Sigurdsson: „Island wird uns fordern und unter Druck setzen“
07.01.2016 A-Nationalmannschaft Männer

Sigurdsson: „Island wird uns fordern und unter Druck setzen“

07.01.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Sigurdsson: „Island wird uns fordern und unter Druck setzen“

Zweimal kann die deutsche Männer-Nationalmannschaft an diesem Wochenende noch testen, dann steht ab 16. Januar der Ernst der Europameisterschaft in Polen auf dem Programm. Am Samstag in Kassel und Sonntag in Hannover (jeweils 15 Uhr, jeweils ab 14.50 Uhr als Livestream auf www.sportdeutschland.tv) ist Island der finale Testgegner der Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

Nach dem 37:30 am Dienstag in Stuttgart gegen Tunesien sind die deutschen Handballer nach Hannover umgezogen, dort fand am heutigen Donnerstag auch die nächste DHB-Pressekonferenz statt, bei der die Beteiligten vorrangig voraus, aber auch zurück auf die Partie vom Dienstag blickten: „Das Spiel gegen Tunesien hat uns gut getan, das war ein guter Auftakt, wir sind voll im Lauf“, sagte Sigurdsson vor den Duellen gegen seine isländischen Landsleute.

Als wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel gegen den mehrfachen Afrikameister nimmt der Bundestrainer mit, dass „wir uns in der Abwehr noch steigern müssen. Das war noch nicht genug. Gegen Island müssen wir unserer Linie treu bleiben und an Kleinigkeiten arbeiten. Denn auch in dieser starken und ausgeglichenen EM-Gruppe wird es auf Kleinigkeiten ankommen.“

Bei der EURO in Polen trifft die deutsche Mannschaft in der schweren Vorrundengruppe C in Breslau auf Spanien (16. Januar, 18.30 Uhr, live im ZDF), Schweden (18. Januar, 20.30 Uhr, live in der ARD) und Slowenien (20. Januar, 17.15 Uhr, live im ZDF). Die drei besten Mannschaften jeder Vorrundengruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde.

Ob Sigurdsson in den letzten Tests gegen Island auf seinen kompletten, 16 Spieler starken Kader zurückgreifen kann, steht noch nicht fest: Martin Strobel, Niclas Pieczkowski und weiterhin Rune Dahmke sind noch angeschlagen. Aber ob mit oder ohne dieses Trio - Sigurdsson erwartet in den ausverkauften Hallen in Kassel und Hannover zwei echte Gradmesser: „Island ist ein Gegner, der uns fordern und unter Druck setzen wird, eine starke Mannschaft, daher müssen wir uns gut vorbereiten.“

Bei der vergangenen WM in Katar zeigte Island eine starke Vorrunde, trotzte unter anderem dem späteren Weltmeister Frankreich ein 26:26-Remis ab. Im Achtelfinale war dann allerdings Endstation, nach einer 25:30-Niederlage gegen Dänemark, im Endklassement bedeutete dies Platz elf. Dadurch verpassten die Isländer im Gegensatz zur DHB-Auswahl das Ticket für eines der Olympiaqualifikationsturniere. Das ist nun das Ziel bei der EM, wo die Mannschaft um die Ex-Kieler Aron Palmarsson und Gudjon Valur Sigurdsson in der Vorrundengruppe B auf Norwegen, Kroatien und Weißrussland trifft.

Für die beiden letzten Testspiele gegen die Wikinger sieht auch Steffen Weinhold noch Steigerungsbedarf, der gegen Tunesien erstmals Spielführer der DHB-Auswahl war. „Es war schön, als Kapitän aufs Feld zu laufen, aber dort änderte sich für mich nicht so viel“, beschreibt der Kieler seine Premiere, und ergänzt: „Man hat gesehen, dass sich jeder darüber gefreut hat, dass es endlich losgeht mit den Testspielen. Gegen Tunesien hatten wir viele gute Ansätze, aber es liegt noch einiges an Arbeit auf dem Weg nach Polen vor uns.“

Positiv sieht Weinhold die Entwicklung in der Offensive - „da lief der Ball schon richtig gut“ -, in der Abwehr hingegen „müssen wir enger und kompakter stehen und unseren Torhütern helfen. Da müssen wir bis zur EM noch den nötigen Feinschliff hinbekommen.“

Nach den beiden Partien gegen Island haben die 16 Spieler zwei freie Tage, dann geht es zur finalen Vorbereitung nach Berlin, von wo der DHB-Tross dann am 14. Januar per Bus nach Breslau aufbricht - alles perfekt organisiert von Teammanager Oliver Roggisch: „Dagur Sigurdsson nennt mich schon den  Meister der Excel-Tabelle“, sagt der frühere Abwehrchef. Dessen sportliches Zwischenfazit der bisherigen EM-Vorbereitung ist ebenfalls positiv: „Jetzt steht noch die Feinarbeit speziell im Abwehrbereich an, aber das Team ist hochkonzentriert.“