Traumstart ebnet den Weg zum Kantersieg gegen Serbien
Das Tor zum insgesamt siebten Gesamterfolg einer deutschen Mannschaft beim Supercup steht weit offen: Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel wahrte die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson ihre weiße Weste – und ließ Serbien am Samstag in Hamburg beim 37:26 (20:8) keine Chance. Am ersten Spieltag in Flensburg hatte sich die DHB-Auswahl ähnlich deutlich mit 29:20 gegen Brasilien durchgesetzt. Im letzten Turnierspiel am Sonntag (15 Uhr) in Kiel geht es gegen EURO-Vorrundengegner Slowenien um den Turniersieg.
Die Partie gegen Serbien (EM-Zweiten von 2012) war deutlich schneller entschieden, als selbst kühnste Optimisten erwartet hatten. Dank des wie am Freitag überragenden Torwarts Carsten Lichtlein (zehn Paraden in Hälfte eins), einer herausragenden Defensive und eiskalten Gegenstößen hatte die deutsche Mannschaft das Spiel früh im Griff.
Grundlage waren neun Treffer in Folge vom 0:1 zum 9:1 in der zehnten Minute. Den Serben fiel im Angriff überhaupt nichts ein, die deutsche Defensive um den neuformierten Mittelblock Finn Lemke/Erik Schmidt stand wie eine Wand. Mit vielen Ballgewinnen leitete die Abwehr die Gegenstoßtreffer durch die Flügelzange Uwe Gensheimer/Patrick Groetzki ein. Aus dem Rückraum trafen in der Anfangsphase zudem die beiden Steffens (Fäth und Weinhold) nach Belieben.
Und somit konnte Sigurdsson seine Ankündigung „Wir wechseln durch, wenn wir das Spiel entschieden haben“ deutlich früher in die Tat umsetzen, als er es selbst erhofft hatte. Als Jannik Kohlbacher mit dem 14:4 in der 18. Minute den ersten zweistelligen Vorsprung herauswarf, standen neben dem Wetzlarer Kreisläufer bereits die junge Riege um Fabian Wiede, Simon Ernst und Rune Dahmke (am Ende mit sechs Treffern bester deutscher Torschütze) auf dem Feld.
Nach 24 Minuten betrug die Differenz beim 19:5 bereits 14 Tore - vor allem im Angriff enttäuschten die Serben, die tags zuvor 21:23 gegen Slowenien verloren hatten, auf ganzer Linie.
Nach einer äußerst kurzen Pausenansprache von Trainer Dejan Peric war der deutsche Gegner sehr schnell wieder auf dem Feld. Und man merkte den Serben an, dass sie um eine Resultatsverbesserung bemüht waren. Doch die Gastgeber spielten weiter dominant, auch wenn es angesichts des klaren Vorsprungs einige Unkonzentriertheiten in der Abwehr gab.
Der Vorsprung bewegte sich dennoch kontinuierlich zwischen neun und elf Treffern - und Sigurdsson konnte vielen Leistungsträgern Verschnaufpausen für die abschließende Supercup-Partie gegen Slowenien am Sonntag gönnen. Auch daher trugen sich fast alle im Angriff eingesetzten deutschen Spieler in die Torschützenliste ein.
Vor allem einer überragte aber in Abwehr und Angriff: Kreisläufer Erik Schmidt vom TSV Hannover-Burgdorf. Ganz stark spielte auch Rune Dahmke, der in seinem zweiten Länderspiel sechs Treffer beisteuerte und mit einem Traumdreher für den 37:26-Endstand sorgte. Beste serbische Torschützen waren Ivan Nikcevic (5/3) und die Bundesliga-Legionäre Petar Djordjic und Marko Vujin (je 4).
Deutschland – Serbien in Hamburg 37:26 (20:8)
Deutschland: Lichtlein, Wolff; Kneer, Gensheimer (4), Lemke (1), Reichmann (2), Wiede (2), Weinhold (4), Strobel, Schmidt (4), Fäth (3), Groetzki (3), Müller (1), Dahmke (6), Späth, Ernst (1), Pieczkowski (2), Kohlbacher (4)
Serbien: Ivezic, Kocic, Marjanac; Sesum, Nikcevic (5/3), Djukic, Djordjic (4), Stojkovic, Nemanja Ilic (2), Rnic (3), Zelenovic (1), Cutura, Abutovic, Marsenic (3), Stankovic (2), Vujin (4), Elezovic (2)
Zuschauer in Hamburg: 3905. - Schiedsrichter: Pichon/Reverret (Frankreich). - Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Späth/4, Lemke, Wiede, Ernst – Djukic/4, Stojkovic) – Rote Karte: Marsenic (55.). - Siebenmeter: 0/1:3/3 (Dahmke scheitert an Marjanac). - Spielfilm: 5:1 (7.), 9:1 (11.), 14:4 (18.), 18:5 (24.), 20:8 (Halbzeit), 22:12 (37.), 28:18 (45.), 31.20 (50.), 32:23 (54.), 35:24 (57.), 37:26 (Endstand)
Spielplan und Ergebnisse des Supercups