Die Ruhe vor dem Sturm: Junioren regenerieren fürs EM-Finale
06.08.2016 U21 männlich

Die Ruhe vor dem Sturm: Junioren regenerieren fürs EM-Finale

06.08.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Junioren Nationalteam · Von: BP

Die Ruhe vor dem Sturm: Junioren regenerieren fürs EM-Finale

Die Männer haben es im Winter vorgemacht, die Junioren wollen es ihnen im Sommer nachmachen: Am 31. Januar wurden die Bad Boys durch ein 24:17 gegen Spanien in Krakau Europameister. Etwas mehr als sechs Monate später stehen sich beide Nationen wieder in einem EM-Endspiel gegenüber – diesmal bei der U20-EURO im dänischen Kolding.

Am Sonntag um 17 Uhr (Livestream unter livestream.com/M20Euro/FINAL-ESP-GER) kann die DHB-Auswahl ihren 2014 in Österreich errungenen Titel verteidigen und gleichzeitig zum vierten Mal Europameister werden und mit den dänischen Junioren in Sachen Trophäen gleichziehen. Einen weiteren positiven Nebeneffekt hat der Finaleinzug auch noch: Beide Finalisten sind bereits für die U21-Weltmeisterschaft 2017 (voraussichtlich in Algerien) qualifiziert.

Vielleicht ist es ein gutes Omen im Finalduell mit dem 2012er U20-Europameister, dass die Mannschaft von Markus Baur und Erik Wudtke die Spanier zuletzt bei einem Testspiel im Rahmen der Airport Trophy in der Schweiz mit 26:25 besiegte hatte, nachdem es Anfang des Jahres bei einem Testturnier in Portugal eine Niederlage gegen den Junioren-EM-Dritten von 2014 gegeben hatte.

Für zwei Beteiligte wird das Finale eine besondere Partie: Kapitän Tim Suton ist nach seiner Rotsperre wieder dabei und kann nach 2014 seinen zweiten U20-EM-Titel gewinnen. Und Trainer Markus Baur kann sich mit einem goldenen Abschied krönen: Nach EM-Gold 2014 sowie WM-Bronze 2015 hat er seine dritte Medaille als Junioren-Bundestrainer schon sicher, bevor er abtritt und quasi ab Montag Trainer des Bundesligisten TVB Stuttgart wird.

Während das Trainergespann am Tag nach dem sensationellen 35:33-Halbfinalerfolg nach Verlängerung gegen U19-Weltmeister Frankreich intensiv Videos sichtete, stand für die Spieler Regeneration auf dem Programm. „Ich hatte eine ziemlich unruhige Nacht“, berichtet Marian Michalczyk, der gegen Frankeich nach sechs Treffern erneut als „Man of the match“ gewählt wurde. Am Samstagmorgen stand für ihn dann auch gleich die Behandlung seiner kleineren Blessuren bei Physiotherapeut Thorsten Fessler auf dem Programm: „Wir kriegen alle Jungs schon wieder fit fürs Finale. Die Spieler ziehen auch bei allen Behandlungen toll mit“, sagt Fessler.

Er teilt sich die Physioaufgaben mit Marc Friebe, für den am Samstag ebenfalls Großkampftag war: „Glücklicherweise haben wir nicht mit größeren Blessuren zu tun, wir haben alles im Griff, alle Spieler werden vor dem Finale ausgiebig behandelt. Jeder hatte gestern schon seine Eistonne bekommen, damit sie morgen mit frischen Beinen ins Spiel gehen können“, sagt Friebe.

So ganz frisch sahen die Halbfinal-Helden am Samstag noch nicht aus – das gaben auch die Torhüter Paul Twarz und Joel Birlehm zu: „Mir tun immer noch alle Knochen weh“, sagte der Mindener Birlehm, dessen Paraden in der Verlängerung gegen Frankreich mitentscheidend für den Finaleinzug waren. „Aber morgen sind alle Schmerzen vergessen, das Finale ist für uns alle das bislang größte Spiel in unserer Karriere. Da freuen wir uns alle drauf, bis dahin haben wir den Kopf wieder frei.“

Twarz konnte vor lauter Adrenalin kaum schlafen: „So gegen 3 Uhr war ich endlich weg“, berichtet der Potsdamer. Und was steht neben Regeneration am Samstag noch an? Pokern. Auf dass sie sich am Sonntag gegen Spanien nicht verzocken, sondern parallel zum Olympiastart der deutschen Männer ihre Fiesta Espana feiern können.