Baggerseepiraten mit Kampf zum Punktgewinn in Bad Neustadt

War das ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? Wie so häufig bei einem unentschiedenen Ausgang ei-nes Spieles, stellte sich auch die Frage nach dem 22:22 (12:10)-Remis der Baggerseepiraten im fränkischen Bad Neustadt.

Wer in die Gesichter der Akteure direkt nach dem Abpfiff schaute, würde eindeutig sagen: „Diese Spieler haben einen Punkt verloren“. Dies lag an der turbulenten Schlussminute, in der man mit 20:22 geführt hatte, 8 Sekunden vor dem Ende einen freien Ball nicht im Gehäuse der Gastgeber unterbringen konnte und zu allem Überfluss mit dem Schlusspfiff noch den Ausgleich hinnehmen musste.

Doch es würde der Dramaturgie des Spieles und der Leistung der Redmann-Schützlinge nicht gerecht, wenn man die Frage allein auf die letzten Sekunden reduzieren würde, daher der Blick auf das ganze Spiel. Nach zähem Beginn mit lediglich 3 Siebenmeter-Toren durch Timo Kaiser bis zur 18. Spielminute sah man sich zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal mit 5 Toren im Hintertreffen. Bis dahin dominierte auf beiden Seiten die Abwehrreihen. Erst das 8:4 ebenfalls durch Timo Kaiser erzeugte bei den Baggerseepiraten etwas mehr Vertrauen ins eigene Angriffsspiel und zwei schnelle Tore über Michael Weidinger und erneut Timo Kaiser brachten das 8:6, bevor die Gastgeber mit einem energischen Zwischenspurt erneut auf 11:6 und 12:7 davonziehen konnten. Doch wie schon zuvor ließ man sich nicht abschütteln und kämpfte sich bis zur Pause auf 12:10 heran.

Auch nach dem Wechsel fand zunächst der bisherige Spielverlauf sein Fortsetzung: der HSC kam besser aus der Kabine und konnte bis zur 38. Minute den alten 5-Tore Vorsprung wiederherstellen, bevor die beste Phase der Gäste begann. Gestützt auf einen starken Marco Rhein im Tor und den inzwischen ins Spiel gekommenen Youngster Henning Schopper, der innerhalb von zwei Minuten drei blitzsaubere Tore erzielte, schaffte man in der 46. Spielminute mit dem 18:18 erstmals wieder den Ausgleich. Alex Weber und Timo Kaiser stellten den Zähler sogar auf eine 18:20 Führung, die bis zum 20:22 in der Schlussminute anhielt. Leider schafften es die HSG´ler nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten und scheiterten in der Schlussminute gleich zwei Mal völlig frei am gegnerischen Torhüter, um sich postwendend Gegentore einzufangen. Diese waren es auch, die dazu führten dass sich das Unentschieden beim Schlusspfiff zunächst wie eine Niederlage anfühlte. Je länger und ruhiger man dann jedoch auf den kompletten Spielverlauf schaut umso mehr kann man auch die Einsicht gewinnen, dass es sich um einen Punktgewinn handelt.

Nach der enttäuschenden Vorstellung in der vergangenen Woche gegen Northeim und mehreren 5Tore Rückständen war man insgesamt mit der gezeigten Trotzreaktion und dem einen Punkt zufrieden. „Kämpferisch war das heute absolut in Ordnung. Nach einem deutlichen Rückstand in Bad Neustadt so zurückzukommen ist nicht selbstverständlich. Ganz am Ende hat uns etwas die Abgezocktheit gefehlt aber die Einstellung und die Körpersprache waren im Vergleich zur letzten Woche viel besser. Den Punkt nehmen wir gerne mit nach Rodgau und schauen ab Montag auf den nächsten Gegner, der mit Sicherheit nicht einfa-cher zu bezwingen sein wird“, gab Trainer Jan Redmann anschließend zu Protokoll.