U17-EM: Positive Zwischenbilanz vor dem Halbfinale gegen Frankreich

Die Vorrunde und Hauptrunde sind Geschichte. Nun geht es ums Ganze. Die weibliche Jugend-Nationalmannschaft steht nach 16 Jahren erstmals wieder im Halbfinale einer U17-Europameisterschaft und ist nach insgesamt fünf Partien immer noch ungeschlagen.

Ihre größte Stärke ist vor allem eine stabile Abwehr gepaart mit guten Torhüterleistungen. Sowohl in der Vor-, als auch in der Hauptrunde ist die deutsche Abwehr die stärkste des Turniers. Das zeigt auch die Statistik: Das DHB-Team bekommt im Durchschnitt nur 19 Gegentore. Durch diese konstant gute Abwehrleistung, mit unter anderem ungewöhnlich vielen Blockaktionen, gelingt es der deutschen Mannschaft in jedem Spiel, wichtige Ballgewinne zu erzielen. 

Was die DHB-Auswahl außerdem auszeichnet, ist ihr starker Teamspirit und ihre große Ausgeglichenheit. Es gelang bereits allen Feldspielerinnen, vor dem Tor erfolgreich zu sein, sich in die Torschützenliste einzutragen und dem Team so zum Sieg zu verhelfen. Das macht die Mannschaft von Chef-Bundestrainer Nachwuchs weiblich Maik Nowak und DHB-Jugend Co-Trainerin Zuzana Porvaznikova für ihre Gegner nur schwer berechenbar. Erfolgreichste Werferin des DHB-Teams ist bisher Aimée von Pereira mit 32 Treffern. Dana Bleckmann und Carlotta Fege folgen ihr in der internen Mannschaftswertung mit jeweils 19 und zwölf Toren. 

Doch auch Frankreich hat beim Turnier eindrucksvoll bewiesen, dass sie um den Titel kämpfen wollen. Die Mannschaft von Laurent Puigsegur ist mit vier Punkten als Sieger der Gruppe 2 aus der Hauptrunde hervorgegangen und hat den Favoriten aus Norwegen eindeutig mit sieben Toren 26:19 geschlagen.

"Wir kennen Frankreich noch vom DFJW in Frankreich. Dort haben wir uns jeweils einmal mit einer Niederlage, einem Unentschieden und einem Sieg getrennt. Die Mannschaft von damals ist aber mit der jetzigen nicht mehr zu vergleichen. Das Trainerteam leistet dort gute Arbeit. Sie haben einen sehr athletischen und schnellen Spielstil entwickelt, den wir in den Griff kriegen müssen", stellt Nowak fest.

Auch hier soll eine stabile Abwehr wieder die Grundlage für ein erfolgreiches Spiel sein: "Frankreich wird uns alles abverlangen. Wir gehen davon aus, dass es eine Partie auf Augenhöhe sein wird, bei der am Ende das Team gewinnt, welches Charakterstärke zeigt und ihre Leistung auf den Punkt abrufen kann", so Nowak.

Dafür wurde der heutige Ruhetag genutzt, indem zunächst eine Krafteinheit auf dem Plan stand. Anschließend konnte das Team erstmals die Chemkostav Arena in Michalovce besichtigen, welche morgiger Austragungsort beider Halbfinalpartien sein wird. Dies nutzte das DHB-Team auch gleichzeitig für ein weitere Trainingseinheit. Am Nachmittag konnten alle Spielerinnen dann noch einmal Zeit mit ihren Familien verbringen, bevor mit dem Abendbrot die mentale Vorbereitungsphase auf das Halbfinale beginnt. Auch morgen wird die Mannschaft vor der Partie noch einmal eine Trainingseinheit absolvieren.

"Die Stimmung ist sehr gut. Das Team ist hoch motiviert. Wir sind unglaublich stolz darauf, wie viel Feedback und Aufmerksamkeit die Leistung unserer Mannschaft bei diesem Turnier bekommt und möchten uns dafür bedanken. Wir freuen uns, dass so viele Menschen in Deutschland mitfiebern. Dass der Fokus nun so auf uns gerichtet ist, stärkt uns und spornt uns an, auch morgen wieder den DHB erfolgreich zu vertreten", sagt Nowak.

Das Halbfinale gegen Frankreich wird am morgigen Freitag,18. August, um 20 Uhr angepfiffen. Das Spiel wird wieder im Livestream von Sportdeutschland.TV via www.dhb.de/u17live übertragen. Im ersten Halbfinale 17.30 Uhr stehen sich bereits Ungarn und Norwegen gegenüber. Gewinnt die DHB-Auswahl ihr Spiel, steht sie erstmals nach 16 Jahren wieder in einem Finale der Europameisterschaft, welches dann am 20. August, 17.30 Uhr stattfinden wird.