Ferndorf triumphiert über Gladbeck und feiert die Rückkehr in die 2. Bundesliga
04.05.2015 3. Liga

Ferndorf triumphiert über Gladbeck und feiert die Rückkehr in die 2. Bundesliga

04.05.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Ferndorf triumphiert über Gladbeck und feiert die Rückkehr in die 2. Bundesliga

Nach zwei Jahren in der 3. Liga West kehrt der TuS Ferndorf in die 2. Bundesliga zurück. Dank ihres 37:29 (20:14)-Erfolges über den VfL Gladbeck beseitigten die Nordsiegerländer am vorletzten Spieltag die letzten kleinen Zweifel – mit, und das klingt Woche für Woche noch beeindruckender, ihrem inzwischen 27. Sieg in Serie. „Es ist endlich geschafft. Wir fühlen eine Riesen-Erleichterung“, sagte Meister-Trainer Erik Wudtke, bevor dann die große, nacht- und tagübergreifende Party rund um die Stählerwiese begann. „Wir werden jetzt das gesamte Wochenende feiern. Man kann vor dieser Mannschaft nur den Hut ziehen, wie sie sich nach den zwei Niederlagen zu Beginn in einen Rausch gespielt hat und das System verinnerlicht hat.“

Zum Triumphzug des TuS Ferndorf waren 1100 Zuschauer in die Sporthalle Kreuztal gekommen, und das Spiel war noch längst nicht beendet, als sich diese von ihren Plätzen erhoben und ihre in dieser Saison herausragende Mannschaft feierten. Und die bedankte sich anschließend bei ihren Fans: mit Freibier. „Das ist die stärkste Mannschaft, die es in Ferndorf je gegeben hat“, sagte TuS-Geschäftsführer Dirk Stenger, strahlte vor Glück und präzisierte seine Formulierung sogar noch, und zwar so: „Eine geile Truppe!“ Ein herausragender Meister der 3. Liga West, der das Abenteuer 2. Bundesliga mit einer stark veränderten Mannschaft und dem neuen Cheftrainer Michael Lerscht angehen wird.

Kaum mehr als Spalier durften an diesem Abend die Handballer des VfL Gladbeck stehen, die wegen des Sonntag-Sieges des Soester TV über die HSG Krefeld (26:23) auf den drittletzten Rang zurückgefallen sind. Die aber auch schon vorausschauend gespielt hatten. Trainer Sven Deffte gönnte denjenigen wie Freddy Steinbach oder David Kryzun, die zuletzt viel Zeit auf der Bank verbracht hatten, mehr Spielanteile. Und er schonte den einen oder anderen Dauerbrenner der vergangenen Wochen und Monate schon mal für den nächsten Samstag, für das Spiel beim Neusser HV (19 Uhr), bei dem die Gladbecker einen Sieg brauchen, um mindestens die Relegation der Drittletzten zu erreichen.

Die Überlegenheit und die Klasse des TuS Ferndorf erkannte der VfL-Coach neidlos an. „Da gab es nichts zu holen“, sagte Sven Deffte, der jedoch alles andere als unzufrieden war, auch wenn er sich den einen oder anderen Fehler weniger gewünscht hätte. „Wir haben uns“, erklärte der Gladbecker Trainer, „ganz ordentlich verkauft.“

Das sind Dinge und Sorgen, die beim TuS Ferndorf momentan niemand kennt. Obwohl es auch noch ein Endspiel gibt, nämlich am kommenden Freitag (8. März) um 20 Uhr in der Sporthalle Kreuztal das der zweiten Mannschaft um den Oberliga-Aufstieg gegen den Tabellenzweiten RSVE Siegen, der mit Trainer Mirza Sijaric kommt, der zur nächsten Saison zurückkehren und Sportlicher Leiter des TuS Ferndorf sein wird. Ein Punkt trennt diese beiden Teams vor dem Saisonfinale der westfälischen Verbandsliga-Staffel 2.

Kein Wunder: Erik Wudtke juckt dies nicht mehr. Der 42-Jährige hat seine Ferndorfer Mission nach der Vizemeisterschaft 2014 hinter dem TSV Bayer Dormagen innerhalb von nur zwei Jahren erfüllt, scheidet vorzeitig aus seinem Dreijahres-Vertrag aus und wird in Dormagen – heimatnah – Jugend-Koordinator. Zunächst wird aber noch ein bisschen gefeiert. So wie am Samstagabend schon, als der Meister-Trainer auch mehrere Bier-Duschen erhielt.

„Heute können die mit mir machen, was sie wollen“, sagte Erik Wudtke, der kurz noch einmal auf die vergangenen Monate blickte. „Es hat auch Rückschläge gegeben“, erklärte er. „Aber dieses Team hat es sportlich und menschlich verdient, als Erstes durch dieses Ziel zu laufen.” Als Meister der 3. Liga West 2014/15 und Aufsteiger. „Die 2. Liga“, sagte Rechtsaußen Kevin John am Samstagabend, „wird für uns eine riesige Hausnummer.“

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Puhl – Keusgen (1), John (1), D. Breuer (1), Koke (10/6), S. Breuer (2), Thomas (4), Weis, Johnen (5), Bettig (1), Barkow (5), Schneider (3), Mestrum (4).

VfL Gladbeck: Deffte, Schmidt – Krings (2), Sankalla (4), Steinbach, Brandes (2), Kunze (3), Singh Toor (2), Krönung (7/4), Mollenhauer (6), Bach, Leibner (1), Kryzun (1), Dreiszis.