„Helfen, wo es geht”: Weltmeister Klühspies wird 65
03.02.2017 A-Nationalmannschaft Männer

„Helfen, wo es geht”: Weltmeister Klühspies wird 65

03.02.2017 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: SID

„Helfen, wo es geht”: Weltmeister Klühspies wird 65

Handball-Ikone Kurt Klühspies feiert am Samstag seinen 65. Geburtstag. Beim Ball des Sports will es der Weltmeister von 1978 und langjährige Ausnahmespieler des TV Großwallstadt krachen lassen. „Das wird ein toller Abend”, sagte Klühspies dem SID und bezeichnete die Gala in Wiesbaden als „i-Tüpfelchen” seines Ehrentages.

Besondere Wünsche hat der frühere Rückraumspieler nicht. Die Gesundheit sei „mit Abstand das Wichtigste”, sagte Klühspies, der zurzeit viel für die Deckarm-Stiftung unterwegs ist und zudem über den gemeinnützigen Verein „Eagles Charity Golf” Spenden sammelt. „Ich möchte anderen helfen, wo es geht”, sagte Pensionär Klühspies, inzwischen passionierter Golfspieler.

In seiner aktiven Zeit absolvierte Klühspies 104 Länderspiele (253 Tore) und gehörte zur legendären Mannschaft, die sich am 5. Februar 1978 im Finale von Bröndby mit 20:19 gegen die Sowjetunion durchsetzte. Zudem holte der Linkshänder in jenem Jahr erstmals den deutschen Hallen-Meistertitel mit dem TVG. „Es war ein gnadenlos gutes Jahr”, erinnert sich Klühspies. 1980 trat er aus Enttäuschung über den Olympiaboykott in Moskau aus der Nationalmannschaft zurück.

Der gebürtige Würzburger steht wie kein Zweiter für die erfolgreiche Ära von Großwallstadt in den 1970er und 1980er Jahren. Sechs deutsche Meistertitel (einmal Großfeld, fünfmal Halle) feierte Klühspies mit dem Klub und gewann je zweimal den Europapokal der Landesmeister und den DHB-Pokal. Seinen offiziellen Rücktritt erklärte er 1984, half im Europacup oder als „Retter” im Abstiegskampf aber bis 1993 immer mal wieder aus. Insgesamt absolvierte Klühspies 456 Spiele für Großwallstadt und erzielte dabei 1532 Tore. Bei seinem letzten Bundesligaspiel war er 41 Jahre alt.

„Er war in der Nationalmannschaft und zu den großen Zeiten des TV Großwallstadt die Führungsperson schlechthin”, sagte sein langjähriger Weggefährte und Freund Heiner Brand und beschreibt seinen früheren Zimmerkollegen bei der Nationalmannschaft als „sehr bodenständigen und ehrlichen Typen”.

Den Niedergang des TV Großwallstadt, der inzwischen nur noch in der 3. Liga spielt, bezeichnet Klühspies als „bedauerliche Entwicklung”, die „schwer zu verdauen” sei. „Die Sehnsucht nach etwas mehr ist da”, sagt er: „Die Bundesliga ist auf Sicht wieder machbar.”