Europameister verliert gegen Asienmeister - 24:26 im Test gegen Katar
13.03.2016 A-Nationalmannschaft Männer

Europameister verliert gegen Asienmeister - 24:26 im Test gegen Katar

13.03.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Europameister verliert gegen Asienmeister - 24:26 im Test gegen Katar

Ausgerechnet bei der offiziellen Verabschiedung von Bundestrainer Dagur Sigurdsson als ehemaliger Coach der Füchse Berlin hat es die „Bad Boys“ erwischt: Zwei Tage nach der 32:17-Gala in Leipzig unterlag der Europameister mit 24:26 (11:14) gegen den Asienmeister – es war die erste Niederlage der DHB-Auswahl seit dem 29:32 im ersten EM-Vorrundenspiel gegen Spanien. Danach hatte Deutschland alle sieben folgenden Spiele bei der Europameisterschaft sowie den ersten Test gegen Katar gewonnen. Somit endete die Partie in Berlin mit exakt dem gleichen Ergebnis wie das WM-Viertelfinale 2015 in Doha.

Schon in der ersten Hälfte hatte die DHB-Auswahl erhebliche Probleme mit dem Asienmeister, der sich um Klassen besser präsentierte als noch zwei Tage zuvor in Leipzig. Katar agierte viel aggressiver in der Defensive und war im Angriff viel entschlossener, wobei die deutsche Abwehr auch nicht an ihre Topleistung von Freitag anknüpfen konnte.

Allerdings musste Bundestrainer Dagur Sigurdsson auch zwei weitere Ausfälle verkraften: Kai Häfner fehlte nach seiner in Leipzig erlittenen Handverletzung, dazu musste auch Martin Strobel kurzfristig absagen. Daneben standen die Europameister Steffen Weinhold, Christian Dissinger, Tobias Reichmann, Erik Schmidt, Hendrik Pekeler, Jannik Kohlbacher und Steffen Fäth nicht auf dem Feld.

Nach einem ausgeglichenen Beginn steigerten sich die katarischen Torhüter, und der DHB-Auswahl fehlte im Angriff die letzte Konsequenz und Präzision. So setzte sich der Vize-Weltmeister bis zum Seitenwechsel auf 14:11 ab. Auch der Wechsel von Torwart Carsten Lichtlein für Andreas Wolff, der an seine Traumquote von Freitag ebenfalls nicht anknüpfen konnte, brachte keine Wende. Ein Grund, warum die Gästemannschaft vorne lag, war auch der starke Auftritt des früheren Bundesligaprofis Zarko Markovic, der in Leipzig fast komplett auf der Bank gesessen hatte und in Berlin acht Tore beisteuerte.

Und nach der Pause setzte sich Katar weiter ab, obwohl die fast 9000 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle wie ein Mann hinter dem Europameister standen. Beim 12:18 betrug der Rückstand erstmals sechs Tore, auch weil der Asienmeister seine starke Defensivleistung fortsetzen und meist auch deutsche Gegenstöße verhindern konnte.

Jungstar Julius Kühn übernahm dann zwar wieder das Kommando im Angriff und Lichtlein steigerte sich im Tor, aber insgesamt war die Fehlerquote weiter zu hoch, um die Partie drehen zu können. Beim 19:23 in der 52. Minute war wieder mehr drin – und prompt nahm Katars Trainer Valero Rivera seine Auszeit – und seine Mannschaft brachte den Sieg über die Zeit, spätestens beim 26:21 war der Sieg der Katarer in trockenen Tüchern. Doch die deutsche Mannschaft gab sich nicht auf, die Aufholjagd kam aber zu spät.

Die nächste Chance, sich den heimischen Fans zu zeigen, haben die „Bad Boys“ bereits in drei Wochen: Am 1. April geht es in Köln gegen Dänemark, zwei Tage später steht in Gummersbach der nächste Test gegen Österreich an. Möglicherweise treffen sich die DHB-Auswahl und Katar ja in der Vorrunde der Olympischen Spiele wieder, für die beide bereits qualifiziert sind. Ausgelost werden die Gruppen am 1. Mai in Rio.

 

Deutschland - Katar in Berlin 24:26 (11:14)

Deutschland: Lichtlein, Wolff, Heinevetter; Gensheimer (4/2), Sellin (3/2), Lemke, Wiede (2), Strobel, Groetzki (3), Müller (3), Pevnov (1), Dahmke (3), Kühn (3), Späth, Ernst (1), Pieczkowski, Drux (1)
Katar: Stojanovic, Magdi; Markovic (8/4), Bagaric (1), Roine (2), Capote (5), Lopez, Murad (3), Memisevic, Vidal, Mallash (5), Tomic, Sami, Benali (1), Venic, Hassaballa (1)
Zuschauer: 8500 (ausverkauft). - Schiedsrichter: Palsson/Eliasson (Island). - Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Gensheimer, Müller, Ernst - Benali/4). -  Siebenmeter: 5/4:5/4 (Gensheimer scheitert an Stojanovic - Markovic scheitert an Lichtlein). - Spielfilm: 2:2 (5.), 7:7 (18.), 8:11 (22.), 10:13 (26.), 11:14 - 12:18 (35.), 14:19 (40.), 16:21 (45.), 24:26.