Jurack: „Hoffe auf viele deutsche Fans in Dänemark“
25.06.2015 A-Nationalmannschaft Frauen

Jurack: „Hoffe auf viele deutsche Fans in Dänemark“

25.06.2015 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: BP

Jurack: „Hoffe auf viele deutsche Fans in Dänemark“

Keine deutsche Spielerin hat länger in Dänemark gespielt als Grit Jurack - und daher ist die Rekordnationalspielerin und heutige Teammanagerin der DHB-Frauen auch prädestiniert, einen Vorausblick auf die Frauen-Weltmeisterschaft zu werfen, die vom 5. bis zum 20. Dezember in Dänemark ausgespielt wird.

Zunächst spielte Jurack mehrere Jahre in Ikast, nach einer kurzen Rückkehr zu ihrem Heimatverein HC Leipzig ging es dann zu Viborg HK, wo die heute 37-Jährige dreimal die Champions League gewann, dies zweimal unter dem heutigen Bundestrainer Jakob Vestergaard.

Mit dem Dänen weilte Jurack, die ihre Karriere 2012 wegen Schulterproblemen beenden musste, auch bei der WM-Auslosung in Kolding am Mittwochabend. In Kolding stand die Linkshänderin 1999 bei der letzten WM in Dänemark (gemeinsam mit Norwegen) selbst auf der Platte: „Ich erinnere mich noch an diesen heftigen Sturm in Kolding, und dann in Norwegen, dass es so kalt war, dass mein Telefon einfror“, sagt Jurack heute.

2015 veranstaltet Dänemark erstmals eigenständig eine Frauen-WM, nachdem man 2010 gemeinsam mit Norwegen eine EM organisiert hatte. „In Herning, wo die Däninnen spielen, wird die Halle immer ausverkauft sein. Ich hoffe aber auch, dass in den übrigen Hallen viele Zuschauer sind. Gerade weil wir unsere Vorrundenspiele im grenznahen Kolding bestreiten, hoffe ich auch auf viele deutsche Fans“, blickt Jurack auf die WM voraus.

„Bei den dänischen Spielen werden die Straßen wieder leergefegt sein, dann gibt es in Dänemark nur ein Thema – und die Zuschauer werden bei den Spielen der Gastgeber für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen“, sagt Jurack, die am Mittwochabend eine heiß begehrte Interviewpartnerin dänischer Medien war, voraus. „Als Gastgeber kann Dänemark um den Titel mitspielen, wobei dazu auch Glück in den K.o.-Spielen gehört“, meint die Rekordnationalspielerin.

Die deutschen Aussichten sieht sie angesichts der Vorrundengegner Brasilien, Frankreich, Südkorea, Argentinien und DR Kongo zurückhaltend optimistisch: „Das ist eine schwere Gruppe, aber das Achtelfinale ist machbar.“ Dafür müsste die deutsche Mannschaft mindestens Vierter in Gruppe C werden.

Doch dann würden in der ersten K.o.-Runde absolute Brocken warten - potenzielle Achtelfinalgegner sind Olympiasieger Norwegen, Russland, Rumänien oder Spanien. „Es wäre fast egal, ob man Erster oder Vierter wird - das Achtelfinale würde ein absoluter Hammer“, meint Jurack, die an der letzten deutschen WM-Medaille 2007 in Frankreich als Spielerin beteiligt war.

Obwohl die deutsche Mannschaft nur dank einer IHF-Wildcard in Dänemark dabei sein wird, „reisen wir definitiv nicht als Touristen zur WM, schließlich haben wir hohe Ziele und wollen noch im Rennen zu den Olympischen Spielen bleiben“, sagt Jurack.