem haben sowohl Zusagen der Wirtschaft als auch die Unterstützung aus dem Umfeld in jeglicher Form sowie die enge Kooperation mit dem VfL Gummersbach zu dem Entschluss geführt, den Lizenzantrag für die 2. Bundesliga einzureichen“, heißt es.

In der Partie in der Waldsporthalle (Am Sportplatz 11a) geht es für den TuS Ferndorf darum, sein Polster auf den Tabellenzweiten VfL Eintracht Hagen zu wahren. Und es beginnt nun auch langsam die Zeit, in der die Floskel, dass auch diese Partie eine sei wie jede andere, ausgereizt ist. „Für uns ist das schon ein entscheidendes Spiel im Kampf um die Meisterschaft“, sagt dann auch Ferndorfs spielender Co-Trainer Alex Koke. „Wenn wir das erfolgreich gestalten, dann haben wir wirklich die beste Ausgangssituation für Platz eins.“ Zumal die Hagener am Samstag (19 Uhr) in ihrer Enervie-Arena auf das Nachwuchs-Team des Bundesligisten TSV GWD Minden treffen werden, gegen das sie sich in der Hinrunde mit 31:35 beugen mussten.

Vor dem Blick nach Hagen erlaubt TuS-Trainer Erik Wudtke jedoch nur den Blick nach Korschenbroich beziehungsweise auf den TVK, der zuletzt beim Abstiegskandidaten HSG VfR/Eintracht Wiesbaden mit 24:32 das Nachsehen hatte. Von diesem Ergebnis aber wollen sich die Ferndorfer, die das Hinspiel in der Stählerwiese mit 28:25 für sich entschieden haben, überhaupt nicht blenden lassen.

„Das wird eine schwere Aufgabe vor voller Halle“, meint Alex Koke. „Der TVK ist eine hochtalentierte, junge Mannschaft mit schnellen Außen und einem sehr starken Kreisläufer, der mit Moritz Barkow und Bennet Johnen zu den besten der Liga zählt.“ Der heißt Marcel Görden und wird bekanntlich zur neuen Saison zur HSG Krefeld wechseln. „Über ihn“, sagt der Co-Trainer des TuS, „läuft sehr viel, den gilt es, in den Griff zu bekommen.”

Von ihrer Kooperation versprechen sich wohl Bundesligist VfL Gummersbach als auch Dritt- oder vielleicht demnächst Zweitligist TuS Ferndorf einiges. Inhalt dieses gemeinsamen Weges ist unter anderem, dass Gummersbacher Talente auf Leihbasis nach Ferndorf wechseln, dass sie neben ihrem Training in Kreuztal dann auch an den Einheiten morgens bei VfL-Cheftrainer Emir Kurtagic teilnehmen.

„Durch die regionale Nähe zum Handball-Aushängeschild VfL Gummersbach bietet diese strategische Zusammenarbeit eindeutige Vorteile“, erklärt Dirk Stenger. „Unser Kader wird aufgewertet, die vom VfL ausgeliehenen Spieler können ihr Potenzial jede Woche bei uns in der Liga unter Beweis stellen. Und der VfL Gummersbach erhält dadurch Spieler zurück, die eine gute Anschlussförderung beim TuS genießen.“