Drittliga-Review Spieltag #4
19.09.2017 3. Liga

Drittliga-Review Spieltag #4

19.09.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga · Von: cb

Drittliga-Review Spieltag #4

Im Norden und Westen stehen in der kommenden Spielrunde absolute Spitzenspiele auf dem Programm. In denen könnten im Norden der HSV Hamburg und im Westen Bayer Dormagen jeweils einen Verfolger bereits auf vier Punkte Abstand distanzieren. Altenholz und Krefeld wollen die Ligen wieder spannender machen. Im Süden feierte der TV Hochdorf im vierten Analuf endlich seinen ersten Punktgewinn. So wie im Westen GWD Minden II, das den haushohen Favoriten Krefeld niederrang.

Staffel Nord:

Im Norden entpuppt sich der HSV Hamburg bisher wenig überraschend als Dominator. Inwieweit das anhält, entscheidet sich am kommenden Spieltag. Denn nach dem lockeren Auswärtserfolg in Potsdam (30:21) empfängt der HSV den TSV Altenholz in der Hansestadt. Der Vorjahresmeister holte sich in Burgwedel seine ersten Auswärtsspunkte (30:20) der Spielzeit und wird nicht nach Hamburg reisen, um vor sicherlich prächtiger Kulisse die Punkte einfach herzuschenken.

Der Fehlstart komplett ist für den VfL Fredenbeck und den 1. VfL Potsdam. Fredenbeck konnte nach der 19:30-Heimabfuhr vor einer Woche gegen die Mecklenburger Stiere bei den spielerischen enttäuschenden Handballfreunden Springe nichts holen (23:28). Ebenfalls klar unterlegen waren die Potsdamer im Heimspiel gegen den HSV. „Emotionale Aufbauarbeit“, müsse er jetzt leisten, sagte Potsdams Coach Daniel Deutsch den Potsdamer Neuen Nachrichten auch im Hinblick auf die drei unglücklichen Niederlagen in Oranienburg, Flensborg und Braunschweig.

Staffel Ost:

Das im Vorfeld mit viel Spannung erwartete Derby zwischen der HSG Hanau und dem Überraschungsteam TV Gelnhausen wurde zu einer deutlichen Angelegenheit. Vor mehr als 800 Zuschauern behielt die mit 23:18 die Punkte in der Main-Kinzig-Halle. Gelnhausen, das unter anderem bereits den TV Großwallstadt bezwingen konnte, konnte sich bei Keeper Julian Lahme bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Ungewöhnlich für ein Derby: Insgesamt gab es nur vier Zeitstrafen.

Für die Überraschung des Spieltages sorgte Eintracht Baunatal. Mit lediglich acht Feldspielern behielt man bei den Unterfranken die Oberhand, weil sich der Rumpfkader die Kräfte einteilte und Rechtsaußen Lukas Vogel 13 Sekunden vor dem Ende nervenstark von der Strafwurf-Linie versenkte. Für die bis dahin punktlose Eintracht war es ein Befreiungsschlag. Den landete auch die MSG Groß-Bieberau/Modau mit einem deutlichen 31:22-Heimsieg über Anhalt Bernburg. Überraschungsteam des Osten ist derzeit Aufsteiger TG Northeim. Der Niedersachsenmeister entschied das Duell gegen den Hessenmeister SG Bruchköbel 33:26 für sich und liegt in der Tabelle auf Platz zwei hinter der SG Leutershausen.

Staffel West:

Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Die HSG Krefeld unterlag der Mindener Bundesliga-Reserve mit 29:32 und handelte sich die erste Saisonniederlage ein. Zehn Feldspieler und zwei Torhüter umfasste der Krefelder Kader. „Genügend Qualität“, suchte HSG-Trainer Olaf Mast nicht nach Ausreden. Denn der Kontrahent hatte ebenfalls einige Ausfälle zu beklagen. „Meine Mannschaft ist noch nicht so weit, viele Automatismen, die das Spiel zu unseren Gunsten hätten beeinflussen können, fehlen noch. Heute stand die Abwehr, trotz vieler Umstellungen, einfach nicht gut“, sagte Mast der Westdeutschen Zeitung. Damit gehen die Seidenstädter mit ihrer ersten Niederlage im Rücken in das anstehende Spitzenspiel gegen Bayer Dormagen. In dessen Rahmen werden 500 Krefelder Schulsport-Stadtmeister. Die Glockenspitzhalle wird also sicherlich eine vierstellige Zuschauerzahl erleben. Derweil sorgten die Sauerland Wölfe für ein dickes Ausrufezeichen. Beim Leichlinger TV, Meister der Spielzeit 2015/16, sorgte Rechtsaußen Dominik Flor für den entscheidenden Treffer zum 31:30. Rund vier Minuten vor Schluss lag der Aufsteiger noch mit 27:30 im Hintertreffen.

Staffel Süd:

Durchatmen beim TV Hochdorf. Am vierten Spieltag konnte sich das Team um Trainer Stefan Bullacher erstmals über Zählbares freuen. Gegen die Rhein-Neckar Löwen II trotze man dem Dritten einen Punkt ab. Nach dem 30:30 gab der Pfalzbiber-Coach zu, dass seine Mannschaft nach den Misserfolgen zuletzt extrem verunsichert gewesen sein. Die Gastgeber um die ehemaligen Löwen Marvin Gerdon und Roy James machten einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand wett und erkämpften sich verdientermaßen den Zähler.

Derer zwei verbuchte der TV Kornwestheim auf seinem Konto, das bereits auf sechs Punkte angewachsen ist. Der Aufsteiger mit Top-Torjäger Peter Jungwirth (44 Treffer) spielte sich mit dem 33:23-Erfolg über die SG Köndringen-Teningen auf Platz zwei vor. „Köndringen ist eigentlich nie so richtig ins Spiel gekommen“, resümierte Kornwestheims Trainer Alexander Schurr gegenüber der Kornwestheimer Zeitung. Sein Team hatte bereits früh für klare Verhältnisse gesorgt. Am kommenden Spieltag reist Kornwestheim nach Hochdorf. Trotz des Hochdorfer Erfolgserlebnisses kann der TVK die Favoritenrolle in diesem Duell nicht beiseiteschieben.

Genauso wie im Westen gab es auch im Süden einen „Last-Second-Sieg“. Die TGS Pforzheim war in den Augen ihres Trainers Andrej Klimovets beim HC Oppenweiler/Backnang der „glückliche Sieger“. Kreisläufer Michal Wysokinski traf drei Sekunden vor dem Ende zum 29:28 und brachte den brodelnden Hexenkessel Karl-Euerle-Halle zum Verstummen.