Verrückte Aktionen und die vierte Null - Union Halle will gegen Osterode-Harz Satzball verwandeln
29.03.2015 3. Liga

Verrückte Aktionen und die vierte Null - Union Halle will gegen Osterode-Harz Satzball verwandeln

29.03.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein / haller kreisblatt

Verrückte Aktionen und die vierte Null - Union Halle will gegen Osterode-Harz Satzball verwandeln

Über das Alter einer Frau spricht man nicht. Ausnahmen sind als Auszeichnung zu verstehen – wie im Fall von Nicola Gottschalk. Vor dem Heimspiel gegen HSG Osterode Harz ist die Kreisläuferin der HSG Union ’92 Halle in den kleinen Kreis der Drittligahandballerinnen vorgedrungen, die das 40. Lebensjahr vollendet haben.

Nach Angelique Schwarz (40, Bad Salzuflen) und Sylke Sowa (42, Marienberg) ist Gottschalk, die am Dienstag zum vierten Mal »nullte«, die erfahrenste Kraft der Liga – und für die Union nach wie vor unverzichtbar. „Nico ist eine echte Vorzeigespielerin unserer Mannschaft. Sie kämpft um jeden Ball und ist jederzeit für eine verrückte Aktion gut“, lobt Trainer Steffen Thiede.

Während Gottschalk wie in den vergangenen, nur von einer Babypause unterbrochenen 23 Jahren in der ersten Mannschaft der Union auch am Sonntag gegen den Tabellensiebten fest eingeplant ist, stehen hinter dem Einsatz der beiden anderen Geburtstagskinder aus der vergangenen Woche Fragezeichen: Bei Katrin Thiede (wurde 33 Jahre alt) ist abzuwarten, ob nach ihrer Fingerverletzung ein Tapeverband die nötige Stabilität garantiert. Birgit Westernströer (34) hat private Verpflichtungen.

Da Torjägerin Sina Speckmann (weilt beruflich in Abu Dhabi) definitiv fehlt, sind die personellen Voraussetzungen also wieder einmal alles andere als optimal. Umso mehr erwartet Thiede von seiner Mannschaft, dass sie bereit ist, „jeden Meter zu gehen“. Schließlich steht nicht weniger als der Verbleib in der dritten Liga auf dem Spiel, dem Halle als Tabellenelfter derzeit nur einen Platz voraus ist.

Die 16:34-Klatsche in Fritzlar, die „natürlich keine überschwängliche Freude bei uns ausgelöst hat“, hat die Union nach Ansicht ihres Trainer gut verarbeitet. „Nach so einem Spiel braucht man kein Straftraining. Wir haben Übungen gemacht, bei denen man nicht viel denken muss und das Selbstvertrauen wiederfinden kann“, berichtet er.

Dass die Köpfe wieder frei sind, soll nun die HSG Osterode Harz zu spüren bekommen, mit denen sich die Hallerinnen in der Vergangenheit stets enge Duelle lieferten. Die Gäste stellen ein ausgeglichenes Team, in dem die Rückraumspielerinnen Sabrina Weiß (126 Saisontore) und Jana Seegers (102) als erfolgreichste Werferinnen auffallen. Ein 33:33-Unentschieden wie im Hinspiel wäre Thiede diesmal wohl zu wenig. Er bezeichnet die Partie als „Satzball“ für sein Team. Verlieren die Konkurrenten aus Rohrsen (in Bad Salzuflen) und Hahlen (gegen Blomberg-Lippe II) am Wochenende und die Hallerinnen siegen, könnten sie beim „Matchball“ nach der Osterpause gegen Schlusslicht Minden-Nord auch alle rechnerischen Zweifel am Klassenerhalt vom Tisch wischen.