Pfullingen mental frischer

SG Köndringen/Teningen – VfL Pfullingen 30:31 (15:15)

In der gut besuchten Ludwig-Jahn-Halle in Teningen konnte Drittligist VfL Pfullingen am Samstagabend seine ungeschlagene Serie in Spielen gegen die SG Köndringen/Teningen weiter ausbauen – mittlerweile ist man seit über drei Jahrzehnten ohne Niederlage gegen den Drittligadino.

Von Beginn an, zeigte die VfL-Abwehr, dass man alles geben würde um den Mittelblock um die verletzten Micha Thiemann und Nico Hiller möglichst gut zu ersetzen. Die Abwehr war schnell sehr gefordert, passte sich dem jeweiligen Angriffssystem der Hausherren an, die ab der fünften Minute der ersten Hälfte fast durchgehend mit dem siebten Feldspieler im Angriff spielten. Nach einem ausgeglichenen Start konnte sich die SG in der 13. Minute beim 8:6 erstmals mit zwei Treffern absetzen. Kurz darauf war es dann soweit: der VfL fing in der Abwehr einen Ball ab, Regisseur Daniel Schliedermann nahm Maß und warf das Spielgerät zielgenau in das verwaiste Tor zum 8:7. Die Pfullinger Fans, die wieder einmal lautstark Stimmung machten, waren entzückt. Nach dem Ausgleich durch Tore von Christoph Klusch, Moritz Hipp und erneut Schliedermann war man beim 10:10 (19.) für kurze Zeit wieder gleichauf. Die Gastgeber legten noch einmal einen Zahn zu, der VfL haderte nun wieder mit der Wurfquote. So lagen die Echazkrokodile drei Zeigerumdrehungen später mit 13:10 zurück, ehe wieder eine kleine Aufholjagd gestartet wurde bei der zuerst Lukas List von der Strafwurflinie traf, Schliedermann nahm dann ein weiteres Mal Maß, traf über fast das ganze Spielfeld in das erneut leere Tor. Jonas Friedrich legte per Gegenstoß, den er zuvor selbst abfing, nach, traf zum 13:13 (22.). Mit Toren von Florian Möck und Hipp kam der VfL jeweils zum Ausgleich. Beim Stand von 15:15 gingen die Teams in die Pause.

Den Torereigen in der zweiten Hälfte startete VfL-Keeper Simon Tölke mit seinem präzisen Wurf der zum 15:16 in des Gegners leerem Tor einschlug. Dennoch gelang es der gastgebenden SG, immer wieder vorzulegen. In der 39. Minute erwischte ein Wurf aus nächster Nähe, der ohne Bedrängnis abgegeben wurde Tölke am Kopf. Nach einer Behandlungsunterbrechung kam Daniel Schlipphak für ihn ins VfL-Tor. In der 43. Minute stand es 21:20. Nun war es an Marc Breckel der nach einem Pass von List einen Gegenstoß lief, diesen sicher und erfolgreich abschloss um damit wieder auszugleichen. List brachte den VfL mit 21:22 (45.) in Führung, wurde dabei hart angegangen. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde Kreisläufer Hipp mehrfach von der Gästeabwehr bedrängt. Dies mündete in einer doppelten Zeitstrafe gegen Hipp, der gefoult wurde, sich dabei nichts hatte zuschulden kommen lassen und SG-Spieler Axel Simak. Diese Strafe wurde vom Hallensprecher als „gerecht“ kommentiert, eine Aussage die scheinbar nicht geahndet wurde.

Bis zum 25:26 (53. – erneuter Gegenstoß von Breckel, diesmal holte er sich den Ball aber selbst in der Abwehr) legte nun der VfL immer wieder vor, die SG glich aus. Beim Stand von 26:26 (54.) holte VfL-Trainer Till Fernow seine Mannschaft zusammen, dennoch sollte man kurze Zeit später ein letztes Mal in Rückstand geraten, was Möck erst ausglich, danach traf auch er mit äußerster Präzision vom eigenen Kreis in das ein weiteres Mal leere Tor der Gastgeber, Hipp erhöhte in der 57. Minute auf 27:29 – das Momentum schien auf der Seite des mental frischeren VfL zu sein, doch die Spieler der Gastgeber steckten erst einmal noch nicht auf, auch nicht, als Hipp knapp 160 Sekunden vor dem Ende zum 28:30 traf konnte man noch nicht sicher sein, ob man Platz für zwei Punkte im Gepäck mit nach Pfullingen nehmen würde auch wenn die Mannschaft alles dafür gab, dass man im Bus für ebendiese Punkte Platz schaffen darf. 53 Sekunden vor Spielende traf Pascal Bührer zum zehnten Mal an diesem Abend, blieb damit knapp unter seinem Schnitt, glich aber zum 30:30 aus.

So war es nun am VfL, die verbleibende Zeit schlau zu nutzen und mit einem Treffer den Sieg mit ins Echaztal zu nehmen. 38 Sekunden vor Ende gab es die letzte Gästeauszeit des Abends, kurz danach traf David Wittlinger zur Führung für den VfL – der Siegtreffer. Die gastgebende Mannschaft versuchte zwar noch zu einem Tor zu kommen, war aber nicht erfolgreich. Entsprechend groß war der Jubel bei Team und mitgereisten Anhängern.

Weiter geht es für den VfL am 04.03.2017 mit dem Heimspiel gegen die TSG Haßloch. Für die Spielfreie Woche plant VfL-Trainer Fernow intensives Training um gestärkt in die verbleibenden neun Saisonspiele zu gehen. 

So spielte der VfL: Simon Tölke 1, Daniel Schlipphak – Daniel Schliedermann 6, Christoph Klusch 1, David Wittlinger 1, Marc Breckel 3, Moritz Hipp 5, Christian Jabot, Florian Möck 4, Jonas Friedrich 2, Maximilian Hertwig 2, Paul Prinz, Lukas List 6/2.