Anderer Kader als bei der WM: Niederlande bauen in Testspielen auf zehn HB-Profis
22.10.2017 A-Nationalmannschaft Frauen

Anderer Kader als bei der WM: Niederlande bauen in Testspielen auf zehn HB-Profis

22.10.2017 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: bp

Anderer Kader als bei der WM: Niederlande bauen in Testspielen auf zehn HB-Profis

Wenn am 8. Dezember um 18 Uhr Deutschland und die Niederlande im finalen Topspiel der WM-Vorrundengruppe D aufeinandertreffen, werden zumindest auf Seiten der Gäste ganz andere Spielerinnen auf dem Feld stehen als bei den beiden Tests am 28. und 29. Oktober in Magdeburg und Berlin (Karten unter www.dhb.de/tickets). Das liegt aber nicht daran, dass die Niederlande fünf Wochen vor der WM bluffen wollen, sondern daran, dass die Frauen keine internationale Woche haben - wie die Männer, deren Partien gegen Spanien Teil des Doppelpacks sind.

Somit fehlen bei den Niederlanden nicht nur alle Stars von internationalen Klubs wie die aktuellen Champions-League-Sieger Yvett Broch und Nycke Groot aus Györ, Estevana Polman aus Esbjerg oder Laura van der Heijden (FTC Budapest), sondern sogar die Cheftrainerin. Weil die Dänin Helle Thomsen mit ihrem parallel betreuten Klub CSM Bukarest in der rumänischen Liga im Einsatz ist, übernimmt Robert Nijdam (früher Spieler in Solingen, Nettelstedt und Rheinhausen) die Oranjes bei ihrem Länderspiel-Doppel in Deutschland.

So kommen zehn der 15 niederländischen Spielerinnen von HBF-Vereinen - der größte Star fehlt allerdings ebenfalls in der Liste: Torfrau Tess Wester von der SG BBM Bietigheim. Statt der besten Torfrau der WM 2015 teilen sich Kristy Zimmermann (FA Göppingen) und Rinka Dujindam (Bad Wildungen) den Job zwischen den Pfosten. Daneben wurden Lynn Knippenborg (Buxtehuder SV, Delaila Amega (TuS Metzingen), Merel Freriks (HSG Bensheim/Auerbach), Michelle Goos (Buxtehuder SV), Charris Rozemalen (SG BBM Bietigheim), Sanne Hoekstra (HSG Bensheim/Auerbach), Kelly Vollebregt (TuS Metzingen), Anouk Nieuwenweg (HSG Bad Wildungen Vipers) als Feldspielerinnen nominiert. Der Rest des Kaders besteht aus jungen Talenten von niederländischen Vereinen.

Allen diesen Spielerinnen ist eines gemein: sie spielten oder spielen noch in der Akademie in Papendal, die 2006 ins Leben gerufen wurde. Spielerinnen wie Groot, Polmann, Lois Abbingh, van der Heijden oder später Wester, Broch und andere wurden in Papendal perfekt ausgebildet. Unter Bondscoach Henk Groener kam der große Durchbruch bei der WM 2015. Die Niederlande spielten sich wie in einen Rausch, zogen ins Finale ein - mussten dort allerdings erkennen, dass Norwegen doch noch ein bisschen zu groß ist.

Und Schlag auf Schlag ging es weiter: Bei Olympia in Rio erreichten die Oranjes abermals das Halbfinale - und danach flossen Tränen: Erst die Niederlage gegen Frankreich, dann Spiel um Platz drei erneut gegen Norwegen verloren - keine Olympiamedaille. Im Herbst 2016 kündigte Groener an, nach der EM in Schweden aufzuhören - und beide Seiten machten den Schnitt sogar noch früher. Helle Thomsen, die zuvor Sabine Englerts Klub Midtjylland ins Champions-League-Halbfinale und Schweden zu EM-Bronze geführt hatte, übernahm das bestellte Feld. Und machte nahtlos dort weiter, wo Groener aufgehört hatte: Erneut standen die Niederlande im Halbfinale, diesmal bei der EM, diesmal gelang der Sieg gegen Frankreich - und nur um ein Tor verpassten sie die Goldmedaille, erneut gegen Norwegen. 

Das Aufgebot der niederländischen Nationalmannschaft in Magdeburg und Berlin:

Tor: Kristy Zimmermann (FA Göppingen), Rinka Duijndam (HSG Bad Wildungen Vipers)
Feld: Lynn Knippenborg (Buxtehuder SV), Delaila Amega (TuS Metzingen), Merel Freriks (HSG Bensheim/Auerbach), Larissa Nusser (Morrenhof Jansen Dalfsen/NED), Michelle Goos (Buxtehuder SV), Charris Rozemalen (SG BBM Bietigheim), Dione Housherr (Success Schoonmaak VOC/NED), Sanne Hoekstra (HSG Bensheim/Auerbach), Kelly Vollebregt (TuS Metzingen), Anouk Nieuwenweg (HSG Bad Wildungen Vipers), Sharon Nooitmeer (Morrenhof Jansen Dalfsen/NED), Rachel De Haze (Success Schoonmaak VOC/NED), Anouk Zwinkels (Virto Quintus/NED)