DHB-Länderpokal Tag zwei – Viertelfinalisten stehen fest
17.12.2016 Jugend

DHB-Länderpokal Tag zwei – Viertelfinalisten stehen fest

17.12.2016 · Home, Jugend · Von: Sven Noack

DHB-Länderpokal Tag zwei – Viertelfinalisten stehen fest

Am Freitag wurde die Gruppenphase beim DHB-Länderpokal 2016 abgeschlossen. Gastgeber Berlin zog nach vier Siegen in vier Spielen souverän in das Viertelfinale ein. Ebenfalls verlustpunktfrei blieb der HV Schleswig-Holstein, der wie Berlin seinen Favoritenstatus bei diesem Turnier untermauerte. Extrem spannend wurde es in der Gruppe A.

Gruppe A: Dreiervergleich entscheidet

Spannender geht es nicht, gleich drei Teams lagen mit jeweils 6:2 Punkten in der Gruppe A an der Spitze. Der HV Niedersachsen legte vor und konnte bei der letzten direkten Begegnung zuschauen. Denn das Schlüsselspiel der Gruppe A war die Partie zwischen dem HV Württemberg und dem Südbadischen HV. Vorher war klar: Die Württemberger benötigen einen Sieg mit mindestens drei Toren Vorsprung, um in das Viertelfinale einzuziehen. Sie behielten die Nerven und setzten sich in der Schlussphase klar ab. Somit feierte HV Württemberg einen 32:24-Sieg gegen die Südbaden und zog gleichzeitig als Gruppenerster in die Top8 ein. Der HV Niedersachsen wurde Gruppenzweiter, weil die Mannschaften im Dreiervergleich besser abschnitt als der Südbadische HV.

Es war eine starke Drucksituation für den HV Württemberg, weil das Spiel gegen Südbaden klar gewonnen werden musste. Die 29:32-Niederlage zuvor gegen Niedersachsen führte dazu, dass die Württemberger ein Endspiel hatten. Zwischenzeitlich stand Südbaden vor dem Ausgleich, doch der HV Württemberg blieb konzentriert. "Wir haben uns zusammengerauft und das zeigt die Stärke von der Mannschaft", sagte Julian Mühlhäuser, Kreisläufer des HV Württemberg nach dem am Ende deutlichen Erfolg gegen Südbaden. „Alle haben Vollgas gegeben. Das war ein geiles Spiel.“ Besonders zufrieden waren die Württemberger über das Weiterkommen, weil das Spielniveau in der Gruppe hoch war. „Hier konnte jeder jeden schlagen. Da kommt es drauf an, welche Leistung auf den Punkt gebracht werden kann“, so Julian Mühlhäuser.

Gruppe B: Starke Mecklenburger kurz vor Überraschung

Mit engagierten Leistungen hat der HV Mecklenburg-Vorpommern in der Gruppe B auf sich aufmerksam gemacht. Gegen den Tabellenführer HV Sachsen-Anhalt hatten die Mecklenburger sogar Siegchancen, musste sich am Ende aber mit 26:28 geschlagen geben. Gegen den HV Westfalen war es ähnlich spannend, diesmal unterlag der HV Mecklenburg-Vorpommern mit 23:27. Die Westfalen gaben lediglich einen Punkt beim 23:23-Unentschieden gegen den HV Sachsen-Anhalt ab und liegen aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf dem zweiten Rang.

Sachsen-Anhalt gewann sein letztes Gruppenspiel gegen den Hamburger HV klar mit 29:17 (17:6), bereits zur Halbzeitpause wurden die Weichen klar auf Sieg gestellt. Somit hatten die Sachsen-Anhaltiner die Tabellenführung mit 7:1 Punkten so gut wie sicher. Der HV Westfalen hätte im letzten Spiel gegen den  HV Mecklenburg-Vorpommern mit 16 Toren Vorsprung gewinnen müssen, um an Sachsen-Anhalt vorbeizuziehen. Doch die Mecklenburger zeigten, dass selbst ein einfacher Sieg hart erkämpft werden musste. Die Möglichkeiten zum eigenen Punktgewinn bewahrte Mecklenburg bis zur Schlussphase und zeigte eine starke kämpferische Leistung. Der 25:23-Anschlusstreffer von Eric Wilhelm machte seiner Mannschaft anderthalb Minuten vor der Schlusssirene noch einmal Hoffnung. Doch der HV Westfalen bewahrte kühlen Kopf, nahm zunächst die Auszeit und spielte den nächsten Angriff konzentriert herunter. Das 26:23 von Maxim Orlov war die endgültige Entscheidung. 

Gruppe C: Berlin kontrolliert die Konkurrenz

Mit einem 8:0-Punktekonto zog der HV Berlin als Vorrundensieger der Gruppe C in das Viertelfinale ein. Zweiter wurde der Badische HV, der bis auf die Niederlage gegen Berlin ebenfalls deutliche Siege feiern konnte. Im entscheidenden Spiel gegen den HV Sachsen setzten sich die Badener mit einem beeindruckenden 30:18-Erfolg durch. Leon Gerstner (7) und Benedikt Damm (6) setzten in der Offensive immer wieder Nadelstiche und ließen den Sachsen bereits früh keine Chance. Durch diesen Erfolg zog der Badische HV am HV Sachsen vorbei.  

Ihr letztes Spiel gegen den HV Brandenburg gewannen die Berliner ebenfalls deutlich mit 26:18, konnten aber erst in der Schlussphase für ein klares Ergebnis sorgen. Trainer Bob Hanning war trotz des vierten Erfolgs im vierten Spiel kritisch mit seiner Mannschaft: „Nach einer unterirdischen ersten Halbzeit haben wir es in der zweiten Halbzeit geschafft, bessere Lösungen zu finden und das Spiel sicher nach Hause zu fahren. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir eine andere Leistung vorgestellt.“ Möglicherweise war es eine Kopfsache, denn die Berliner standen bereits zuvor als Gruppensieger fest und konnten es zumindest erlauben, ein wenig Kraft für das Viertelfinale zu sparen. Die Partie gegen den HV Sachsen zuvor gewann Berlin mit 24:17 (11:9) und konnte entspannt an die letzte Aufgabe herangehen.

Gruppe D: Schleswig-Holstein lässt nichts anbrennen, Mittelrhein gewinnt Endspiel

Wie auch der HV Berlin gewann der HV Schleswig-Holstein alle vier Spiele in seiner Gruppe. Den Grundstein für das Weiterkommen legten die Norddeutschen gegen den Tabellenzweiten HV Mittelrhein. Bei der Begegnung am Freitagmittag setzte sich Schleswig-Holstein mit 25:19 durch. Nach einer Drei-Tore-Führung zur Halbzeitpause knüpfte der Tabellenführer in der zweiten Halbzeit an die starke Defensivleistung an und ließ Mittelrhein nur wenig Möglichkeiten. In der Offensive überzeugte vor allem Jaris Toebeler mit sieben Toren, davon vier verwandelte Siebenmeter. Bereits nach 43 Minuten hatte sich Schleswig-Holstein auf 22:13 abgesetzt und konnte somit das Weiterkommen vorzeitig klarmachen. Der HV Mittelrhein hatte nun ein Endspiel.

Um den Einzug in das Viertelfinale standen sich im letzten Gruppenspiel der Hessische HV und der HV Mittelrhein gegenüber. Beide Teams standen zu dem Zeitpunkt mit 4:2 Punkten gleich. Für die Beteiligten war klar, dass der Sieger dem HV Schleswig-Holstein in die Runde der besten acht Mannschaften folgt. Dementsprechend gingen die Abwehrreihen aggressiv zu Werke. In diesem umkämpften Spiel wechselte die Führung mehrfach. Zur Halbzeitpause führte Hessen zwar mit 15:12, doch der HV Mittelrhein egalisierte den Spielstand nach dem Seitenwechsel umgehend. Der HV Hessen legte erneut vor, der HV Mittelrhein blieb in Schlagdistanz. In der Schlussphase gelang ihnen dann die Wende, als Pierre Busch und Alexander Kothe für das 21:22 sorgten (45.). Trotz einer darauffolgenden Zeitstrafe überstand Mittelrhein die Unterzahl und sorgte erneut durch die Tore von Busch und Kothe für den 22:24-Endstand.

Sämtliche Spiele beim DHB-Länderpokal können im Liveticker verfolgt werden. Am Samstagvormittag beginnen die Viertelfinal- und die weiteren Platzierungsspiele.

Ergebnisse, Tabellen und alle Spiele im Überblick