Bundestrainer Biegler: "Vorbereitung bislang überragend"

Seit April ist Michael Biegler Frauen-Bundestrainer - nun geht er mit den „Ladies“ in sein erstes großes Turnier, das Teil des Projektes Heim-WM 2017 ist. Bevor die deutsche Nationalmannschaft am Samstagmorgen zur EM nach Schweden aufbricht, wo bereits am Sonntag (18.30 Uhr, live auf www.Sport1.de) in Kristianstad das erste Vorrundenspiel gegen die Niederlande auf dem Programm steht, äußerte sich Biegler zur EM-Vorbereitung und den Zielen für das Turnier.

Wie bewerten Sie den zweiwöchigen finalen EM-Vorbereitungslehrgang?
Michael Biegler: „Die Mannschaft hat toll mitgezogen, sehr gute Einheiten absolviert. Seit unserem Start waren alle sehr fokussiert, und wir haben zwei gute Tests gegen Schweden hingelegt, in denen wir eine schwache Halbzeit hatten, wo ich zwischenzeitlich dachte, das Schiff könnte leck schlagen. Aber da kamen wir dann mit Bravour wieder raus. In Sachen Leidenschaft, Engagement, Aufnahmefähigkeit und Intensität ist das bislang überragend. Nun werden wir bis zum ersten EM-Spiel am Sonntag die Umfänge reduzieren und in Sachen Dynamik zulegen. In der Gesamtsicht auf unser Projekt WM 2017 sind wir richtig gut unterwegs, weil wir entwicklungsfähig sind."

Worauf haben Sie in der Vorbereitung besonderen Wert gelegt?
Michael Biegler: „Rückzugsverhalten, Deckung, Gegenstoß und Angriffsspiel. Da haben wir verschiedene Etappenziele, und viele Sachen bauen aufeinander auf, weswegen auch nicht alles gleichzeitig umgesetzt werden kann. Unser Ziel bei der EM ist, dass sich diese Bereiche festigen und stabilisieren - und ich muss sagen, wir haben eine intensive und mit Blick auf 2017 interessante Vorbereitung, aus der wir unsere Schlüsse für das nächste Jahr ziehen werden, wenn wir eine Woche länger zusammen sind."

Wie lautet Ihr Ziel für die EM?
Michael Biegler: „Natürlich wollen wir in die Hauptrunde einziehen, vorrangig, um dann drei weitere Spiele auf höchstem Niveau mit Hinblick auf 2017 zu haben. Eine EM ist das schwerste aller Turniere, denn es gibt keine leichten Gegner - und du musst alle zwei Tage ran und Vollgas geben."

Wie bewerten Sie die Vorrundengegner?
Michael Biegler: „Wir waren als Zehnter im dritten Topf für die Auslosung gesetzt, da war klar, dass wir richtig schwere Gegner bekommen würden. Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen und sind sicherlich nicht chancenlos. Die Ausgangslage ist ähnlich wie bei der Männer-EM 2014 für mich und die polnische Mannschaft. Da trafen wir auf Serbien, Frankreich und Russland - und es hieß: mit zwei Punkten kommst du weiter. Serbien ist am Ende mit zwei Punkten ausgeschieden. Man sollte sich also nicht auf irgendwelche Rechnungen verlassen, sondern in jede Partie gehen, um sie auch zu gewinnen."