Deutlichster WM-Sieg seit zwölf Jahren: DHB-Junioren überrennen Chile
20.07.2017 U21 männlich

Deutlichster WM-Sieg seit zwölf Jahren: DHB-Junioren überrennen Chile

20.07.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Junioren Nationalteam · Von: BP

Deutlichster WM-Sieg seit zwölf Jahren: DHB-Junioren überrennen Chile

Wie erwartet war Chile keine allzu große Hürde für die deutschen Junioren: Zwei Tage nach dem hart umkämpften 25:21-Auftaktsieg über Ungarn bei der U21-Weltmeisterschaft in Algier errang das Team des Trainerduos Erik Wudtke/Klaus-Dieter Petersen am Donnerstagabend einen 51:25 (26:10)-Kantersieg gegen die weiter punktlosen Chilenen.

Das war der deutlichste und torreichste Erfolg einer deutschen U21 bei einer Weltmeisterschaft seit der WM 2005 in Ungarn. Seinerzeit hatte das DHB-Team ebenfalls Chile mit 51:16 und den Kongo mit 48:10 bezwungen. Vor zwei Jahren bei der WM in Brasilien hatte es zwei Erfolge mit einer Differenz von 19 Toren gegeben, ein 43:24 gegen Japan und ein 37:18 gegen Uruguay.

Mit dem Optimum von 4:0 Zählern geht der Vize-Europameister von 2016 somit in die drei weiteren WM-Vorrundenspiele. Neben der DHB-Auswahl ist auch Norwegen (nach Siegen gegen Südkorea und Ungarn) in Gruppe A derzeit verlustpunktfrei. Erfolgreichster deutscher Werfer gegen Chile waren Tim Nothdurft, Patrick Gempp und Lukas Mertens mit je sechs Treffern.

„Das Spiel lief wie erwünscht und erwartet“, sagte Wudtke nach dem Abpfiff: „Wir haben dank der Abwehr in der ersten Hälfte viele Ballgewinne erzielt und konnten viele Gegenstöße laufen, daher war die Messe zur Halbzeit schon gelesen. Wir sind mit zwei Siegen gestartet, das stimmt uns optimistisch. Aber die schweren Spielen kommen erst noch, wir konnten heute aber einiges experimentieren.“

Dank einer starken und beweglichen Abwehr, einem präzisen und effizienten Gegenstoßspiel und zudem tollen Aktionen der beiden Kreisläufer Gempp (Rimpar Wölfe) und Johannes Golla (MT Melsungen) kauften die DHB-Auswahl den Chilenen früh den Schneid ab. Nach gerade einmal 14 Minuten war beim ersten zweistelligen Vorsprung (14:4 durch Golla) bereits die Vorentscheidung gefallen.

Das Trainerduo Wudtke/Petersen konnte munter durchwechseln, ohne dass die vom fünffachen spanischen Champions-League-Sieger Matteo Garralda trainierten Südamerikaner nur den Hauch einer Chance hätten. Für Garralda war es ein deja-vu, denn bereits im Januar hatte er als Trainer der Männer-Nationalmannschaft Chiles bei der WM in Frankreich eine 14:35-Niederlage gegen die Bad Boys hinnehmen müssen.

Und auch der deutsche Nachwuchs machte wenig Federlesens mit dem Dritten der Panamerikameisterschaft, zur Pause betrug der Vorsprung beim 26:10 bereits 16 Treffer. Beim 30:10 (33.) waren es erstmals 20. Auch wenn sich im Gefühl des sicheren Sieges zwischenzeitlich einige Konzentrationsmängel einschlichen, war der zweite Erfolg im zweiten WM-Spiel nie gefährdet. Im Gegenteil: Deutschland zeigte bis zum Abpfiff Biss und Torhunger und führte die Chilenen förmlich vor.

Einzige Schrecksekunde war der Zusammenprall von Mindens Marian Michalczik kurz vor Schluss mit einem chilenischen Abwehrspieler. Während dieser mit blutiger Nase vom Feld geführt musste, war die Verletzung des DHB-Rückraumspielers nicht so schlimm.

Nächster WM-Gegner ist am Freitag um 17 Uhr deutscher Zeit Südkorea - für Wudtke alles andere als ein Selbstläufer: „Korea ist ein harter Gegner, sie spielen sehr schnell. Sie sind nicht so groß, haben aber schnelle Beine und bieten ein trickreiches Spiel. Daher müssen uns sehr gut vorbereiten, gerade, was die Abwehr betrifft.“

Nach einem Ruhetag am Samstag folgen die Partien gegen die Färöer Inseln (23. Juli, 19 Uhr) und Norwegen (24. Juli, 21 Uhr - alle Angaben deutsche Zeit). Livestreams aller deutschen Partien gibt es unter ihf.info/en-us/ihfcompetitions/worldchampionships/mensjuniorworldchampionship/mensjuniorworldchampionship,alg2017/livestreaming.aspx

Statistik Deutschland – Chile in Algier 51:25 (26:10)

Deutschland: Joel Birlehm (TuS N-Lübbecke), Stefan Hanemann (HSG Konstanz); Björn Zintel (ASV Hamm/3/2), Stefan Salger (TVB 1898 Stuttgart/4), Franz Semper (SC DHfK Leipzig/5), Tim Nothdurft (HBW Balingen-Weilstetten/6), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen/5), Kevin Struck (Füchse Berlin), Valentin Spohn (HBW Balingen-Weilstetten/1), Johannes Golla (MT Melsungen/3), Lars Weissgerber (HG Saarlouis/5/1), Marian Michalczik (TSV GWD Minden/3), Patrick Gempp (DJK Rimpar/6), Lukas Mertens (SC Magdeburg/6), Moritz Schade (TuS N-Lübbecke/3), Jerome Müller (HG Saarlouis/1)
Bester Torschütze Chile: Nicholas (11)
Schiedsrichter: Alwawt/Marhoon (Bahrain)