Leidenschaft nimmt alle Hürden - Union Halle siegt beim HSV Minden-Nord
14.04.2015 3. Liga

Leidenschaft nimmt alle Hürden - Union Halle siegt beim HSV Minden-Nord

14.04.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein / haller kreisblatt

Leidenschaft nimmt alle Hürden - Union Halle siegt beim HSV Minden-Nord

Ein Pünktchen aus den letzten drei Saisonspielen fehlt Frauenhandball- Drittligist HSG Union’92 Halle noch zum Klassenerhalt. Diese hervorragende Ausgangsposition verdiente sich das Team von Trainer Steffen Thiede mit einer leidenschaftlichen Vorstellung im OWL-Derby bei HSV Minden-Nord. Der 28:25 (13:12)- Auswärtserfolg benötigte indes eine gewisse Anlaufzeit.

Nach exakt 15:03 Minuten hatte Steffen Thiede genug und nahm die Auszeit. 9:5 führte das Schlusslicht Minden-Nord zu diesem Zeitpunkt, was nicht zuletzt der Haller Spielweise zu verdanken war. „Wir sind nur quer gegangen“, umschrieb Thiede den Auftritt seiner Spielerinnen. „Ich musste etwas lauter werden.“

Die vehement vorgetragene Botschaft kam bei den Hallerinnen an, die im Anschluss laut Thiede nun „das Tor und nicht die Seitenlinie“ angriffen. Dabei ließ sich die Union auch nicht durch den Ausfall von Abwehrchefin Edda Sommer aus dem Konzept bringen. Bei ihr war eine Schnittverletzung wieder aufgebrochen, die sie sich vor etwa einer Woche zugezogen hatte.

Fortan deckten Sina Speckmann und Josephine Löbig im Haller Innenblock und lösten die Aufgabe hervorragend. Schon bis zur Pause hatte die Union den Vier-Tore-Rückstand in eine 13:12-Führung verwandelt – und war direkt nach dem Wechsel dennoch wieder zum Handeln gezwungen. „Sina Speckmann hatte schnell die zweite Zweiminuten-Strafe kassiert und wir mussten wieder umbauen“, berichtete Thiede. Seine Schwägerin Katrin Thiede rückte ins Deckungszentrum, agierte dort zum ersten Mal mit Josephine Löbig – und harmonierte auf Anhieb. Es lief nun bei Halle und das war vor allem der hervorragenden Einstellung zu verdanken. „Die Mädels haben sich zerrissen und um jeden Ball gekämpft“, lobte Thiede. Torjägerin Sina Speckmann brachte es am Ende auf elf Treffer – „aber alle anderen haben dafür gesorgt, dass ihr das gelungen ist“, so der Coach. Bis zur 56. Minute hatte sich die Union auf 26:22 abgesetzt, kassierte dann allerdings noch einmal drei Treffer in Folge. Es war Nicola Gottschalk vorbehalten, 20 Sekunden vor dem Abpfiff den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Mit einem Gegenstoß legte Halle sogar noch zum 28:25 nach.

Der Sieg der Union hat die Bedeutung eines Befreiungsschlages: Neben Minden-Nord verloren auch Hahlen und Rohrsen auf den weiteren Abstiegsplätzen. Da Bad Salzuflen und Leipzig II ebenso unterlagen, kletterte Halle auf Platz neun.