Drittliga-Review Spieltag #5
26.09.2017 3. Liga

Drittliga-Review Spieltag #5

26.09.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Nord, Staffel Ost, Staffel Süd, Staffel West · Von: cb/pm vereine

Drittliga-Review Spieltag #5

Es war nicht das Wochenende der Tabellenführer. Im Norden unterlag wie bereits berichtet der HSV Hamburg dem TSV Altenholz. Empor Rostock konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen und verlor beim HSV Hannover. Im Osten legte die SG Leutershausen einen desolaten Auftritt gegen den HSC Coburg II hin und im Süden rang der TuS Dansenberg den TSV Neuhausen nieder. Einziges noch verlustpunktfreies Team ist der TuS Ferndorf im Westen.

Staffel Nord: Oranienburger HC setzt sich oben fest

Empor Rostock konnte die HSV-Niederlage nicht für sich nutzen. Beim HSV Hannover unterlagen die Ostseestädter mit 27:30. HSV-Akteur Milan Mazic traf zehn Mal und in den Augen seines Trainers Stephan Lux waren die Gäste noch gut bedient: „Wir haben den Gegner weitestgehend beherrscht, es aber versäumt, höher zu gewinnen. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg. Die Jungs haben aus dem Spiel gegen Oranienburg gelernt.“

Derweil behielt der Oranienburger HC gegen DHK Flensborg deutlich mit 30:21 die Oberhand und festigt seine Position sich in der Spitzengruppe. Der OHC setzte sich ab dem 18:17 (38. Minute) ab. „Jetzt lief alles besser – sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Simon Herold hielt hervorragend“, so OHC-Rückraumspieler Hüseyin Öksüz gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Nachdem wie berichtet, Bayer Dormagens Daniel Eggert beim Spitzenspiel in Krefeld schon für eine sehr faire Geste viel Applaus erntete, lebte auch DHK-Spieler Tjark Desler beim Stand von 17:20 aus Sicht seiner Mannschaft den Fairplay-Gedanken vor. Das Schiedsrichtergespann hatte fälschlicherweise ein Tor Deslers anerkannt, das keines war. Der vierfache Torschütze klärte die Situation aber auf. „Ich habe erst gar nicht mitbekommen, worüber diskutiert wurde. Deshalb bin ich etwas später zu den Schiedsrichtern gegangen. Ich finde, dass ist jetzt kein großes Ding, da muss man nicht drüber reden. Auch wenn man sich 60 Minuten beharkt, sollte es fair zugehen“, bemerkte der Rückraumspieler gegenüber der MAZ.

Einen Krimi sahen die Zuschauer in Fredenbeck. Der gastgebende VfL sicherte sich mit Schlusspfiff den ersten Punkt der Saison. Den vielumjubelten Ausgleichstreffer gegen die SG Flensburg-handewitt II markierte Gabriel Papp.

Staffel Ost: Großwallstadt mit neuem Trainer zum Erfolg

Aufatmen im Lager des TV Großwallstadt: Eine mitunter turbulente Woche endete mit einem deutlichen und souverän herausgespielten 30:20 (14:10)-Erfolg gegen den HSC Bad Neustadt. Dabei war der Gegner im einzigen rein unterfränkischen Duell der Liga durchaus selbstbewusst angereist und hatte zuletzt stattliche 5:1-Zähler auf der Habenseite verbuchen können. Am Sonntag allerdings sollte die Sieben aus der Rhön, der auch die ehemaligen Großwallstädter Maximilian Schmitt und Martin Bieger angehören, ihr Potenzial zu keinem Zeitpunkt abrufen. Am kommenden Freitag tritt der TVG zum Derby bei der HSG Rodgau Nieder-Roden an. Am vergangenen Dienstag hatten der Traditionsverein und Trainer Heiko Karrer ihre Zusammenarbeit beendet. Laut Pressemitteilung des Vereins bestanden zwischen dem Sportlichen Leiter Manfred Hofmann und Karrer „unterschiedliche Auffassungen über das künftige Trainings- und Spielkonzept“. Hofmann übernahm als Trainer.

Einen Dämpfer im Kampf um die Meisterschaft musste die SG Leutershausen hinnehmen. Gegen den HSC Coburg II verlor das Team von Trainer Marc Nagel 28:30. Die Zweitliga-Reserve drehte dabei einen 26:28-Rückstand mit einem 4:0-Lauf. „Ich hätte an Glaubwürdigkeit verloren, wenn wir heute gewonnen hätten", wurde SGL-Trainer Marc Nagel in der Rhein Neckar Zeitung zitiert. Und weiter: „Da waren so viele Dinge dabei, von denen meine Mannschaft weiß, dass sie verboten sind - wir haben Glücksspielerei betrieben. Jeder hat mal einen Wurf genommen, es herrschte keine Disziplin." Coburgs Trainer Ronny Göhl analysierte gegenüber der gleichen Zeitung: „Wir wussten, dass wir eine Chance haben, wenn wir geduldig und lange spielen, die Außen, die bei Leutershausen Zweitliga-Niveau haben, herausnehmen und den Rückraum aktiv bearbeiten."

Staffel West: Aurich besteht in Longerich

Der Überraschungsdritte der Vorsaison, der Longericher SC, kommt in der laufenden Saison nicht so richtig in Schwung und musste in eigener Halle gegen den OHV Aurich die dritte Niederlage einstecken. Die Gäste führten über das gesamte Spiel souverän, weil Keeper Youri Denert 21 Paraden zeigte und die Auricher Abwehr den LSC-Rückraum mit viel Laufbereitschaft an die Kette legte. „Wir hatten immer eine Antwort auf die Aktionen der Longericher“, äußerte sich OHV-Trainer Arek Blacha stolz gegenüber den Ostfriesischen Nachrichten.

Die kleine Siegesserie der Ahlener SG riss gegen die Bergischen Panther. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr und führten bereits nach zwölf Spielminuten mit 10:2. ASG-Trainer Sascha Bertow beorderte nun Neuzugang Lukas Brüske ins Tor. Der fügte sich gut ein und sorgte mit starken Paraden dafür, dass seine Farben bis zur Halbzeit auf 13:16 verkürzen konnten. Doch die HSG behielt im zweiten Abschnitt einen kühlen Kopf und löste sich vom 18:17 wider auf 21:17. Angeführt vom Spielmacher und neunfachen Torschützen Lukas Ueberholz strebten die Panther sicheren Auswärtspunkten entgegen und nisten sich somit im gesicherten Mittelfeld ein. „Wir haben dann dieses Polster nicht mehr hergegeben. Letztlich war die kollektive Leistung entscheidend für unseren dritten Sieg. Das sollte uns für die kommenden Aufgaben weiteres Selbstvertrauen geben“, so Panther-Trainer Marcel Mutz gegenüber dem Bergischen Volksboten.

Staffel Süd: Spitzenreiter büßt Tabellenführung ein

Auch im Süden gibt es mit den Rhein-Neckar Löwen II einen neuen Spitzenreiter. Denn der bisherige Tabellenführer TSV Neuhausen musste sich beim Aufsteiger TuS Dansenberg mit 22:26 geschlagen geben und blieb dabei nach dem 5:7-Rückstand 13 Minuten lang torlos. Bis dahin hatte vor allem Neuhausens Keeper Simon Tölke einen Sahnetag erwischt. Mit entscheidend für den Dansenberger Sieg war die Leistung von TuS-Keeper Markus Seitz sowie des 2,04 Meter-Hünen Christopher Klee. Der stabilisierte nicht nur die Abwehr sondern traf auch sechs Mal für den Aufsteiger, der sich in einen Rausch spielte und sich sogar bis auf 26:19 absetzte. Der Rest war Ergebniskosmetik seitens des Zweitliga-Absteigers, der am kommenden Wochenende das Stadtderby gegen den Aufsteiger Neuhausen/Filder vor der Brust hat.

Derweil hadert der HC Oppenweiler/Backnang mit seinem Schicksal. Beim 24:24 in Pfullingen verpassten die Murrtaler zum dritten Mal hintereinander, mehr Ertrag zu ernten. Dieses Mal landete der letzte Wurf von Chris Hellerich am Querbalken. Am vergangenen Wochenende verpasste der HC gegen die TGS Pforzheim (28:29) mit dem letzten Wurf den Ausglich und vor zwei Wochen gegen den amtierenden Meister SG Nußloch (30:30) die Sensation.