Wahnsinnige Aufholjagd: Eckerle rettet zweites Remis gegen Schweden
27.11.2016 A-Nationalmannschaft Frauen

Wahnsinnige Aufholjagd: Eckerle rettet zweites Remis gegen Schweden

27.11.2016 · Nationalteams, Frauen Nationalteam, Home, Slider · Von: BP

Wahnsinnige Aufholjagd: Eckerle rettet zweites Remis gegen Schweden

Eine solche Aufholjagd hat es bei einer deutschen Nationalmannschaft lange nicht mehr gegeben: Zur Pause lagen die DHB-Frauen am Sonntag in Trier mit 10:20 hinten – und am Ende stand ein von 1723 Fans umjubeltes 28:28 gegen Schweden – das zweite Remis innerhalb von 24 Stunden gegen den EM-Gastgeber nach dem 24:24 am Vortag in Hamm.

Damit bleiben deutsche Nationalmannschaften in der Arena Trier ungeschlagen. Nach sechs Siegen von Männer-und Frauenteams gab es das erste Unentschieden – und was für eines. Matchwinnerin war Torfrau Dinah Eckerle, die in 40 Minuten auf dem Feld 17 Würfe abwehrte und eine Weltklasseleistung ablieferte.

Bis zur 4:3-Führung nach zehn Minuten sah es in Trier sehr ordentlich aus, dann folgte ein unerklärlicher Einbruch bis zum Halbzeitpfiff. Was einen Tag zuvor in Hamm noch gut geklappt hatte - Defensive und Rückzugsverhallten – funktionierten in Trier nicht mehr. Zunächst traf Natalie Hagman dreimal zum 9:5 für Schweden, dann vergab die deutsche Mannschaft vorne zu viele Chancen und kassierte hinten dadurch Gegenstoßtreffer.

Biegler nahm kurz hintereinander zwei Auszeiten, wechselte im Tor von Katja Kramarczyk auf Dinah Eckerle -doch das änderte nichts am deutschen Spiel. Zur Pause stand ein 10:20-Rückstand – und die Hoffnung, dass alles nur besser werden konnte.

Und das wurde es: Schwedens Trainer Henrik Signell nahm nach nur fünf Minuten seine Auszeit, da hatten Jenny Carolius und Saskia Lang gerade per Doppelschlag auf 15:22 verkürzt, nur 60 Sekunden später stand es schon 22:17 – und die Fans in Trier spürten, dass die große Kehrtwende möglich war. Durch die deutsche Mannschaft war ein Ruck gegangen, Bieglers Kabinenansprache trug Früchte.

Und es wäre sogar noch eine schnellere Resultatsverbesserung möglich gewesen, aber in der Folge wurden einige Chancen ausgelassen oder die Angriffe wurden zu überhastet abgeschlossen. Doch Schweden hatte ähnliche Offensivprobleme, zudem zeigte Torfrau Eckerle eine wahrlich herausragende Leistung. Und die Arena Trier bebte förmlich zehn Minuten vor dem Ende, als Kim Naidzinavicius mit dem 23:26 für die nächste schwedische Auszeit sorgte. Und als Eckerle ihren Laden komplett dicht machte, und Anne Hubinger zum 27:27 – dem ersten Ausgleich nach dem 4:4 - traf, war das Wunder von Trier vier Minuten vor Schluss wahr geworden.

Bis zum Abpfiff hielt das Remis – und die 1723 Zuschauer feierten die deutschen Frauen, die nun viel Rückenwind mit zur EM nehmen werden.

Bei der Europameisterschaft trifft die DHB-Auswahl in Kristianstad auf den WM-Zweiten Niederlande (4. Dezember, 18.30 Uhr), den Olympia-Zweiten Frankreich (6. Dezember, 20.45 Uhr) und den WM-Vierten Polen (8. Dezember, 18.30 Uhr – alle Partien werden von Sport1.de übertragen). Die drei besten Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrunde die in Göteborg ausgespielt wird.

Deutschland - Schweden in Trier 28:28 (10:20)  

Deutschland: Kramarczyk, Eckerle; Klein (2), Lang (3), Karolius (2), Caroline Müller, Kiedrowski (2), Loerper (4/2), Behnke, Kramer (2), Naidzinavicius (2), Hubinger (2), Bölk (3), Huber (1/1), Fischer (4), Rode, Wohlbold, Stolle (1)

Schweden: Bundsen, Idehn, Thörn; Tegstedt (3), Mellegard (3), Ekenman-Fernis (1/1), Strömberg (1), Sand (4), Westberg, Lagerquist (1), Gullden (5/1), Blomstrand, Hagman (3), Jacobsen, Oden (5), Alm (2)

Zuschauer in Trier: 1723. - Schiedsrichter: Horvath/Marton (Ungarn). - Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Stolle – Westberg/4, Mellegard). Siebenmeter: 4/2:3/2 . - Spielfilm: 2:3 (5.), 4:3 (10.), 5:8 (13.), 7:13 (20.), 7:16 (24.), 10:20 (Halbzeit) 15:22 (35.), 19:24 (43.), 23:26 (50.), 24:26 (53.), 27:27 (58.) 28:28 (Endstand)