Juniorinnen verlieren zweites EM-Spiel gegen Frankreich
28.07.2017 U19 weiblich

Juniorinnen verlieren zweites EM-Spiel gegen Frankreich

28.07.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Juniorinnen Nationalteam · Von: tk

Juniorinnen verlieren zweites EM-Spiel gegen Frankreich

Die Juniorinnen des Deutschen Handballbundes haben im zweiten Gruppenspiel bei der Women`s 19 EHF EURO in Slowenien die erste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Frankreich verlor die Mannschaft des Trainer-Duos Marielle Bohm und Jens Pfänder knapp mit 23:24 (10:14). Erfolgreichste deutsche Werferin war Julia Maidhof mit vier Toren. 

Durch die Niederlage gegen die französische Auswahl entscheidet sich erst im finalen Vorrundenspiel gegen Serbien (Sonntag, 30. Juli, 15 Uhr im Livestream via ehftv.com), ob sich die deutsche Mannschaft für die Hauptrunde qualifiziert. Im zweiten Spiel der Vorrundengruppe C schlug Spanien die serbische Auswahl deutlich mit 34:18. 

Stimmen zum Spiel: 

Marielle Bohm: "Es war uns im Vorfeld klar, dass es ein schweres Spiel werden wird und wir sie nicht noch einmal so überraschen können, wie beim Vier-Länder-Turnier im März. Sie haben uns in der ersten Halbzeit vor sehr große Probleme gestellt. Die kompakte 6:0-Verteidigung der Französinnen haben wir nicht genug in Bewegung bringen können. Wir haben die falschen Räume angelaufen und schaffen es noch nicht, dann innerhalb des Spiels die richtigen Entscheidungen zu treffen. In der Halbzeit haben wir uns gesammelt und die Taktik geändert. Das haben die Mädels sehr gut umgesetzt und mit viel Wille und Emotionen versucht, im Umschaltspiel eins drauf zu legen. Uns war klar, dass wir in der zweiten Halbzeit noch eine Chance haben, wenn wir gas geben und das Tempo hochhalten. Wie wir diese Halbzeit gestaltet haben, stimmt uns positiv für den weiteren Turnierverlauf. Die zwei Punkte können wir heute leider nicht mitnehmen, dafür haben wir aber sehr viel an Erfahrung gewinnen können. Das wird uns in den weiteren Spielen helfen." 

Jens Pfänder: "Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen körperlich sehr präsenten Gegner. Wir haben uns in der ersten Halbzeit zu schwer getan und im Angriff nicht die Bewegung ins Spiel gebracht, die wir uns gewünscht haben. Das hat den Französinnen erlaubt, einfache Tore zu erzielen. Dadurch haben sie uns auch in unserer eigenen Offensive die Sicherheit genommen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, emotional herauszugehen und das Spiel zu bestimmen. Wir wollten in der Offensive mit viel mehr Mut in die Aktionen gehen und das hat die Mannschaft umgesetzt. Wir waren mit viel mehr Emotionen dabei, die Sicherheit im Angriff war auch wieder da. Am Ende hat es leider nicht zum Punkt gereicht, der uns viel mehr Sicherheit in Richtung Hauptrunde verschafft hätte. Jetzt heißt es regenerieren und sich mit voller Konzentration auf das Serbien-Spiel vorbereiten."

Spielverlauf: 

Wie bereits im ersten Gruppenspiel gegen Spanien fand die DHB-Auswahl besonders in der Offensive schwierig ins Spiel und hatte Schwierigkeiten, sich gute Wurfmöglichkeiten zu erspielen. Zudem scheiterte Deutschland mehrfach an der guten französischen Torfrau Camille Depuiset. Elisa Stuttfeld erlöste die deutschen Farben nach vier Minuten mit dem ersten Treffer (1:4). Sicherheit gab das der Mannschaft von Bohm und Pfänder allerdings nicht, die in der Folge wieder eine mehrminütige Flaute in der Offensive hinnehmen mussten. 

Auch in der eigenen Verteidigung fehlte in einigen Situationen die Entschlossenheit. Das Rückraum-Duo der Französinnen Jannela Blonbou und Karichma Ekoh bereitete der DHB-Auswahl immer wieder Probleme und kam zu erfolgreichen Abschlüssen, sodass die Anzeigetafel in Celje nach 21. Minuten einen 7:12-Rückstand zeigte. 

Der Mittelblock der französischen Abwehr stellte zudem die Juniorinnen vor schwierige Aufgaben. Bohm reagierte mit einer ersten Auszeit. Nach einem starken Ballgewinn kurz vor Ende der ersten Halbzeit verkürzte Lena Degenhardt den Rückstand auf 10:14 - ein positives Signal für die zweiten 30 Minuten. 

Nach dem Seitenwechsel knüpfte die DHB-Auswahl daran nahtlos an. Im Tor ersetzte Sarah Wachter Lea Rühter und glänzte mit mehreren Paraden in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Außerdem agierte die Abwehr nun bissiger und zwang die Französinnen so zu einigen Ballverlusten. 

Darauf aufbauend agierte die deutsche Mannschaft auch mutiger und zielstrebiger in der Offensive, sodass Franziska Peter per Siebenmeter den Rückstand auf zwei Tore verkürzte (41. Minute). Deutschland blieb am Drücker, trotze auch Unterzahlsituationen und ging zehn Minuten vor dem Ende durch Selina Kalmbach erstmals in der Partie in Führung (19:18), verpasste es jedoch, dass Momentum weiterhin zu nutzen.  

Die Französinnen konterten mit einem 4:0-Lauf gegen die nun wieder ungeduldige deutsche Mannschaft. Vor allem Ekoh übernahm wieder für die Equipe Tricolore und wurde nach Spielschluss auch zur "Spielerin des Spiels" gewählt. Die DHB-Auswahl kämpfte sich aber über eine starke Verteidigung zurück und glich durch Amelie Berger aus (23:23, 58. Minute). 

Dramatik dann in der Schlussminute: Meline Nocandy brachte Frankreich in Front, woraufhin eine zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen die französische Abwehrspielerin Charlotte Kieffer folgte. Mit einer offensiven Verteidigung gelang der deutschen Mannschaft ein Ballgewinn, sodass sie den letzten Angriff hatte. Bohm reagierte 18 Sekunden vor Schluss mit der Auszeit. Den letzten Wurf von Julia Maidhof parierte jedoch Depuiset im Tor der Französinnen, sodass der tolle Kampf der Juniorinnen nicht mit einem Punkt belohnt wurde.   

 

Deutschland - Frankreich 23:24 (10:14) in Celje/Slowenien 

Deutschland: Katharina Filter (Buxtehuder SV), Lea Rühter (Buxtehuder SV), Sarah Wachter (TV Nellingen/SC Korb) - Selina Kalmbach (Neckarsulmer SU/1), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen/1), Louisa De Bellis (SG BBM Bietigheim), Nina Fischer (TG Nürtingen/1), Elisa Stuttfeld (TV Nellingen/2), Mia Zschocke (TSV Bayer 04 Leverkusen/3), Amelie Bayerl (TSV Ismaning/HFCD Gröbenzell), Alicia Soffel (FSG Mainz 05/Budenheim/2), Isabelle Dölle (SV Werder Bremen/1), Franziska Peter (TSV Ismaning/ESV Regensburg/2/1), Annika Lott (TSV Bayer 04 Leverkusen/3), Lena Degenhardt (TV Nellingen/3), Julia Maidhof (Bensheim Auerbach/4)
Beste französische Werferin: Jannela Blonbou (sechs Tore)
Schiedsrichter: Nastase/Raluca Stancu (Rumänien)