„WM 2017 – Handball erleben“: Anneke und Marieke Ratfeld – und ihr „Weg als Schiedsrichterinnen“
17.07.2017 Engagement

„WM 2017 – Handball erleben“: Anneke und Marieke Ratfeld – und ihr „Weg als Schiedsrichterinnen“

17.07.2017 · Verband, Landesverbände, Engagement, Home, Frauenkommission · Von: pm / oti

„WM 2017 – Handball erleben“: Anneke und Marieke Ratfeld – und ihr „Weg als Schiedsrichterinnen“

„WM 2017 – Handball erleben“ – Bis zum Beginn der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen vom 1. bis 17. Dezember in Deutschland stellen Teilnehmerinnen des Projektes „Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel“ Nachwuchs-Schiedsrichterinnen aus einzelnen Landesverbänden vor, die sie seit dem Wismar-Cup des Handball-Verbandes Mecklenburg im Juni dieses Jahres und bis zur WM im Dezember begleiten. „Angefangen bei dem Weg, den die jungen Frauen bisher hinter sich gebracht haben und in ihrer Laufbahn noch weiter beschreiten wollen, über Chancen der Persönlichkeitsentwicklung, die das Engagement im Schiedsrichterwesen mit sich bringt, bis hin zum ‚Blick in die Sporttasche‘“, sagt Projektleiterin Anja Salzwedel. Heute sprechen Anneke und Marieke Ratfeld (Hamburger Handball-Verband) über ihren „Weg als Schiedsrichterinnen“.

Die Schwestern Anneke (18) und Marieke Ratfeld (16) nehmen bereits seit fünf Jahren die Pfeifen in die Hände; von Beginn an für den TSV Buchholz 08. „2012 haben wir, eigentlich zu jung für die Hamburger Regularien, unseren Lehrgang mit Bravour bestanden und sind durch das Auslandsjahr von Annekes eigentlicher Partnerin zusammen auf dem Feld gelandet“, verrät Marieke. „Dadurch, dass unser Altersunterschied nur gering ist und wir schon immer zusammen Handball gespielt haben, war die gute Abstimmung auf und neben dem Feld von vornherein gegeben, obwohl es am Anfang doch noch einige Unstimmigkeiten im Stellungsspiel und der Kommunikation gab.“ Unstimmigkeiten aufgrund von Unsicherheiten, die sich schnell gelegt hätten; wohl nicht zuletzt aufgrund des Coachings, das die Schwestern durch Verein und Verband erfahren haben. „Wir versuchen das Konzept des Stellungsspiels in jedem Spiel zu berücksichtigen und damit eine Gleichstellung unserer ‚Aufgaben‘ zu erreichen“, sagt Anneke. „Dabei macht die Wahrnehmung des Partners auf dem Spielfeld schon eine Menge aus.“

Anneke und Marieke sind Angehörige des Förderkaders des Handball-Verbandes Hamburg. „Das Feedback, das wir da bekommen und der regelmäßigen Austausch mit anderen Schiedsrichtern bringen uns weiter.“ Die Coaches seien in jeder Situation für die Schiedsrichterinnen da „und helfen uns sehr, uns stets zu verbessern“.

Marieke: „Wir werden bei unserem Vorhaben wirklich von allen Seiten unterstützt.“ Angefangen bei den Eltern, die mit Fahrdiensten aushelfen, bis hin zu den Ansetzern. Anneke: „Da wir außerhalb von Hamburg wohnen, war es uns nicht immer möglich, jede Ansetzung anzunehmen. Jeder hatte dafür Verständnis und half uns trotzdem. Wir sind allen sehr dankbar.“

Dass die Schwestern unter einem Dach leben, vereinfache vieles: Terminplanung, Spielvorbereitung, Nachbereitung. Anneke lacht: „Man muss nur an die nächste Tür klopfen. Das macht uns flexibler als manch anderes Gespann.“

Wie es denen ergeht, erfuhren die Schwestern, als Marieke ein Jahr im Ausland verbrachte: Anneke wechselte als Spielerin den Verein und bildete mit einer Freundin vorübergehend ein Schiedsrichtergespann: „Es gestaltete sich schwierig, genügend freie Termine für Ansetzungen zu finden; mit den eigenen Spielen, denen der Mannschaften, die wir trainieren, und jeglichen Freizeitaktivitäten.“ Nach Ende des Auslandsaufenthaltes von Marieke treten die Schwestern wieder zusammen auf der Platte auf.

Ihre Einsätze als Schiedsrichterinnen möchten die jungen Damen nicht missen: „Unser Plan für die Zukunft ist, auf jeden Fall weiterhin die Zeit und Lust für das Pfeifen aufzubringen“, sagt Marieke. „Gerne würden wir uns noch weiterbilden, um auch in höheren Ligen zu schiedsrichtern.“

Anneke hat in diesem Sommer die Abiturprüfung absolviert, die für Marieke steht erst in zwei Jahren an: „Inwieweit sich Ausbildung und Beruf auch in Zukunft mit dem Pfeifen vereinbaren lassen, wird sich zeigen“, sagen die Schwestern unisono.