Baggerseepiraten mit Trotzreaktion - Überragende Defensivleistung beim 30:19 Derbysieg gegen Groß-Bieberau/Modau

Das in den letzten Jahren meistens sehr hart umkämpfte Derby zwischen den Rodgauern und den Odenwälder Falken war am Freitag nur in der Anfangsphase spannend. Nach 15 Minuten zündeten die Hausherren -gestützt auf einen in Galaform parierenden Marco Rhein- den Turbo und ließen ihren Kontrahenten keine Chance.

Die Verunsicherung nach dem verkorksten Auftritt in Hanau war einigen Spielern noch etwas anzumerken. Gerade in den ersten Angriffen passten die Abläufe noch nicht zu hundert Prozent und man tat sich gegen die robusten Bieberauer schwer mit dem Torewerfen. Im Gegensatz zur Vorwoche zeigte man sich im eigenen Defensivverhalten aber stark verbessert. Bis zur besagten 15. Minute neutralisierten sich die Teams weitgehend und die knapp 550 Zuschauer hatten insgesamt gerade einmal 10 Tore beklat-schen dürfen, die gleichmäßig verteilt waren. Doch nach dem 5:5 ging ein Ruck durch die komplette Mannschaft. In den eigenen Offensivaktionen zeigte man eine große Entschlossenheit, suchte die Lücken und schloss dann auch konsequent ab. Paradebeispiel für das funktionierende Mannschaftsgefüge war ein Treffer von Florian Stenger.

Zuvor hatte man die Bieberauer durch die aggressive Deckungsarbeit wieder zu einem Fehler gezwungen. Kapitän Marco Rhein passte zu Michi Weidinger, der den Ball spektakulär mit einer Hand in der Luft fing, mit seinem Wurf aber am starken Gästetorhüter Juzbasic. Den Abpraller sicherte sich der mit nach vorne geeilte Stenger und versenkte unter dem lautstarken Jubel der Fans zum 12:6. Beim 14:7 Halbzeitstand rieben sich einige Zuschauer verwundert die Augen und fragten sich, ob hier die gleiche Mannschaft auf der Platte stand, die vor 7 Tagen sang- und klanglos in Hanau unterging.

Und auch nach Wiederanpfiff bot sich das gleiche Bild. Mit einer sehr laufstarken und leidenschaftlichen Deckungsarbeit zwang man die Gäste immer wieder ins passive Spiel, der Arm der beiden Unparteiischen ging regelmäßig nach oben. Die unter Zeitdruck resultierenden Abschlüsse waren dann meistens eine sichere Beute für den überragenden Akteur, Kapitän Marco Rhein. Der konnte sich auf seine Vorderleute blind verlassen. Durch zahlreiche schön herausgespielte Treffer schraubte man den Vorsprung beim 23:13 erstmals auf 10 Tore Differenz und auch die von Trainer Redmann vorgenommenen Wechsel änderten nichts am Gesamtbild. Auch die ganz Junge Garde mit Hoddersen, Stenger, von der Au und Schopper wußte zu überzeugen und am Ende stand ein in der Höhe völlig verdienter 30:19 Erfolg gegen die Oden-wälder Gäste, die an diesem Abend einfach keine Lösungen gegen die bärenstarke HSG-Defensive fan-den. Erleichtert zeigte sich Trainer Redmann im Anschluß an die Partie: „Die letzte Woche war für uns alle schwierig, aber heute Abend haben die Jungs die richtige Antwort gegeben. Ich bin sehr glücklich, dass wir so gespielt haben, wie wir uns das vorgenommen haben. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir diese Leistung auch in den nächsten Wochen abrufen.“