Spanien im Fokus: Ribera formt ein neues Team
20.10.2017 A-Nationalmannschaft Männer

Spanien im Fokus: Ribera formt ein neues Team

20.10.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: bp

Spanien im Fokus: Ribera formt ein neues Team

Nach dem verlorenen EM-Finale von 2016 befindet sich die spanische Mannschaft im Umbruch - und stellt den aktuellen U21-Weltmeister. Bei den beiden Tests gegen die DHB-Auswahl am 28. und 29. Oktober in Magdeburg und Berlin (Karten unter www.dhb.de/tickets) gibt es vier Debütanten. 

Bei der vergangenen EURO standen sich beide im Finale gegenüber, bei der vergangenen WM scheiterten beide vor dem Traumziel Halbfinale und bei der vergangenen EURO-Qualifikation waren beide die einzigen Mannschaften, die alle ihre sechs Spiele gewannen: Spanien und Deutschland haben viele Gemeinsamkeiten, auch, dass beide nach der EM 2016  die Trainer gewechselt haben. Bei den Iberern hat nun der „verlorene Sohn“ Jordi Ribera das Sagen, der nach vielen Jahren in Brasilien nun wieder in seiner spanischen Heimat gelandet ist.

Nach seinen olympischen Heimspielen von Rio übernahm Ribera die „Hispanos“ - und steckt in einem mittel- bis langfristigen Umbruch der Truppe, in der nur noch einige Weltmeister von 2013 auflaufen - wie Abwehrchef Viran Morros, Barcelonas Spielmacher Raul Entrerrios, Löwen-Kreisläufer Gedeon Guardiola oder Valero Rivera junior, Sohn des gleichnamigen Weltmeistertrainers.

Im Tor zum Beispiel hat Ribera den Generationenwechsel von einem Weltklasse-Duo (Arpad Sterbik/Jose Manuel Sierra) zum nächsten vollzogen: Er hat die Qual der Wahl zwischen Barcelonas Gonzalo Perez de Vargas (im Vorjahr zum besten Champions League-Torwart gewählt) oder Rodrigo Corrales, jetzt Mannschaftskamerad von Uwe Gensheimer bei Paris Saint-Germain und dort designierter Nachfolger von Thierry Omeyer. Auch einige andere arrivierte Spieler wie Barcelonas Kapitän Victor Tomas oder Kreisläufer Julen Aguinagalde (Kielce) stehen nicht im Ribera-Aufgebot für die beiden Tests in Magdeburg und Berlin.

Aber was „nachwächst“, ist in Spanien nicht von schlechten Eltern. Wörtlich passt diese Bemerkung zum Beispiel auf die Brüder Alex und Dani Dujshebaev. Alex (25) ist bereits CL-Sieger mit Vardar Skopje und spielt jetzt bei Papa Talant in Kielce, Dani (20) führte Spanien im Sommer zum ersten Titel bei einer Junioren-Weltmeisterschaft - unter anderem nach einem Halbfinalerfolg gegen die DHB-Junioren. Alex stand schon im verlorenen EM-Finale von Krakau (24:17 für Deutschland) im spanischen Kader. Für die Deutschland-Reise stehen zudem vier Länderspiel-Debütanten im spanischen Aufgebot: Torwart Sergey Hernández sowie die Feldspieler Arnau García, Diego Piñeiro und Kauldi Odriozola, der wie Dani Dujshebaev U21-Weltmeister wurde.

In der Qualifikation zur EURO in Kroatien stellten Österreich, Finnland und Bosnien-Herzegowina keine großen Hürden dar - neben 12:0 Punkten gab es eine herausragende Tordifferenz von +72 - im Durchschnitt gewann der Weltmeister von 2005 und 2013 jede Partie also mit zwölf Treffern Unterschied. In Kroatien könnten sich die Wege der beiden 2016er Finalisten bei der EM erneut kreuzen - denn wenn beide weiterkommen, treffen sie in der Hauptrunde aufeinander. Die Spanier haben mit Olympiasieger Dänemark, Ungarn und Tschechien aber eine deutlich schwerere Vorrundengruppe als die DHB-Auswahl.

Die Bilanz der deutschen Männer gegen Spanien ist negativ: In 63 Spiele gab es 25 Siege, fünf Remis und 32 Niederlagen bei einer allerdings positiven Tordifferenz von 1472:1364.

Das spanische Aufgebot für die beiden Testspiele in Magdeburg und Berlin:

Tor: Gonzalo Pérez de Vargas (FC Barcelona), Rodrigo Corrales (Paris Saint Germain), Sergey Hernández (Helvetia Anaitasuna)
Feld: Raul Entrerríos (FC Barcelona), Daniel Sarmiento (Saint Raphael), Iosu Goñi (Pais D’aix University Club), Alex Dujshebaev (VIVE Kielce), Arnau García (Fenix Toulouse), Viran Morros (FC  Barcelona), Dani Dujshebaev (RK Celje Pivovarna Lasko), Eduardo Gurbindo (HBC Nantes),  David Balaguer (HBC Nantes), Kauldi Odriozola (C.D. Bidasoa), Valero Rivera (FC Barcelona), Ángel Fernández (BM Ciudad de Logroño), Gedeon Guardiola (Rhein-Neckar Löwen), Diego Piñeiro (Ademar León), Adrià Figueras (BM Granollers)