Unglückliches 30:31 gegen Polen für DHB-Frauen im drittletzten WM-Test
25.11.2015 A-Nationalmannschaft Frauen

Unglückliches 30:31 gegen Polen für DHB-Frauen im drittletzten WM-Test

25.11.2015 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: BP

Unglückliches 30:31 gegen Polen für DHB-Frauen im drittletzten WM-Test

Mit einer knappen 30:31 (14:17)-Niederlage gegen Polen sind die DHB-Frauen am Mittwochabend in die heiße Phase der WM-Vorbereitung gestartet. Zehn Tage vor dem ersten WM-Vorrundenspiel in Kolding gegen Frankreich waren Saskia Lang und Anna Loerper in Leipzig mit je fünf Toren die erfolgreichsten deutschen Werferinnen, zudem überzeugte Torfrau Katja Kramarczyk. Deutschland gab eine 27:24-Führung gegen starke Polinnen aus der Hand, am Freitag und Samstag sind die beiden letzten WM-Tests in Kroatien.

In Leipzig verzichtete Bundestrainer Jakob Vestergaard auf Angie Geschke, Meike Schmelzer und Jennifer Rode, die im 19er Kader für den Lehrgang in der Messestadt standen.

Die neuformierte und verjüngte deutsche Mannschaft hatte vom Start weg einige Probleme im Angriff, zwischenzeitlich auch der Abwehr. Aufgrund einiger Ballverluste, aber auch der Paraden der polnischen Torfrau Weronika Gawlik stockte der Motor der DHB-Auswahl. Die Gäste übernahmen die Führung und gaben sie bis zur Pause auch nicht mehr ab, obwohl Clara Woltering einige wichtige Würfe abwehrte.

Die deutsche Abwehr bekam zudem die polnische Kreisläuferin Hanna Sadej nicht in den Griff, die alle ihre vier Treffer vor dem Seitenwechsel erzielte. Nach dem 8:11 in Spielminute 19 nahm Vestergaard seine Auszeit und stellte speziell den Rückraum um: Für Smits, Naidzinavicius und Hubinger kamen Lang, Loerper und Susann Müller. Und unter dem Jubel der Leipziger Fans wechselte Katja Kramarczyk Woltering im deutschen Tor ab.

Zwischenzeitlich verkürzte die DHB-Auswahl auf 10:12 (22.), zur Pause stand aber ein Drei-Tore-Rückstand beim 14:17. Teammanagerin Grit Jurack gab dann in der Halbzeit die Strategie aus, die das Team auch im Eiltempo umsetzte: „Wir müssen in der Abwehr sicherer stehen und vorne unsere Chancen nutzen. Drei Tore sind im Handball nichts.“

Die junge DHB-Auswahl startete furios, viel aggressiver in der Defensive und viel effektiver im Angriff: Innerhalb von nur sechs Minuten war der Ausgleich beim 18:18 geschafft, eine Minute später hieß es schon 20:18 vor 2362 Fans in der Arena Leipzig, die das deutsche Team nun nach vorne peitschten.

Neben Kramarczyks Paraden waren es vor allem die einfachen Gegenstoßtreffer, die die deutsche Mannschaft in Führung brachten. Immer, wenn es schnell ging, waren die Gastgeber erfolgreich. Zudem zeigten Lang und Schulze vor heimischer Kulisse eine starke Partie in Abwehr und Angriff.

Polens Trainer Kim Rasmussen nahm in der 47. Minute bereits seine dritte und letzte Auszeit, die DHB-Auswahl führte zu diesem Zeitpunkt mit 27:24. Und Rasmussens Spielerinnen hatten verstanden, trafen dreifach – beim 27:27 sieben Minuten vor dem Ende war alles wieder offen in einer nun hochklassigen und hoch spannenden Partie.

Nachdem auch Rasmussens dänischer Landsmann Vestergaard die grüne Karte gezückt hatte, drängte Polen auf die erneute Führung, die dann auch in der 58. Minute beim 30:29 wieder auf der Anzeigentafel stand – ausgerechnet durch HCL-Kapitänin Karolina Kudlacz-Gloc. In der dramatischen Schlussminute hatten Marlene Zapf und Susann Müller die Chance zum Ausgleich, scheiterten aber zweimal.

Die beiden letzten WM-Tests bestreitet die DHB-Auswahl in Umag am Freitag gegen die Slowakei und am Samstag gegen Gastgeber Kroatien (jeweils 19 Uhr). Am Donnerstag fliegt der Tross von Leipzig über München nach Triest, von dort geht es mit dem Bus weiter nach Umag, wo abends bereits das erste Training stattfindet.

Bei der WM muss sich das DHB-Team im Vorrundenspielort Kolding gegen Frankreich, Argentinien, Brasilien, Südkorea und die Demokratische Republik Kongo mindestens als Vierter behaupten, um das Achtelfinale zu erreichen.

 

Deutschland – Polen in Leipzig  30:31 (14:17)

Deutschland: Woltering, Kramarczyk, Eckerle; Zapf (3), Lang (5), Loerper (5/2), Smits (2), Behnke (1), Naidzinavicius (1), Hubinger, S. Müller (4), Fischer, Mazzucco (2), F. Müller (3), Minevskaja, Schulze (4)
Polen: Gawlik, Prudzienica; Kobylinska (5), Stachowska (2/1), Niedzwiedz (2), Gadzina, Kocela (3), Kudlacz-Gloc (4/1), Pielesz (2/1), Zych, Labuda (1), Kolodziejska (2), Sadej (4), Stasiak, Kulwinska, Achruk (5/1)
Zuschauer in Leipzig: 2362. - Schiedsrichterinnen: Antic/Jakovljevic (Serbien). - Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Loerper, Fischer, Behnke, Schulze – Kudlacz-Gloc/6, Stachowska) - Rote Karte: Kudlacz-Gloc/60. - Siebenmeter: 3/6:2/3 (Naidzinavicius, Loerper, F. Müller verwerfen - Achruk verwirft). - Spielfilm: 3:2 (6.), 3:5 (9.), 5:7 (12.), 7:8 (15.), 8:12 (20.) 10:15 (25.), 12:15 (27.), 14:17 - 18:18 (35.), 20:18 (38.), 23:22 (45.), 27:24 (48.), 27:27 (53.), 29:30 (58.) 30:31.