Die Spitzenspiele – Altenholz und Krefeld siegen

Die Siegesserie des HSV Hamburg ist gerissen. Gestern Abend verloren die Hamburger gegen den amtierenden Meister TSV Altenholz vor 2700 Zuschauern mit 27:30 (12.15). Die in der Staffel West bisher ohne Verlustpunkt gebliebene Bayer Dormagen unterlag vor 1400 Zuschauern bei der HSG Krefeld mit 26:27 (15:11).

Unter Torsten Jansen hatten der HSV seit dessen Amtsantritt nicht verloren. Zuvor hatte es saisonübergreifend neun Siege gegeben. Beide Mannschaften lieferten sich einen harten Kampf, in der die HSV-Defensive in den ersten 20 Minuten reichlich unsortiert wirkte. Die Gäste nutzten diesen Umstand zu einem satten 8:14-Vorsprung (23. Minute). Dann kämpften sich die Gastgeber Stück für Stück heran und verkürzten bis zum Pausenpfiff auf drei Treffer.

In der zweiten Halbzeit transportierten die Wölfe aus Altenholt bis zum 20:17 den Vorsprung, der sich in der Folge bei einem Treffer einpendelte. Bis zur vor dem Ende konnten sich die Gäste wieder auf drei Tore absetzen. Die beiden letzten HSV-Treffer zum 29:30 brachten nicht mehr die Wende. „Es ist nicht schlimm, es war klar, dass es passieren würde und wir irgendwann mal verlieren würden. Glückwunsch an Altenholz. Alles gut", wird HSV-Vizepräsident Martin Schwalb in der Samstagsausgabe der Hamburger Morgenpost zitiert.

Einen etwas anderen Spielverlauf nahm das Top-Duell im Westen. Die HSG Krefeld, die in der vergangenen Woche überraschend bei GWD Minden II Federn lassen mussten, kamen nicht richtig in Tritt. Die Gäste aus Dormagen, bis gestern Abend ohne Punktverlust durch die noch junge Saison gekommen, befreiten sich schneller als die HSG von der Anfangsnervosität und lagen zumeist mit einem bis drei Treffern in Front. Philipp Ruch im Kasten der Krefelder hielt seine Farben mit starken Paraden im Spiel.

Nach dem Seitenwechsel robbten sich die Hausherren angeführt von Kreisläufer Marcel Görden bis auf 19:20 heran. Wenige Minuten zuvor sorgte Dormagens Daniel Eggert für ein Highlight. Beim Spielstand von 18:19 erklärte der Däne, nicht gefoult worden zu sein. Die beiden Unparteiischen nahmen daraufhin die gegen einen HSG-Akteur verhängte Zeitstrafe zurück.

In der nun folgenden Schlussphase lieferten sich die Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch, in dem die Krefelder Eagles zunehmend Oberwasser gewannen und kurz vor dem Ende mit 27:25 den entscheidenden Punch gesetzt hatten. „Wir haben heute alles ins Spiel geworfen, und ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment für den Kampfgeist machen. Einige der Jungs sind völlig fertig und über die Schmerzgrenze hinaus gegangen. Auf diese große Leistung können wir aufbauen“, zeigte sich HSG-Trainer Olaf Mast gegenüber der Rheinischen Post begeistert.

Im Westen bleibt somit vorerst nur der TuS Ferndorf ohne Minuspunkt. Dahinter rangieren Krefeld und Dormagen gleich auf. Im Norden weist lediglich Empor Rostock bisher keinen Verlustpunkt auf.