21.10.2017 A-Nationalmannschaft Männer

"Das ist eine coole Sache" - Patrick Groetzki im Interview

21.10.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

"Das ist eine coole Sache" - Patrick Groetzki im Interview

Vorfreude auf den Doppelpack mit den Biegler-Ladies und das Treffen mit Uwe Gensheimer, aber der Fokus liegt auf dem Feld: Für Patrick Groetzki sind die beiden Test-Länderspiele gegen Spanien in Magdeburg und Berlin (Karten unter www.dhb.de/tickets) der ideale Weg in Richtung EURO 2018 in Kroatien. In diesem Interview spricht der 28-jährige Rechtsaußen der Rhein-Neckar Löwen über die EM-Vorbereitung und die Herausforderung Spanien.

Im Juni standen die letzten Länderspiele an, wie groß ist die Vorfreude, wieder die Mannschaftskameraden aus dem Nationalteam wieder zu treffen?
Patrick Groetzki: "Das tut richtig gut. Alle haben die Saisonvorbereitung und die ersten Spieltage hinter sich, wer Champions League spielt, auch schon ein paar englische Wochen, also eine intensive Zeit mit den Klubs. Daher ist es eine tolle Abwechslung, wieder andere Gesichter zu sehen."

Wie muss man sich eigentlich den Kontakt unter den Nationalspielern vorstellen, wenn sie lange nicht zusammen waren?
Patrick Groetzki: "Ich habe schon mit vielen Spielern einen guten Kontakt, andere sieht man natürlich bei den Bundesligaspielen. Das ist schon ein recht häufiger Austausch."

Wie groß ist in diesem Zusammenhang die Vorfreude, in Berlin und Magdeburg wieder gemeinsam mit ihrem langjährigen Löwen-Mitspieler Uwe Gensheimer aufzulaufen?
Patrick Groetzki: "Natürlich sehr groß, das betrifft aber weniger das Zusammenspiel auf dem Feld. Da verstehen wir uns blind nach all den Jahren, die Abläufe haben wir drin. Es ist eher schön, mit ihm als meinem langjährigen Zimmerkameraden auch wieder einmal Zeit zu verbringen."

In den ersten Testspielen mit Blick auf die EURO 2018 geht es gleich gegen Spanien. Ist es eine besondere Motivation, gegen eine solche „Hausnummer“ aufzulaufen?
Patrick Groetzki: "Spanien ist wahrlich ein herausfordernder Gegner. Die waren in den vergangenen Jahren immer in der Weltspitze, waren in vielen Halbfinals dabei - und jeder denkt bei Spanien natürlich als Erstes an das EM-Finale 2016. Daher ist es mit Blick auf die nächste Europameisterschaft wichtig, gegen eine solche Mannschaft zu testen. Spanien wird uns alles abverlangen, zudem werden wir dann sehen, woran wir bis zur EM noch arbeiten müssen."

Der nächste Lehrgang vor Kroatien startet Ende Dezember und ist quasi auch der letzte Teil der Vorbereitung. Ist es daher wichtig, sich in der Vorbereitungswoche auf die Spanien-Spiele weiter als Team zu finden?
Patrick Groetzki: "Man muss diese Woche intensiv nutzen. Man muss ja auch bedenken, dass wir Christian Prokop noch nicht so gut kennen. Wir hatten erst die beiden Slowenien-Spiele, da ging es nur um die Vorbereitung auf die Gegner, dann die finalen EM-Qualifikationsspiele gegen die Schweiz und in Portugal. Christian Prokop wird in der Vorbereitung sicher seine Ideen einfließen lassen - er ist da sehr akribisch."

Wie wichtig sind in diesem Zusammenhang die Ergebnisse der Testspiele gegen Spanien?
Patrick Groetzki: "Natürlich will man jedes Spiel auch gewinnen, gerade vor heimischem Publikum. Mit einer Niederlage rauszugehen ist nicht schön, kann allerdings auch lehrreich sein. Aber wir wollen natürlich mit einem guten Gefühl in Richtung EM starten - und dieses Selbstvertrauen holt man sich eben am besten durch Siege."

Ist es für dieses Selbstvertrauen für Sie persönlich auch wichtig, dass Sie als Bundesliga-Tabellenführer zur Nationalmannschaft reisen?
Patrick Groetzki: "Man hat nicht permanent die Tabelle im Kopf, aber: Wir haben mit den Löwen die letzten sieben Spiele gewonnen, haben in der Bundesliga nur in Flensburg verloren - wo man verlieren kann. Man fühlt sich einfach besser, wenn man quasi direkt von der Siegerstraße zur Nationalmannschaft anreist. Du machst dir einfach keine negativen Gedanken."

Die Länderspiele gegen Spanien sind eingebettet in einen Doppelpack mit den Frauen-Länderspielen gegen die Niederlande. Stärken solche Veranstaltungen den Zusammenhalt unter den beiden Zugpferden des deutschen Handballs?
Patrick Groetzki: "Ich finde, das ist sehr besonders und sehr gut. Beim Tag des Handballs in Hamburg hatte ich erstmals diesen Kontakt mit den Nationalspielerinnen. Im täglichen Spielbetrieb bekommst du ja gar nicht so viel mit, wenn du nicht in Göppingen oder Leipzig spielst, wo es auch Frauen-Bundesliga gibt oder gab. Das ist eine coole Sache, auch gerade mit Hinblick auf die Heim-Weltmeisterschaften 2017 und für uns 2019. Ich würde mich nach der Frauen-WM gerne mal mit den Spielerinnen austauschen, was sie mitgenommen haben und wie es ist, eine WM in der Heimat zu spielen. Da sind sehr viele interessante Punkte, wo wir etwas von ihnen lernen können."