Das Küken will „weiter richtig Gas geben“ - Emily Bölk im Interview
12.12.2016 A-Nationalmannschaft Frauen

Das Küken will „weiter richtig Gas geben“ - Emily Bölk im Interview

12.12.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: BP

Das Küken will „weiter richtig Gas geben“ - Emily Bölk im Interview

Im Juni gegen Island feierte Emily Bölk ihr Debüt in der Frauen-Nationalmannschaft, bei der EM in Schweden spielt die 18-Jährige ihr erstes großes Turnier bei den Frauen, nachdem sie 2014 schon MVP und Silbermedaillengewinnerin bei der Jugend-WM war. Nach den EM-Ausfällen von Nadja Nadgornaja, Shenia Minevskaja und Xenia Smits trägt die Buxtehuderin schon viel Verantwortung im linken Rückraum.

Ihre Mutter Andrea, Weltmeisterin von 1993, und ihr Vater waren bei den bisherigen Spielen vor Ort – eine besondere Motivation für sie, verrät Emily Bölk, jüngste Spielerin im Kader von Bundestrainer Michael Biegler.

Wie sieht Ihr Zwischenfazit Ihres ersten großen Turniers bei den Frauen aus?

Emily Bölk: Ich bin immer noch mega-nervös, wenn ich auf die Platte komme, das ist alles andere als Routine für mich. Aber ich fühle mich super-wohl in der Mannschaft. Jetzt wollen wir in den nächsten beiden Spielen so weitermachen und weiter richtig Gas geben.

Wie wichtig war es für Sie, dass bei den Vorrundenspielen Ihre Eltern in der Halle vor Ort waren?

Emily Bölk: Das tut richtig gut, sie waren bei allen Jugend- und Juniorenturnieren dabei, und auch bei vielen Partien mit dem Buxtehuder SV. Sie bauen mich auf, wenn es mal nicht so läuft oder feuern mich an, wie: Trau dich mehr, Emmy! Sie wissen eben, wie ein Sportler tickt, und wissen auch, dass ich manchmal ganz schön kritisch mit mir selbst bin. Also: Es ist super, dass sie bis Samstag dabei waren, jetzt aber sind sie erst einmal nach Hause zurückgereist.

Das Spiel gegen Serbien haben Ihre Eltern also noch verfolgt – hatten Sie gedacht, dass es so souverän wird?

Emily Bölk: Wir hatten Serbien ehrlich gesagt anders erwartet, allerdings haben wir unseren Matchplan auch sehr gut umgesetzt, so dass Serbien irgendwann keine Antworten hatte. Zudem hatten wir dieses Mal keine Schwächephase, weil wir die Serbinnen immer unter Druck gesetzt haben.

Nun warten in Spanien und Schweden zwei Mannschaften, gegen die Sie in der EM-Vorbereitung getestet hatten. Ein Vorteil oder ein Nachteil?

Emily Bölk: Wir kennen sie genauso gut, wie sie uns kennen, und in der Kürze der Zeit werden sie nicht viel anderes spielen als in den Test auch. Wir werden uns intensiv vorbereiten, und dann müssen wir einfach Gas geben, wir können beide schlagen.

Spanien hat ziemlich unglücklich gegen Frankreich verloren und kann somit nicht mehr in den Kampf ums Halbfinale eingreifen…

Emily Bölk: Wir haben die erste Halbzeit in der Halle geschaut und dann diese Wahnsinns-Schlussphase auf dem Laptop im Hotel. Eigentlich unbegreiflich, wie Spanien das in den letzten neun Sekunden aus der Hand gibt. Aber das uns gezeigt, dass ein Spiel 60 Minuten dauert. Wir schauen wieder nur auf uns. Ich denke, dass Spanien sich auch weiterhin gut präsentieren will.

Und gegen Schweden warten dann mehrere Tausend Fans des Gastgebers im Scandinavium von Göteborg…

Emily Bölk: Das wird ein klassisches Hopp-oder-Top-Spiel für beide Mannschaften. Aber ich freue mich auf eine volle Halle, weil ich diese Atmosphäre mag, das wird Spaß machen.

Im Optimalfall winkt also das Halbfinale. Haben Sie sich damit schon befasst?

Emily Bölk: Ehrlich gesagt, nein. Unser Ziel war die Hauptrunde. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zubrot. Wir machen tolle Erfahrungen und freuen uns über jeden Sieg sowie über die Schritte, die wir hier machen. Alles andere lassen wir auf uns zukommen.