100 Tage bis zur Heim-WM: Identifikation der Ladies ist extrem hoch
22.08.2017 A-Nationalmannschaft Frauen

100 Tage bis zur Heim-WM: Identifikation der Ladies ist extrem hoch

22.08.2017 · Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: SID

100 Tage bis zur Heim-WM: Identifikation der Ladies ist extrem hoch

Michael Biegler schaut ein wenig grimmig drein. Die Frage nach konkreten Zielvorgaben für die am Mittwoch in 100 Tagen beginnende Heim-WM beantwortet der Handball-Bundestrainer der Frauen nur ungern. Biegler stellt die Entwicklung seiner Ladies in den Vordergrund, die Nachhaltigkeit des Projekts liegt ihm am Herzen.

Biegler weiß aber auch, dass die Weltmeisterschaft im eigenen Land (1. bis 17. Dezember) eine große Chance für den Frauen-Handball bietet. Daher ist er über das Engagement und den Ehrgeiz seiner Spielerinnen erfreut. "Die Identifikation ist extrem hoch. Sie sind jeden Tag fokussiert und motiviert. Das ist ein hohes Gut, das die Ladies da zeigen", sagte Biegler. 

Für den 56-Jährigen ist nach der WM aber Schluss. Er übernimmt ab dem 1. Januar den Männer-Bundesligisten DHfK Leipzig. Doch an die Zukunft denkt Biegler noch nicht. Für ihn zählt die Gegenwart. Und da hat er genug Arbeit. Jeden Montag steht eine Telefonrunde mit einer Spielerin aus jedem Verein an. Biegler lässt sich auf den aktuellen Stand bringen, Probleme werden angesprochen. "Ich habe momentan nicht so richtig Zugriff auf die Spielerinnen. Sie sind in der Obhut der Vereine", erklärte Biegler.

Mit dem Stand der Vorbereitung, die ab dem 12. November in die heiße Phase geht, ist er aber zufrieden, auch "wenn es noch Baustellen gibt". Man suche in dem Projekt immer wieder nach Lösungen, so Biegler: "Die Spielerinnen bekommen von uns immer wieder Aufgaben."

Bis zum Eröffnungsspiel in Leipzig am 1. Dezember gegen Kamerun sollen diese Aufgaben dann gelöst sein. Biegler beschwört dabei einen eigenen, einen deutschen Weg. "Wir haben nicht die technischen Voraussetzungen wie die Skandinavierinnen oder die Durchsetzungskraft der Französinnen. Wir wollen unseren eigenen Stil entwickeln. Wir müssen mit unseren Mitteln mehr Durchschlagskraft erreichen", sagte Biegler.

Offene Baustellen gibt es aber nicht nur bei der Auswahl des Deutschen Handballbundes. Bisher wurden an rund 100.000 Zuschauer Tickets verkauft. "Wir sind damit zufrieden und auf einem guten Weg. Wir müssen aber auch noch einiges tun", sagte DHB-Generalsekretär Mark Schober.

Insgesamt stehen für die 84 Begegnungen Tickets für über 300.000 Besucher an den sechs Spielorten Leipzig, Trier, Bietigheim, Oldenburg, Magdeburg und Hamburg zur Verfügung. Der DHB peilt eine Auslastung der Hallen von 60 Prozent an. "Wir wollen ein sehr gutes Bild mit gefüllten Hallen abliefern", sagte Schober. Besonders gut läuft der Verkauf für die Spiele mit deutscher Beteiligung und das Finalwochenende in Hamburg. 

Ungeachtet kleinerer Probleme fiebert Torfrau Clara Woltering dem Turnier entgegen. "Diese WM ist etwas ganz Besonderes. Wir tragen in uns eine riesige Euphorie. Wir haben ein tolles Projekt und sind auf dem richtigen Weg, die Heim-WM erfolgreich gestalten zu können", sagte Woltering.