„Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel“ - die deutschen Junioren vor dem WM-Achtelfinale
25.07.2017 U21 männlich

„Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel“ - die deutschen Junioren vor dem WM-Achtelfinale

25.07.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Junioren Nationalteam · Von: BP

„Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel“ - die deutschen Junioren vor dem WM-Achtelfinale

Vielleicht ist es ein gutes Omen: Die DHB-Junioren werden ihr erstes K.o.-Spiel bei der U21-Weltmeisterschaft in Algerien in der gleichen Halle bestreiten, in der sie alle fünf Vorrundenspiele gewonnen hatten. Am Mittwoch um 17.15 Uhr deutscher Zeit (Livestream unter https://www.youtube.com/channel/UCVje4im7SbBAPA6kY_uoWjA/live) geht es in der La-Coupole-Arena in Algier im Achtelfinale gegen Schweden, den Vierten der Parallelgruppe B.

Für das Team von Erik Wudtke und Klaus-Dieter Petersen ist es das dritte Spiel gegen eine skandinavische Mannschaft in Folge - nach den Vorrundensiegen gegen die Färöer Inseln (29:21) und Norwegen (32:28), die mit dazu beitrugen, dass der Vize-Europameister mit weißer Weste (10:0 Punkte) und als Gruppensieger weiterkam. Und es könnte sogar gleich eine weitere Partie gegen eine skandinavische Mannschaft folgen, denn der Sieger des deutschen Achtelfinals trifft bereits am Donnerstag im Viertelfinale auf den Sieger der Partie Island - Tunesien.

Bei der 2016er U20-Europameisterschaft in Dänemark gelang dem deutschen Team ein überlegener 27:23-Erfolg gegen die Schweden, die unter anderem durch diese Niederlage die Hauptrunde verpassten und am Ende EM-13. wurden. Vor zwei Jahren, bei der U19-Weltmeisterschaft in Russland, lag die „Drei-Kronen-Mannschaft“ dafür als Fünfter klar vor der deutschen Auswahl, die den 17. Platz belegte hatte.

Bei der aktuellen U21-WM in Algerien gewann Schweden seine Vorrundenspiele gegen die nicht-europäischen Konkurrenten Ägypten (35:27) und Katar (22:21), verlor allerdings gegen Frankreich, Slowenien und Dänemark. „In einer richtig schweren Gruppe haben die Schweden starke Leistungen gezeigt“, betont allerdings Wudtke, der eine ähnliche Partie wie zum Vorrundenabschluss gegen Norwegen erwartet: „Auch die Schweden verfügen über eine kompakte 6:0-Deckung und eine gute Kooperation von Abwehr und Torwart. Zudem müssen wir ihr Gegenstoßspiel im Auge haben.“

Aber Wudtke ist überzeugt, dass seine Mannschaft auch diese Hürde nehmen kann: „Wenn wir den gleichen Kampfgeist und dieselbe Leidenschaft wie zuletzt an den Tag legen und uns gegenseitig so toll unterstützen wie gegen Norwegen, haben wir gute Chancen, den nächsten Schritt, sprich den Viertelfinal-Einzug, zu machen.“

Wo die deutschen Stärken in der Vorrunde lagen, zeigt der Blick auf die Statistik ganz deutlich: Mit 185 Treffern stellte die DHB-Auswahl den klar besten Angriff aller 24 Teilnehmer (Zweiter war Island mit 170 Toren). Mit einem Plus von 57 Treffern hat der Vize-Europameister auch die beste Tordifferenz. Und in der Offensive ist Deutschland breit aufgestellt, ist nicht von einem Werfer abhängig: Erfolgreichster Torschütze bislang ist der Magdeburger Lukas Mertens mit 28 Treffern als Elfter der Torschützenliste, dahinter folgen Franz Semper (25 Tore) auf Rang 19 und Marian Michalczik mit 22 Toren auf Rang 31. Neben Deutschland hat nur Europameister Spanien das Optimum von fünf Siegen in fünf Spielen erreicht. Frankreich, Slowenien und Kroatien blieben ungeschlagen mit je neun Zählern.

Aber trotz fünf Siegen in Folge hebt die DHB-Auswahl nicht ab, sondern bleibt fokussiert, wie Spielführer Björn Zintel (ASV Hamm) deutlich macht: „Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel. Wer sich in der K.o.-Phase einen Durchhänger leistet, ist schneller draußen als man denkt. Die Partie gegen Norwegen war für uns ein guter Härtetest für die K.o.-Phase. Wir waren sehr präsent und haben verdient gewonnen.“ Am spielfreien Dienstag werde man nun die Akkus aufladen, um am Mittwoch topfit zu sein: „Der Fokus liegt auf uns. Wenn unsere Abwehr steht, muss Schweden erst einmal kommen.“

Neben Deutschland und Schweden haben sich im Übrigen alle elf weiteren europäischen Teams für die Achtelfinalspiele am Mittwoch in Algier qualifiziert. Die einzigen nicht-europäischen Teilnehmer dieser K.o-Phase sind Gastgeber Algerien (gegen Mazedonien), Tunesien (gegen Island) und Argentinien (gegen Europameister Spanien).