Emily Bölk vor der U19-EM: Vorfreude ja, Druck nein
18.07.2015 U19 weiblich

Emily Bölk vor der U19-EM: Vorfreude ja, Druck nein

18.07.2015 · Slider, Home, Nationalteams, Juniorinnen Nationalteam · Von: BP

Emily Bölk vor der U19-EM: Vorfreude ja, Druck nein

Bei der vergangenen U18-Weltmeisterschaft wurde Emily Bölk als beste Turnierspielerin ausgezeichnet, sie führte die deutsche Mannschaft zur Silbermedaille. Vom 23. Juli an steht das nächste Turnier für die 17-Jährige und ihr DHB-Team bei der U19 EHF EURO im spanischen Valencia an. Deutschland trifft in Vorrundengruppe auf Russland (23. Juli), Mazedonien (24. Juli) und Litauen (26. Juli).

Vor dem Turnierstart spricht die Buxtehuderin Bölk, Tochter der 1993er Weltmeisterin Andrea Bölk, über ihre Rolle in der Mannschaft, die Chancen auf eine erneute Medaille und ihre Zukunft - von der DHB-Nachwuchskoordinator Maik Nowak sagt: „Mittelfristig ist Emmy eine Kandidatin für die Frauen-Nationalmannschaft.“ In der vergangenen Saison spielte Bölk bereits komplett bei den Frauen von Vizemeister und Pokalsieger Buxtehude SV mit.

Die deutsche Mannschaft reist als WM-Zweiter des Vorjahres zur U19-EM - stehen Sie und Ihre Mannschaftskameradinnen daher unter einem speziellen Druck?

Emily Bölk: Persönlich spüre ich diesen speziellen Druck nicht, aber generell haben wir natürlich hohe Erwartungen. Wir wollen eine erfolgreiche EM abliefern und wenn wir einen solchen Erfolg wie vor einem Jahr wiederholen könnten, wäre das natürlich brillant. Aber um wieder um die Medaillen mitzuspielen, müssen wir unser ganzes Leistungsvermögen abrufen. Aber alle - egal, ob sie 2014 bei der WM schon dabei waren, oder die, die neue dazu gestoßen sind  -  freuen sich total auf die EM.

Bei der WM in Mazedonien wurden Sie als beste Turnierspielerin ausgezeichnet. Ist das auch Ihr persönliches Ziel für die EM in Valencia?

Emily Bölk: Ehrlich gesagt, habe ich diese Trophäe nicht auf meiner Liste, denn ich denke, dass es enorm schwierig ist, eine solche Auszeichnung zu wiederholen. Und daher setze ich mich auch nicht unter Druck, denn im Endeffekt dreht sich alles nur um die Mannschaft, nicht um mich. Wenn wir gute Spiele abliefern, wäre eine solche Trophäe natürlich ein zusätzlicher Höhepunkt, aber darum mache ich mir derzeit keine Gedanken.

…aber noch einmal 22 Tore in einem Spiel zu erzielen, wie 2014 im WM-Achtelfinale gegen Portugal, steht auf Ihrer Liste?

Emily Bölk: Ich glaube, das ist noch schwerer zu wiederholen als die Trophäe für die beste Turnierspielerin.

Im Gegensatz zum Spielsystem bei der WM, wo auf die Vorrunde gleich die K.o.-Spiele folgten, geht es bei der EM erst einmal in die Hauptrunde. Macht dieser Modus es einfacher oder schwerer für die deutsche Mannschaft?

Emily Bölk: Ich weiß nicht, ob wir das eine oder andere lieber haben. Ich weiß nur, dass wir eine bessere Hauptrunde spielen wollen als bei der Jugend-EM vor zwei Jahren, die wir enttäuschend als Zehnter abgeschlossen hatten. Für die aktuelle EM haben wir unsere genauen Ziele zwar noch nicht festgelegt, aber wir hoffen auf ein erneutes Happy-End. Wenn wir jedes Spiel gewinnen, ist der Modus auch egal.

Welche Rolle spielen Sie in der deutschen Mannschaft?

Emily Bölk: Ich will und ich kann die Mannschaft unterstützen, ich kann die Mannschaft auch führen, denn ich genieße das volle Vertrauen meiner Mannschaftskameradinnen und des Trainerstabs. Ich hoffe, dass ich die Mannschaft voranbringen kann.

Wie wichtig war für Sie und Ihre Entwicklung, dass Sie bereits im Alter von 16 Jahren in Buxtehude in der Bundesliga eingesetzt wurden?

Emily Bölk: Das Jahr hat mich richtig vorangebracht. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man bei den Juniorinnen oder den Frauen spielt, denn solche Spiele machen dich hart, denn du musst immer 100 Prozent geben. Es ist gut für unsere ganze Mannschaft, dass fast alle schon in der 1. oder 2. Bundesliga auflaufen, denn das kann gerade in den Spielen gegen physisch robuste Mannschaft von Vorteil sein.

Wie oft werden Sie mit Ihrer Mutter verglichen, und nerven Sie diese Vergleiche?

Emily Bölk: Ich höre diese Vergleiche immer wieder, aber sie nerven mich nicht. Häufig lautet die Frage, ob ich genauso erfolgreich wie meine Mutter werde …

… das hieße - zum Beispiel bei der Heim-WM 2017 Weltmeisterin werden?

Emily Bölk: Und auch solche Gedanken stehen nicht auf meiner Liste, über solche Dinge mache ich mir keinen Kopf, jetzt ist erst einmal EM mit den Juniorinnen.