Erfolgreiche Premiere im inklusiven Handball – Reine Frauenmannschaften bei „Heimspiel V“
30.05.2017 Engagement

Erfolgreiche Premiere im inklusiven Handball – Reine Frauenmannschaften bei „Heimspiel V“

30.05.2017 · Landesverbände, Home, Engagement · Von: oti

Erfolgreiche Premiere im inklusiven Handball – Reine Frauenmannschaften bei „Heimspiel V“

„Heimspiel V“ ist gespielt. 14 Mannschaften aus dem ganzen Bundesgebiet waren der Einladung der Turnados Durlach zum Handball-Turnier für Menschen mit Beeinträchtigungen nach Karlsruhe gefolgt. Die Turnerschaft Durlach gilt mit als Wegbereiter des inklusiven Handballs in Deutschland. Nach den Nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland wird „Heimspiel“ inzwischen als hochkarätigstes Turnier für Handball-Mannschaften, die aus Sportlern mit und ohne Beeinträchtigungen bestehen, anerkannt.

Auch während der fünften Auflage warteten die Veranstalter um Mathias Tröndle, den Vorsitzenden der Turnerschaft und Handball-Koordinator von Special Olympics Baden-Württemberg, mit Neuerungen auf: Erstmals erhielt „Heimspiel“ das Prädikat einer Landesmeisterschaft von Specials Olympics Deutschland – erstmals integrierten die Gastgeber ein Turnier für Frauenmannschaften in die Veranstaltung.

„Eine Premiere auch im Bereich von Special Olympics Deutschland“, sagt Tröndle. „Wir haben im Training gemerkt, dass die Mädchen ein wenig Scheu haben. Die Männer sind oft robuster gebaut und langen anders hin. Wenn die Männer mal nicht dabei waren, haben sich die Frauen besser bewegt und bessere Leistungen gebracht.“ Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Wieslocher Wiesel, der Inklusionsmannschaft der TSG Wiesloch, habe man das Konzept entwickelt. Entstanden daraus war das Team Baden, das bei „Heimspiel V“ gegen Frauenmannschaften wie das Team Sachsen mit Sportlerinnen aus Glauchau und Radebeul, der TuSG Rolfshagen aus Niedersachsen und ein All-Star-Team, gebildet aus Spielerinnen aller Teilnehmermannschaften, antrat. „Das ist sehr gut angekommen“, sagt Vorsitzender Tröndle. Bestanden die Teilnehmer-Teams von „Heimspiel“ in den Vorjahren zu 80 Prozent aus Männern, laute das Ziel jetzt, den Frauenbereich im inklusiven Handball weiter auszubauen. Ronny Weber, Nationaler Koordinator Handball von Special Olympics Deutschland, unterstütze das Vorhaben. Ziel sei, das Konzept auch in andere SOD-Landesverbände zu streuen.

Bei der Ermittlung des Landesmeisters sind die Gastgeber von den Platzierungen des Gesamtklassements ausgegangen. Als Landesmeister kürten die Veranstalter das Team Hochrhein, das die Durlach Turnados und die Wieslocher Wiesel auf die Plätze zwei und drei verwies.

Inklusiver Handball wird bei der Turnerschaft Durlach seit 2008 gespielt. „Wir haben das nach den nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland in Karlsruhe ins Leben gerufen“, erinnert Tröndle. „Da habe ich zugeguckt und das hat mir gefallen. Da haben wir gesagt, das machen wir auch so.“ Aufgenommen hatte der Verein dann zunächst die integrative Handballgruppe von Concordia Delitzsch. „Delitzsch hatte damals schon eine Mannschaft für Handballer mit geistigen Behinderungen. Wir haben versucht, Handballer mit und ohne geistigen Behinderungen zusammenzuführen. “

Bei „Heimspiel V“ traten Traditional- und Unified-Teams in einem Wettbewerb gegeneinander an.

Die Gesamtveranstaltung bewerten die Gastgeber der Turnerschaft Durlach als „vollen Erfolg“. Mathias Tröndle: „Im Vergleich zu den vorherigen Turnieren hat sich die Spielstärke leicht verbessert.“ Erfreulich sei, dass bundesweit sich immer mehr Vereine öffnen und inklusive Handballgruppen ins Leben rufen. „Da sind wir auf einem guten Weg.“